Wirkungsabschätzung von Politikinstrumenten für Neubau und Sanierung

 

Auftraggeber

Repräsentanz Transparente Gebäudehülle GbR

Jahr

2025


Seit vielen Jahren werden deutlich weniger bezahlbare und zukunftssichere Wohnungen gebaut als notwendig. Auch die klimaschutzgerechte Modernisierung des Gebäudebestandes läuft den Zielen weiterhin deutlich hinterher. Dazu kommen Lieferkettenunterbrechungen, gestiegene Energiepreise, der Angriffskrieg auf die Ukraine. All das wirkt sich auf den Bausektor aus, und damit auch auf die Sicherung von Beschäftigung. 

Vor diesem Hintergrund untersuchte unsere Studie für die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle ausgewählte Politikinstrumente und schätzte ihre Wirkungen ab. 

Impulse für Wohnungsbau und Sanierung

Diese Instrumente haben wir untersucht:

Sanierung:

  • Verbesserung der steuerlichen und BEG-Förderung
  • Steuerliche Absetzbarkeit geerbter Immobilien
  • Sonder-AfA für Worst Performing Buildings

Neubau:

  • Förderung genehmigter EH55-Gebäude
  • Nachrangkredite mit Förderzins zur Überwindung von Liquiditätsengpässen
  • Absenkung der Grunderwerbsteuer für selbstnutzende Eigentümer

Das sind die Ergebnisse der Wirkungsabschätzung:

  • Die Einführung der untersuchten Politikinstrumente kann Impulse für den Wohnungsbau und die energetische Gebäudesanierung liefern.
  • Beide tragen zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum sowie zur Umsetzung von Klimaschutz im Gebäudesektor bei.
  • Gleichzeitig sichern sie Beschäftigung am Bau sowie beim herstellenden Gewerbe.
  • Die Maßnahmen verursachen fiskalische Kosten. Durch die ausgelösten Investitionen generieren sie jedoch auch zusätzliche Einnahmen. Das Plus an Beschäftigung entlastet gleichzeitig die sozialen Sicherungssysteme. Insbesondere bei den Instrumenten zum Neubau überwiegen die potenziellen Mehreinnahmen die Kosten. Im Bereich der Gebäudesanierung gleichen sich Kosten und Entlastung für den Bundeshaushalt etwa aus. 

Unsere Vorgehensweise

Im Rahmen der Studie hat das Projektteam insgesamt sechs neue Politikinstrumente zur energetischen Gebäudesanierung und zum Neubau konzeptionell entwickelt und parametrisiert. Die Wirkungen der Instrumente hat es quantitativ abgeschätzt. Hierfür griffen sie auf öffentlich verfügbare Daten, bestehende Förderstatistiken und wirtschaftliche Kennzahlen zurück. Die Wirkungen wurden jeweils als zusätzliche Effekte gegenüber den aktuell bestehenden Politikinstrumenten ausgewiesen. Sie sind damit anschlussfähig zu den Berechnungen des Projektionsberichts 2025.

Folgende Wirkungen wurden quantifiziert:

  • THG-Reduktionen (Brutto ggü. dem Projektionsbericht 2025)
  • Schaffung von zusätzlichen Wohnungen
  • Induzierte Investitionen in Gebäude
  • Beschäftigungseffekte
  • Kosten für zusätzliche Förderungen und Steuerausfall
  • Mehreinnahmen (Steuern) und Minderausgaben (Sozialversicherung)

Links und Downloads

Zur Studie (PDF)

Projektteam: Frederik Julian Lettow, Dr. Noha Saad, Nils Thamling

Stand: 15.10.2025

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Nils Thamling

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