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Fachkräfte- und
Qualifizierungsbedarf zur
Industriedekarbonisierung

Auftraggeber

Zukunft - Umwelt - Gesellschaft (ZUG) gGmbH

Jahr

2023


Das Ziel der Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 stellt insbesondere die Industrie vor große Herausforderungen. Gleichzeitig spielt die Industrie eine zentrale Rolle für die Energiewende, etwa durch die Herstellung wichtiger Grundstoffe.

Prognos untersuchte für das Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI), welche Fachkräfte- und Qualifizierungsbedarfe in energieintensiven Industrien bestehen, um die Dekarbonisierung zu bewältigen.

Spürbarer Fachkräftemangel in der Industrieproduktion

  • Mehr als drei Viertel der Befragten geben an, dass es zu wenige Bewerberinnen und Bewerber auf offene Fachkräftepositionen sowie Ausbildungsstellen gibt.
  • Oft reiche die Qualifikationen der Bewerberinnen und Bewerber zudem nicht aus.
  • Für die Dekarbonisierung werden auf der einen Seite (ingenieurs-)technische Kompetenzen, z. B. in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, Verfahrenstechnik oder Elektrotechnik gesucht. Aber auch überfachliche Kompetenzen wie etwa prozessübergreifendes und systemisches Denken sowie digitale Kompetenzen werden immer wichtiger.
  • Gleichzeitig zeigt die Befragung, dass die Passgenauigkeit zwischen aktuellen Studien- und Ausbildungsinhalten und den Bedarfen der betrieblichen Praxis verbessert werden muss.

Zentrale Handlungsfelder zur Sicherung des Qualifizierungsbedarfs

Aus den Ergebnissen lassen sich zentrale Handlungsfelder für Politik und Wirtschaft ableiten:

  • die Weiterentwicklung praxisnaher Angebote an Hochschulen
  • die Entwicklung modularer und digitaler Lernangebote, die auch Beschäftigte im Schichtbetrieb wahrnehmen können
  • das Dekarbonisierungsmanagement stärken, also Fähigkeiten fördern, die technisches Fachwissen mit prozessualem Denken und (betriebswirtschaftlichem) Know-How verbinden
  • die fortlaufende Qualifizierung des Ausbildungspersonals

Unsere Vorgehensweise

Für die Studie führte Prognos eine Online-Befragung von Vertreterinnen und Vertretern aus Unternehmen, Branchenverbänden, Forschungseinrichtungen und weiteren Akteuren der energieintensiven Industrien durch. Weitere Erkenntnisse stammen aus Interviews mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern. An der Online-Befragung nahmen insgesamt 218 Personen teil.

Ziel der Studie war es, aus den Befunden der quantitativen und qualitativen Befragungen konkrete Ansätze zur Weiterentwicklung bestehender Qualifizierungs- und Weiterbildungsstrukturen zu identifizieren. Hierzu haben wir neben Desk Research weitere Interviews mit Bildungsexpertinnen und -experten durchgeführt. Auf Basis der identifizierten Ansätze haben wir schließlich konkrete Handlungsempfehlungen für die hochschulische Bildung, die Aus- und Weiterbildungslandschaft sowie politische Akteure und Unternehmen bzw. Unternehmensverbände abgeleitet.

Links und Downloads

Weitere Infos auf der Webseite des CDI

Executive Summary der Studie (PDF)

Projektteam: Alice Greschkow, Johanna Jurgeleit, Christin Kluge, Sören Mohr, Claudia Münch, Lauritz Wandhoff

Stand: 18.10.2023

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Alice Greschkow

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Claudia Münch

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