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Evaluation der EFRE-Förderung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Auftraggeber

Europäische Kommission, Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung (GD REGIO)

Jahr

2024

Partner

CSIL – Centro Studi Industria Leggera SC


Die Regionalpolitik ist eine der wichtigsten Investitionspolitiken der Europäischen Union (EU). Sie zielt darauf ab, in allen Regionen und Städten der EU Arbeitsplätze zu schaffen, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu stärken, das Wirtschaftswachstum zu fördern, nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und die Lebensqualität zu verbessern. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist einer der fünf Europäischen Struktur- und Investitionsfonds der EU. Er finanziert wirtschaftliche Aufholprozesse in ärmeren Regionen und solchen mit Strukturproblemen.

Die Europäische Kommission ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Wirksamkeit und Effizienz der europäischen Struktur- und Investitionsfonds und ihren Beitrag zur Unionsstrategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum zu bewerten. Die Kommission beauftragte CSIL und Prognos, die EFRE-Förderung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Zeitraum von 2014 bis 2020 zu evaluieren.

KMU sind die Hauptakteure der europäischen Wirtschaft

Kleine und mittlere Unternehmen schaffen zwei von drei Arbeitsplätzen im privaten Sektor und tragen mehr als die Hälfte zur gesamten Wertschöpfung der Wirtschaft bei. Sie decken ein breites Spektrum an Unternehmen ab, die sich in Größe, Kapazität, Sektor und Art der Aktivitäten stark unterscheiden.

Zwischen 2014 und 2020 stellte die EU fast 47,4 Milliarden Euro bereit, um die Wettbewerbsfähigkeit von KMU zu stärken. Den Großteil der Mittel erhielten die Unternehmen in Form von Zuschüssen, während ein wachsender Anteil durch Finanzinstrumente wie Darlehen, Bürgschaften, Eigenkapital und andere risikotragende Mechanismen floss.

Die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU konzentriert sich insbesondere auf Mittel für 

  • Innovation, Inkubation und Unternehmertum sowie fortgeschrittene Unterstützungsdienste,
  • die Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz von KMU,
  • die Ausbildung und
  • die Bereiche Geschäftsinfrastruktur, Clusterbildung, Vernetzung, Digitalisierung, Kultur, Tourismus und Sozialunternehmertum.

Unsere Vorgehensweise

Zusammen mit dem italienischen Wirtschaftsforschungsunternehmen CSIL und Länderexperten in 27 EU-Mitgliedstaaten analysierte Prognos 214 operationelle Programme für den EFRE 2014-2020 im Hinblick auf ihren Beitrag zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU.

Zur Informationsgewinnung und -auswertung zogen wir jährliche Durchführungsberichte, Evaluationen auf nationaler Ebene, Statistiken, Fachliteratur und leitfadengestützte Interviews mit EFRE-Verwaltungsbehörden und Begünstigten heran. 

In ausgewählten Fallstudien, etwa zur Förderung von Industriegebieten oder des Tourismus, untersuchten wir genauer, welche Interventionen wo am wirksamsten sind und welche Faktoren dazu beitragen.

Im November 2023 stellten wir die Zwischenergebnisse der Studie in einem Seminar mit der Kommission, Verwaltungsbehörden und Experten vor und diskutierten sie.

Insgesamt liefert die Evaluation einen Überblick über die verschiedenen Arten der Verwendung von EU-Mitteln für KMU in der EU, um mögliche Misserfolge in zukünftigen Förderperioden zu vermeiden.

Links und Downloads

Mehr zur Evaluation der Programmperiode 2014-2020 (Webseite EU-Kommission, englisch)

Projektteam: Anja Breuer, Vera Fuhs, Marie-Kristin Komendzinski, Dr. Jan-Philipp Kramer, Tommaso Luisari, Markus Zock

Stand: 16.04.2025

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Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Jan-Philipp Kramer

Partner, Leitung EU-Services

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Markus Zock

Projektleiter

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