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Sicherheit der
Gasversorgung in
Deutschland und Europa

Jahr

2022

Partner

Agora Energiewende und Wuppertal Insitut


„Sollte die Gasversorgung aus Russland unterbrochen werden, sind weitreichende Maßnahmen erforderlich.“
Jens Hobohm, Partner & Direktor

Agora Energiewende, Prognos und das Wuppertal Institut haben eine Analyse zur Gasversorgungssicherheit in Deutschland und Europa erstellt. Es wurde untersucht, ob es möglich wäre, die russischen Gaslieferungen bis zum Winter 2022/2023 oder danach zu ersetzen. Dabei betrachteten die Expertinnen und Experten sowohl die Verbrauchsseite (wie viel wird benötigt/verwendet) als auch die Herkunftsseite von Gas (aus welchen Quellen stammt es).

Wie lassen sich Gasimporte aus Russland ersetzen?

In der Europäischen Union wurden im Jahr 2021 ca. 412 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht. Im Jahr 2021 lieferte Russland 155 Milliarden Kubikmeter in die Europäische Union. Neben der Eigenförderung der europäischen Länder wurde Gas zudem aus Norwegen, Algerien, Aserbaidschan und – als verflüssigtes Erdgas (LNG) per Schiff – aus den USA, Katar und weiteren Ländern bezogen. In Summe könnten aus den genannten Quellen etwa 50 Milliarden Kubikmeter zusätzlich nach Europa importiert werden. Im Fall einer ganzjährigen Lieferunterbrechung von russischem Gas verbliebe ein Ersatzbedarf von rund 105 Milliarden Kubikmeter, davon entfallen auf Deutschland ca. 29 Milliarden Kubikmeter (291 Terawattstunden Hu).

Wieviel Gas lässt sich in der Energiewirtschaft, im Gebäudebereich und in der Industrie einsparen?

Auf der Verbrauchsseite untersuchte das Team aus Energie-Expertinnen und -Experten zahlreiche Maßnahmen in allen Verbrauchssektoren mit Fokus auf Deutschland. Es zeigte sich, dass – je nachdem, welche Maßnahmen ergriffen werden – Einsparungen von insgesamt rund 16 bis 26 Milliarden Kubikmeter (158 bis 261 Terawattstunden Hu) möglich sind. Ohne weitere Maßnahmen würde ein Ersatzbedarf von 3 bis 13 Milliarden Kubikmeter verbleiben.

Die Ergebnisse wurden am 17.03.2022 von Agora Energiewende der Öffentlichkeit vorgestellt und sind in einem Impulspapier dargelegt. Die Analysen werden in den nächsten Wochen vertieft.

Links & Downloads

Auf der Website von Agora Energiewende finden Sie:

Impulspapier „Energiesicherheit und Klimaschutz vereinen – Maßnahmen für den Weg aus der fossilen Energiekrise“

Pressemeldung vom 17.03.22
 

Anfragen zu der Analyse beantwortet Agora Energiewende:

Dr. Jahel Mielke
Leiterin Kommunikation
E: jahel.mielke@agora-energiewende.de
M: +49 151 27 65 61 96

 

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Jens Hobohm

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