Evaluation European Green Deal

Auftraggeber

Europäische Kommission (DG REGIO)

Jahr

2025

Partner

COWI, Milieu, CSIL


Wie gut hilft die EU-Kohäsionspolitik dabei, den grünen Wandel in Europa voranzutreiben? Im Auftrag der Europäischen Kommission (DG REGIO) evaluierten wir gemeinsam mit Partnern, wie die Kohäsionspolitik die Umsetzung des Europäischen Green Deals unterstützt.

Die EU-Kohäsionspolitik soll wirtschaftliche, soziale und territoriale Ungleichheiten zwischen den Regionen der EU verringern. Sie beansprucht einen erheblichen Teil des EU-Haushalts und gilt als zentrales Instrument, um die Klimaneutralität der EU bis 2050 zu erreichen – das Hauptziel des Europäischen Green Deals. 

Unser Auftrag

Diese Analyse ist eine von 14 Studien, die die EU-Kohäsionspolitik im Zeitraum 2014 bis 2020 untersuchten. 

Die Evaluation bezog sich auf die Förderung verschiedener Nachhaltigkeitsthemen wie Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Klimaanpassung, Biodiversität, Ressourcenmanagement und nachhaltige Mobilität. Das Projekt wurde extern von COWI geleitet, CSIL und Milieu sind weitere Partner.

34 Interventionsfelder und 12 Politikinstrumente untersuchten wir, um die Wirkungsweise und den Erfolg der eingesetzten Mittel zu analysieren. Diese Politikinstrumente sollten verschiedene politische Herausforderungen bewältigen und die angestrebten Ergebnisse effizient erreichen. 

Zentrale Ergebnisse der Evaluation

  • Die Programmplanung orientierte sich eng an den Zielen der Europa-2020-Strategie. Sie setzte Schwerpunkte auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft, den Klimawandel und eine effiziente Nutzung von Umwelt und Ressourcen.  
  • Zwar blieben die Gesamtergebnisse hinter den Erwartungen zurück, doch erzielte man in allen zentralen Bereichen – Dekarbonisierung, Klimaanpassung, sauberer Verkehr und Ressourceneffizienz – spürbare Fortschritte.  
  • Um die ehrgeizigen Ziele des EGD zu erreichen, braucht es deutlich mehr Investitionen in transformative, systemische Lösungen, beispielsweise in die Kreislaufwirtschaft.  

Effektivität der Maßnahmen

  • Dekarbonisierung: Investitionen in Dekarbonisierung senkten die jährlichen CO₂-Emissionen um geschätzte 9,6 Millionen Tonnen. Besonders erfolgreich waren Programme, die gezielt erneuerbare Energien förderten und die Energieeffizienz in der Industrie verbesserten.  
  • Energieeffizienz: Bei der energieeffizienten Sanierung von Wohngebäuden wurden die angestrebten Ziele zu 97 Prozent erreicht, bei der Sanierung von öffentlichen Gebäuden nur zu 57 Prozent.  
  • Klimaanpassung: Durch die Investitionen in Klimaanpassung wurden etwa 29 Millionen Menschen zusätzlich vor Überschwemmungen und 24 Millionen zusätzlich vor Bränden geschützt.  
  • Natur- und Biodiversität: Investitionen in Natur und Biodiversität erzielten mit 126,9 Prozent Zielerreichung ein besonders gutes Ergebnis.  
  • Insgesamt trugen die Maßnahmen klar zu den Nachhaltigkeitszielen des European Green Deals bei. Jedoch gab es einige bremsende Faktoren, wie z. B. unambitionierte Vorgaben, fehlende Verwaltungskapazitäten, Fachkräftemangel und komplizierte Projektabläufe, die vor allem lokale Behörden belasteten.  
  • Des Weiteren dominierten traditionelle „graue“ Infrastrukturlösungen die Investitionen. Naturbasierte und zirkuläre Ansätze blieben selten.

Empfehlungen

Die strategischen Empfehlungen lauten:  

  • Priorisierung von Investitionen mit hoher Wirkung und transformativen Potenzial,  
  • Ausbau administrativer und technischer Kapazitäten,  
  • Verstärkte Unterstützung von Innovationen und Klimaanpassungsmaßnahmen,
  • Stärkung der grünen öffentlichen Beschaffung.

Unsere Vorgehensweise

Im Rahmen der Evaluation übernahm Prognos Verantwortung für  

  • verschiedene statistische Analysen,
  • die Erstellung von insgesamt 12 Theories of Change bezogen auf verschiedene Teil-Aspekte der Evaluation,
  • eine Literatur- und Dokumentenausauswertung,
  • mehrere Fallstudien (konkret: Erneuerbare Energien; energieeffiziente Gebäude; energieeffiziente Industrie; Green Economy),
  • sowie Detail-Analysen von Operativen Programmen von fünf deutschen Bundesländern.

Das Projekt startete im September 2022 und lief bis Mai 2025.

Neben der Evaluation der European-Green-Deal-bezogenen Aspekte war Prognos in zwei weitere Parallelstudien zur EU-Kohäsionspolitik 2014-2020 involviert: Zum einen in die Evaluation der KMU-Förderung (geleitet von CSIL) und zum anderen in die Evaluation der Förderung von Forschung, Technologischer Entwicklung und Innovation, welche von Prognos selbst geleitet wird.

Links und Downloads

Zur Studie

Mehr Informationen zu den EFRE Evaluationen

Projektteam: Anja Breuer, Daniel Gehrt, Lorenzo Pelizzari, Isabel Schöfl, Richard Simpson

Stand: 26.11.2025 

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Ihr Kontakt bei Prognos

Daniel Gehrt

Senior Projektleiter

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Richard Simpson

Projektleiter

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