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Circular Economy
in den nördlichen Niederlanden

Auftraggeber

Samenwerkingsverband Noord-Nederland (SNN)

Jahr

2023


Die Region Nord-Niederlande ist bereits heute ein Vorreiter beim Aufbau einer Circular Economy. Ihr Ziel ist es, bis 2025 die zirkulärste Region Europas zu werden – und damit den Rahmen für eine ressourceneffizientere, nachhaltigere und klimaneutrale Wirtschafts- und Lebensweise zu stecken.

Für den Samenwerkingsverband Noord-Nederland (SNN), den Verbund der drei niederländischen Provinzen Friesland, Groningen und Drenthe, hat Prognos den Status quo des regionalen Ökosystems der Circular Economy untersucht und anhand von europäischen Referenzregionen Empfehlungen für die Zukunft abgeleitet.

Ein regionales zirkuläres Ökosystem entwickeln

Das sind die zentralen Ergebnisse unserer Analyse:

  • Mit knapp 17.500 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 1,2 Millionen Euro ist die Circular Economy ein bedeutender Wirtschaftsbereich in den nördlichen Niederlanden.
  • Von den drei Provinzen ist die Circular Economy in Friesland am stärksten verankert und wächst dort auch am schnellsten. Eine Stärke der Region ist ihr innovativer Chemie- und Kunststoffsektor. Hervorzuheben ist hier die Initiative Chemport Europe, die sich für eine grüne Chemie und ein zirkuläres Ökosystem in der Kunststoffherstellung einsetzt.
  • Für den neuen Ansatz der Symbiose nicht nur zwischen Unternehmen, sondern auch zwischen städtischen Abfallströmen als neuen Wertstoffen für die Industrie, kann die Region somit auf das große Potenzial im Chemie- und Kunststoffsektor aufbauen.

Die drei Provinzen verfolgen ein gemeinsames Ziel, obwohl sie keiner Verwaltungseinheit zugeordnet sind. Was aber noch entwickelt werden sollte, ist eine gemeinsame Strategie für den Übergang zur Circular Economy bis 2025 mit einer konkreten Agenda für die Umsetzung.

Auch eine Zusammenarbeit mit angrenzenden Regionen mit ähnlichen Schwerpunkten in der Circular Economy könnte fruchtbar sein. Dafür kommen das Projekt Chemelot in Limburg (Niederlande), Flandern (Belgien) oder Nordrhein-Westfalen in Betracht.

Unsere Vorgehensweise

In der amtlichen Statistik wird die Circular Economy bisher nicht erfasst. Ihre Güter und Dienstleistungen finden sich in allen Branchen. Daher hat das Projektteam zunächst den Begriff „Circular Economy“ so definiert, dass er auf die statistischen Daten angewendet werden kann. So wurden dazugehörige Güter und Dienstleistungen identifiziert und mit den Wirtschaftsklassifikationssystemen abgeglichen.

In einem weiteren Schritt hat Prognos Koeffizienten für diejenigen Waren und Dienstleistungen der Circular Economy abgeleitet, die von den bestehenden Wirtschaftsklassifikationssystemen nicht vollständig erfasst werden. Im letzten Schritt berechnete das Projektteam die Koeffizienten anhand der offiziellen Wirtschaftsdaten und aggregierte diese zu Indikatoren. 

Auf diese Weise konnte das Projektteam regionale Zahlen zu den Beschäftigten, der Bruttowertschöpfung und der Anzahl der Unternehmen aktiv in der Circular Economy berechnen. Prognos hat außerdem den Spezialisierungsquotient der Provinzen und der Region basierend auf den Beschäftigten und Marktfeldern ausgewiesen.

Zur Ergänzung hat das Projektteam eine ausführliche Online-Recherche durchgeführt und Daten von Stakeholdern gesammelt, um das regionale Ökosystem zu beschreiben. Dazu gehörten beispielsweise in CE involvierte Stakeholdergruppen nach Branchen und gute Beispiele von innovativen Technologien im Chemie-, Kunststoff- und Wasserbereich aus der Region.

Projektteam: Hanne Hagedorn, Vera Wechner, Richard Simpson, Evelyn Stoll

Stand: 31.09.2023

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