Evaluation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland

 

Auftraggeber

GKV-Spitzenverband und Verband der Privaten Krankenversicherung e. V.

Jahr

2023


Wir haben im Auftrag der deutschen Krankenkassenverbände die Arbeit der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) gGmbH von 2016 bis 2023 evaluiert. Ende 2023 wurde die UPD neu als Stiftung gegründet. Unsere Evaluation liefert Ergebnisse, die für die neue Stiftung von Bedeutung sind.

Orientierung im Gesundheitssystem

Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland hat den Auftrag, die Orientierung im Gesundheitssystem und die Gesundheitskompetenz von Ratsuchenden zu stärken. Ihr Beratungs- und Informationsangebot in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen soll bundesweit, unabhängig, neutral, qualitätsgesichert, kostenfrei und leicht zugänglich sein.

Prognos hat die UPD gGmbH in der vierten Förderphase wissenschaftlich begleitet und zeichnete im Endbericht von 2022 ein differenziertes Bild:

  • Die UPD bot auftragsgemäß unabhängige Beratung zu gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen und hatte sich auch in kurzer Zeit auf die Corona-Pandemie eingestellt.
  • Die Ratsuchenden bewerteten die Angebote als sehr positiv.
  • Obwohl die Organisationsstruktur, das Wissens- und Qualitätsmanagement sukzessive weiterentwickelt wurden, erfüllte die UPD nicht alle Anforderungen.
  • Handlungsfelder waren unter anderem das Beratungsvolumen, die inhaltliche Beratungsqualität, die Erreichbarkeit – vor allem für vulnerable Zielgruppen – sowie die Beratung und Netzwerkarbeit vor Ort.

Ergebnisse der Evaluation sind relevant für neue UPD-Stiftung 

Analog zur Verlängerung der vierten Förderphase der UPD gGmbH bis Ende 2023 wurde auch die Evaluation fortgeführt und legte 2023 den Fokus auf die Tätigkeit und Arbeitsbedingungen der Beratenden in der UPD:

  • Das anspruchsvolle Tätigkeitsprofil in der UPD-Beratung erfordert einen Personalmix.
  • Praxiserfahrung ist dabei maßgeblicher als formelle Berufs- und Studienabschlüsse, um die fachlichen und feldunabhängigen Eignungen zu erfüllen.
  • Um entsprechend qualifizierte Beratende zu gewinnen und möglichst dauerhaft zu halten, sind attraktive Arbeitsbedingungen zu gestalten: flexible Arbeitsorte und -zeiten, vielfältige Aufgaben, Eigenständigkeit der Mitarbeitenden, ein attraktives Schulungsangebot, die Ermöglichung von Karrieren in der Organisation der UPD, ein leistungsgerechtes Gehaltssystem sowie eine agile, partizipative Führungskultur.

Am Übergang von der vierten Förderphase zur UPD-Stiftung waren ein hohes Maß an Verunsicherung unter den Mitarbeitenden sowie etliche vorzeitige Kündigungen zu verzeichnen. Im Interesse der Mitarbeitenden und auch der neuen UPD-Stiftung sollten Maßnahmen ergriffen werden, um derzeitige Beratende für die zukünftige Beratungstätigkeit zu gewinnen.

Unsere Vorgehensweise

Die Evaluation erfolgte mit einem Mix unterschiedlicher Methoden. Dazu gehörten zahlreiche Testberatungen, umfassende Nutzerbefragungen sowie Interviews und eine Befragung der UPD-Mitarbeitenden. Außerdem wurden Analysen der Organisation, der Beratungsdokumentation, der Medienarbeit, der Website-Usability, der Patienteninformationstexte und der fremdsprachigen Beratung durchgeführt. 

Links und Downloads

Ergebnisbericht 2023 (PDF)

Endbericht 2022 (PDF)

Mehr zu unserer Arbeit in diesem Themengebiet

Projektteam: Andreas Heimer, Carsten Maday, Verena Stengel, Janko Vollmer

Stand: 03.01.2024

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Andreas Heimer

Partner, Direktor

Profil ansehen

Janko Vollmer

Senior Projektleiter

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

Kosten und Nutzen innovativer Arzneimittel

2025
| Projekt

Medikamente ermöglichen vielen Menschen ein längeres und besseres Leben, verursachen aber hohe Kosten. Unsere Studie für den vfa ergänzt die gesundheitspolitische Debatte über innovative Arzneimittel um einen gesamtheitlichen und wissenschaftlichen Blick.

Vor dem „Herbst der Kommissionen“ – Fragt doch lieber Chat-GPT!

2025
| Expertise

Die Bundesregierung will eine Vielzahl neuer Kommissionen bilden – für Dr. Michael Böhmer eine Prokrastinationsstrategie. Besonders deutlich sei das bei der Rente, argumentiert er in seiner neuen Kolumne im CEO.Table.

Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigungen in NRW

2025
| Projekt

Menschen mit Beeinträchtigungen stoßen in vielen Lebensbereichen auf Barrieren. Für das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen untersuchten wir die Teilhabe der Betroffenen in NRW.

Was bedeutet die Wärmewende für private Haushalte?

2025
| Projekt

Neue Heizung und energetische Gebäudesanierung: Wie stark belasten Investitionen in die Wärmewende private Haushalte? Das haben wir für Dezernat Zukunft untersucht.

Lebenssituation geflüchteter Menschen mit Behinderungen in Deutschland

laufend
| Projekt

Wie leben geflüchtete Menschen mit Behinderungen in Deutschland? Und wie können sie eine Arbeit finden? Damit befassen wir uns in einer Studie für das Deutsche Rote Kreuz.

Reha wirkt – volkswirtschaftlich und individuell

2025
| Projekt

Egal ob nach einer Operation oder Krankheit: Eine Reha hilft Betroffenen, wieder gesund zu werden. Aber nicht nur das. Die Reha trägt auch zur Stabilität der Wirtschaft bei. Unsere Studie untersucht den volkswirtschaftlichen Nutzen.

Altersvorsorge: Fünf Impulse für höhere Renten von Frauen

2025
| Projekt

Frauen erhalten im Durchschnitt deutlich weniger Rente als Männer. Wie sie ihre Altersvorsorge stärken können, zeigt unsere Studie für den GDV.

Pflegelandschaft Deutschland 2045

| Expertise

Mehr Pflegebedürftige, weniger Personal: Der demografische Wandel verschärft den Personalmangel in der Pflege. In welchen Regionen bis 2045 besonders viele Fachkräfte fehlen, zeigen wir in Kooperation mit SPIEGEL Online.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Potenziale der Gleichstellung von Frauen und Männern

2025
| Projekt

Mehr Wirtschaftswachstum, vollere Staatskassen, soziales Wohl: Die Arbeit von Frauen zahlt sich aus. Warum es sich lohnt in die Gleichstellung zu investieren, analysierten wir für das BMFSFJ.

Armutsrisiken für Kinder senken: Auf die Vereinbarkeit kommt es an

2025
| Expertise

Familienpolitik kann Armutsrisiken wirksam bekämpfen und zur wirtschaftlichen Stabilität beitragen, wenn sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert. Das zeigt unser neues Papier der Reihe „Familie und Gesellschaft im Blick“.

Über Prognos

Wir vereinen Wirtschaftsforschung und Strategieberatung für tragfähige Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere belastbaren Daten, präzisen Analysen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse ermöglichen faktenbasierten Fortschritt – finanziell unabhängig, politisch neutral.

Mehr erfahren