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Fünf Baustellen:
So bleibt Europa in Zukunft wettbewerbsfähig

Kategorie

Expertise

Datum

08. April 2024

Geopolitische Spannungen, hohe Energiekosten, unterdurchschnittliches Wachstum, große Unsicherheit: Europa ist derzeit stark gefordert. Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der Wirtschaftsstandort Europa gestärkt werden.

Doch was braucht es dafür? Diese Frage stand im Zentrum des Wirtschaftssymposium „12 Minutes Europe – Meeting Global Challenges“ der Wirtschaftskammer Österreich am 08. April 2024 in Wien.

Auf der Veranstaltung diskutierten renommierte Expertinnen und Experten über die Zukunft der europäischen Wirtschaft. 

Prognos-Chefvolkswirt Dr. Michael Böhmer nahm gemeinsam mit Karl-Theodor zu Guttenberg, ehem. Bundesminister für Wirtschaft und Technologie sowie der Verteidigung, Markus J. Beyrer, Generaldirektor von BusinessEurope, Ulf Poschardt, Chefredakteur von WeltN24 sowie Véronique Willems, Generaldirektorin von SME United am Panel „Verortung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit Europas“ teil.

Vor diesem Hintergrund untersuchte Prognos in einem begleitenden Papier, was Europa braucht, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.

Wachstum und Produktivität in Europa unterdurchschnittlich 

Das Wachstum in den EU-Ländern wird bis 2030 laut unseren Prognosen deutlich niedriger ausfallen als in China oder den USA. Damit vergrößert sich der Abstand des Pro-Kopf-Einkommens gegenüber den USA weiter, China holt relativ auf.

Auch die Arbeitsproduktivität ist seit vielen Jahren rückläufig. Um künftig international mithalten zu können, muss Europa eine Trendwende schaffen.

Europas fünf große Baustellen 

Das sind die fünf großen Baustellen, um das Wachstumspotenzial in Europa zu erhöhen: 

  • Investitionen: In der EU wird im Vergleich mit China und den USA wenig investiert. Um die Herausforderungen der doppelten Transformation – Digitalisierung und Dekarbonisierung – zu meistern und nicht an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren, werden substanziell höhere Investitionen erforderlich sein.
  • Energiekosten: Die Energiekosten in der EU sind deutlich höher als bei den Wettbewerbern. Wettbewerbsfähige Energiepreise erfordern einen massiven Ausbau erneuerbarer Energien.
  • Bürokratie: Regulierungen sind für sechs von zehn Unternehmen in der EU ein Investitionshemmnis. Bestehende Regulierungen auf den Prüfstand zu stellen, kann ein spürbarer Hebel sein, um Investitionen und Wachstum zu fördern.
  • Arbeitsmarkt: In der EU wird weniger gearbeitet als anderswo. Anreize, die Erwerbstätigkeit zu steigern, sind ein wichtiger Hebel zur Fachkräftesicherung und damit zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit.
  • Innovationen: Der Innovationsstandort EU verliert – gemessen am Weltpatentanteil – an Bedeutung. Für eine Trendumkehr braucht es höhere und effizient eingesetzte Mittel für Forschung und Entwicklung.

Links und Downloads

Zum Paper 

Zum Interview im Kurier (Paywall)

Mehr Informationen zum Event (Webseite WKÖ)

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Dr. Michael Böhmer

Chefvolkswirt, Leitung Corporate Services

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