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Wo Deutschland noch
Spitze ist: Branchen
auf dem Prüfstand

Kategorie

Expertise

Datum

17. Mai 2024

Deutsche Unternehmen konnten sich in der Vergangenheit in vielen Branchen als Markt- und Innovationsführer behaupten. Doch in den letzten Jahren hat sich zumindest die Stimmung in der Wirtschaft spürbar verdüstert: Ist Deutschland bereits zurückgefallen oder zeichnet sich eine solche Entwicklung ab? Können wir auch künftig im internationalen Wettbewerb und bei der hohen Innovationsgeschwindigkeit mithalten?

Eine neue Hintergrundreportage des Handelsblatts auf Basis unserer Auswertungen zeigt faktenbasiert, in welchen Branchen Deutschland noch führend ist. Wo gibt es Fortschritte und wo werden wir ein Stück weit abgehängt?

Direkt zur Handelsblatt-Reportage

Drei Perspektiven auf die Entwicklung der deutschen Branchen

Für die Analyse, wie es um die Branchen in Deutschland steht, haben wir aus drei verschiedenen Perspektiven betrachtet, wie sich die Branchen in den letzten zehn Jahren entwickelt haben:

  1. „Marktseite“: Sie stellt die Position der deutschen Branchen auf dem Weltmarkt dar. Mittels einer detaillierten Außenhandelsdatenanalyse haben wir herausgearbeitet, wie hoch in den einzelnen Branchen die deutschen Weltexportanteile sind und wie sich diese in den vergangenen zehn Jahren verändert haben. 
  2. Wertschöpfungstiefe: Die Wertschöpfungstiefe zeigt, wie hoch in den betrachteten Branchen der Anteil der inländischen Wertschöpfung ist, bzw. wie viele Vorprodukte sie aus dem Ausland importieren. Wir haben sichtbar gemacht, ob sich die Wertschöpfungstiefe in den Branchen über die Zeit verändert hat – sie also mehr oder weniger als früher auf ausländische Vorprodukte angewiesen sind und aus welchen Lieferländern die Vorprodukte kommen. 
  3. „Innovationsseite“: Die Analyse der Innovationsseite zeigt, wie hoch die Weltpatentanteile in den einzelnen deutschen Branchen sind – und inwiefern diese zu- oder abgenommen haben. 

Deutschland bleibt Exportnation: 11 Branchen in den Top 3 der Welt

Deutschland ist nach wie vor eine erfolgreiche Exportnation:

  • Der Blick auf die Weltexportanteile zeigt, dass Deutschland in vielen Branchen zu den wichtigsten Exporteuren überhaupt gehört. 
  • In elf von 17 betrachteten Branchen steht Deutschland beim Wettbewerb um die höchsten Weltexportanteile auf dem Treppchen und belegt einen der ersten drei Ränge.
  • So exportiert keine andere Nation mehr Kraftwagen oder pharmazeutische Erzeugnisse.
  • In vielen anderen Branchen liegt Deutschland gemessen am Wert der Exporte auf dem zweiten Platz, z. B. bei Maschinen, Elektrischen Ausrüstungen, Metallerzeugnissen, Glas- und Keramik oder Gummi und Kunststoffen.

Außerdem bleibt die Wertschöpfungstiefe in der deutschen Volkswirtschaft stabil

  • In den meisten Branchen hat sie sich im betrachteten Zeitraum kaum verändert. 
  • Es findet also nicht nur die Endmontage von weitgehend im Ausland hergestellten Vorprodukten in Deutschland statt, sondern ein Großteil der Wertschöpfung deutscher Produkte entsteht hier.  

Warnsignale nicht ignorieren

Gleichwohl hat der deutsche Exportsektor in den vergangenen Jahren ein Stück weit an Boden verloren

  • So ist der deutsche Weltexportanteil zwischen 2012 und 2022 von 8,1 Prozent auf 7,5 Prozent gefallen. 
  • Dieser Rückgang ist moderat, dennoch besteht perspektivisch die Gefahr einer schleichenden Erosion der deutschen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt.

Deutlichere Warnsignale sind auf der „Innovationsseite“ zu beobachten: 

  • Der Anteil Deutschlands an den Weltpatenten nimmt seit Jahren ab. 
  • Allein zwischen 2012 und 2020 schrumpfte dieser von 9,3 Prozent auf 7,4 Prozent. 
  • Das ist deshalb ein Warnsignal, weil die heutige Grundlagenforschung und Produktentwicklung den Grundstein legen für die innovativen Produkte „made in Germany“ von morgen.

Wie haben sich einzelne Branchen entwickelt? Was zeichnet die führenden Branchen aus? Antworten auf diese Fragen finden Sie in der Reportage im Handelsblatt.  

Links & Downloads

Zur Reportage im Handelsblatt 

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Stand: 17.05.2024

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