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ESPON 2020-Programm

Ergebnisse der Big Data-Analyse zur Entwicklung raumbezogener Indikatoren

Kategorie

Aus dem Projekt

Datum

30. November 2021

Zur Entwicklung raumbezogener Indikatoren möchte die EU die Daten privater Online-Plattformen nutzen. Gemeinsam mit DevStat hat Prognos im Auftrag von ESPON erarbeitet, welche digitalen Plattformen sich zur Ableitung von territorialen Indikatoren auf Basis von Big Data eignen und wie eine Zusammenarbeit gelingen kann.  

Ein zentrales Ergebnis ist eine Liste privater digitaler Plattformen, die territoriale Daten liefern können. Für die Auswahl hat das Projektteam diverse Kriterien wie eine europaweite Abdeckung, eine möglichst hohe Vergleichbarkeit der Daten in allen europäischen Regionen und die Zugänglichkeit der Daten zu Grunde gelegt. Insgesamt eignen sich von den anfänglich 79 gelisteten Plattformen 20, darunter Twitter, LinkedIn und ResearchGate.

Eine weitere Liste identifiziert mögliche territoriale Indikatoren, die sich aus den Daten dieser Plattformen ableiten lassen. Dazu zählen unter anderem demografische und soziale Ungleichgewichte, Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung sowie Natur, Landschaft und kulturelles Erbe.

Da sich die Plattformen teilweise stark unterscheiden, gibt es mehrere Wege räumliche Informationen aus ihnen zu ziehen. Insgesamt eröffnen die Daten der privaten Plattformen

  • neue thematische Möglichkeiten: Aufgrund der Fülle an Daten ist es auch möglich abstrakte Konstrukte wie die Lebensqualität zu erheben. Die Auswertung von Texten, Satellitenbildern oder Netzwerkstrukturen erweitert das Spektrum der Informationsgewinnung erheblich. Diese neuen Indikatoren ermöglichen auch die Messung der Themenbereiche der Territorialen Agenda 2030.
     
  • neue methodische Möglichkeiten: Im Vergleich zu klassischen Indikatoren haben die Informationen, die über die digitalen Plattformen erhoben werden, mehrere Vorteile. Zum einen sind sie fast in Echtzeit verfügbar. Zum anderen liefern die Daten nicht nur Informationen über eine ausgewählte Stichprobe, sondern über eine gesamte Population. Des Weiteren bieten die vielfältigen Informationen verschiedene Möglichkeiten der Differenzierung. Die Nutzung der territorialen Indikatoren ermöglicht die Umsetzung neuer methodische Ansätze wie das Nowcasting (Gegenwartsvorhersagen) oder die Ableitung regionaler Trends.

Gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten hat das Projektteam auch den Datenzugang und damit zusammenhängende rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen analysiert. Es wurde deutlich, dass der Datenzugang über recht komplexe rechtliche Vereinbarungen nicht die primäre Lösung ist, sondern dass vielmehr ein flexibler Ansatz unter Nutzung der bestehenden Datenzugangsoptionen erkundet werden sollte.

Zur Studie (espon.eu, auf Englisch)

Unsere Arbeit in diesem Projekt

Autorinnen und Autoren: Dr. Jan-Philipp Kramer, Dr. Georg Klose, Johanna Thierstein, Lennart Galdiga, Janis Neufeld

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Dr. Jan-Philipp Kramer

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Prinzipal, Leitung Digital Development

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