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Kolumne von Michael Böhmer im CEO.Table

Die 850-Milliarden-Wette

Kategorie

Expertise

Datum

04. August 2025

„Nur mit Wachstum aus den neuen Schulden kommen? Das wäre optimistisch.“
Dr. Michael Böhmer

Nur mit einem klaren Fokus auf Wachstum und Produktivität und flankierende Strukturreformen sind die zusätzlichen Schulden Deutschlands nicht nur tragfähig, sondern auch ein Motor für die Zukunft der deutschen Wirtschaft – dies betont Prognos-Chefvolkswirt Dr. Michael Böhmer in seiner neuesten Kolumne. 

Die Bundesregierung plant, in den nächsten fünf Jahren 850 Milliarden Euro neue Schulden aufzunehmen, um die deutsche Wirtschaft zu stärken und Infrastrukturprojekte voranzutreiben. 

Wachstumsprognosen unter Druck

Der Bundesfinanzminister betont, dass die Neuverschuldung notwendig sei, um wieder auf einen höheren Wachstumspfad zu gelangen. Nach Simulationsrechnungen von Prognos könnte bei unzureichenden Wachstumswirkungen die Schuldenstandsquote bis 2029 um zwölf Prozentpunkte ansteigen. Um die Schuldenstandsquote konstant zu halten, müsste die deutsche Volkswirtschaft im genannten Zeitraum real um vier Prozent jährlich wachsen – ein unrealistisches Szenario.

Wirtschaftspolitik ist keine Zielwertsuche 

Um mit den zusätzlichen Schulden auf einen substanziell höheren Wachstumspfad zu kommen, müssen zwei Aspekte im Vordergrund stehen:

  1. Gezielte Investitionen: Die Mittel müssen so eingesetzt werden, dass sie möglichst hohe Produktivitätseffekte erzielen.
  2. Strukturreformen: Angebotsseitige Reformen sind unerlässlich, um private Investitionen und das Arbeitsangebot zu fördern.

Dr. Michael Böhmer betont in seiner Kolumne, dass die zusätzlichen Schulden nur dann tragfähig sind, wenn gleichzeitig umfassende Reformen umgesetzt werden.

Zur Kolumne vom 02.08.2025 (Webseite Table.Media) 

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Stand: 04.08.2025

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