Das Business-as-usual-Szenario von Prognos

Erreicht ein Landkreis, ein Bundesland die Klimaziele? Wie groß ist der verbleibende Handlungsbedarf? Um unsere Kundinnen und Kunden bei der Beantwortung dieser Fragen zu unterstützen, hat Prognos ein Business-as-usual-Szenario (BAU-Szenario) entwickelt, das die Entwicklung des Energiesystems in Deutschland bis zum Jahr 2045 beschreibt. 

Das Szenario berücksichtigt die bis zum Herbst 2023 eingeführten Energie- und Klimaschutzinstrumente für Deutschland. Das Ziel: Zu überprüfen, ob mit den bereits beschlossenen Instrumenten des Bundes die Klimaschutz- und Energieeffizienzziele erreicht werden – und wie groß mögliche Ziellücken sind.

Steckbrief zum BAU-Szenario

  • Das BAU-Szenario ist ein Referenzszenario, das die bis zum Herbst 2023 eingeführten Instrumente berücksichtigt. Es schreibt die Entwicklung des deutschen Energiesystems unter diesen Bedingungen fort (Projektion).
  • Diskutierte, aber (noch) nicht beschlossene Instrumente werden nicht berücksichtigt.  
  • Die Einteilung der Sektoren erfolgt in der Abgrenzung des Klimaschutzgesetzes (KSG). Dies erlaubt einen Vergleich mit den gesetzlich verankerten sektoralen Zielwerten für das Jahr 2030.
  • Das BAU-Szenario ist kein Zielszenario – es wird überprüft, ob mit den bereits beschlossenen Instrumenten die Klimaschutzziele erreicht werden, und wie groß gegebenenfalls die Ziellücke ist. Es erfolgt jedoch keine Nachsteuerung durch zusätzliche Instrumente, um die Zielerreichung sicherzustellen.
  • Das BAU-Szenario ist keine Prognose.
  • Verwendet werden aktuelle Annahmen zu Rahmendaten, darunter Annahmen zur Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie Weltmarktenergiepreise. Diese Annahmen werden aus exogenen Quellen übernommen, u. a. aktuellen Statistiken und Börsenpreise.
  • Den statistischen Rand bildet das Jahr 2022.

Das BAU-Szenario bezieht unter anderem folgende Instrumente ein:

  • Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG)
  • Emissionshandelssystem (EU-ETS)
  • Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW)
  • Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
  • CO2-Emissionsstandards für Pkw und Nutzfahrzeuge
  • Gebäude-Energie-Gesetz (GEG)
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
  • Nationale Wasserstoffstrategie
  • Energie- und Stromsteuer
  • Abschaffung der EEG-Umlage
  • Mindesteffizienzstandards (EU-Ökodesign-Richtlinie)

Konkrete Ergebnisse: Entwicklung von Treibhausgasemissionen im BAU-Szenario

  • Im Sektor Energiewirtschaft werden sowohl das Ziel für das Jahr 2030 als auch das Ziel für die im Zeitraum 2021-2030 kumulierten Treibhausgasemissionen erreicht.
  • Im Industriesektor wird das Sektorziel 2030 annähernd erreicht, das Ziel für die im Zeitraum 2021-2030 kumulierten Emissionen wird erreicht. Dies ist u. a. auf die tiefen Treibhausgasemissionen in den Jahren 2022 und 2023 zurückzuführen.
  • In den Sektoren Gebäude und Verkehr werden sowohl die Ziele für das Jahr 2030 als auch die Ziele für den Zeitraum 2021-2030 verfehlt, insbesondere beim Verkehrssektor ist die erwartete Zielverfehlung sehr groß.

Regionalisierung des BAU-Szenarios auf Bundesländer und Kreise

Die Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen der einzelnen Sektoren werden in einem ergänzenden Schritt den Kreisen und Bundesländern zugerechnet. Das passiert anhand regionaler Rahmendaten und Statistiken, sodass die Spezifika vor Ort berücksichtigt werden können. Auf diese Weise lässt sich das BAU-Szenario regionalisieren und Aussagen zur individuellen Zielerreichung eines Kreises oder eines Bundeslandes treffen.

Links und Downloads

Annahmen und Ergebnisse des BAU-Szenarios (PDF)

Projektteam: Alex Auf der Maur, Andreas Brutsche, Dr. Andreas Kemmler, Dr. Almut Kirchner, Sven Kreidelmeyer, Paurnima Kulkarni, Sebastian Lübbers, Dr. Alexander Piégsa, Aurel Wünsch, Inka Ziegenhagen

Stand: 10.06.2024

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