Ressourceneffizienz
in Bayern

 

Auftraggeber

Bayerisches Landesamt für Umwelt

Jahr

2025


Für den Wirtschaftsstandort Bayern mit seiner ausgeprägten Industriestruktur ist die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft von zentraler Bedeutung – und nach wie vor eine große Aufgabe. Trotz deutlicher Effizienzgewinne in den letzten Jahren zeigt sich noch kein signifikanter Rückgang des Ressourcenverbrauchs in Bayern. 

Mit der Aktualisierung der Studie „Zahlen, Daten, Fakten zur Ressourceneffizienz in Bayern“ werden hilfreiche und vertiefende Informationen zur Thematik gegeben.

Bayerns Rohstoffverbrauch sinkt bislang nicht

Die Studie gibt einen umfassenden Überblick über wichtige Kennzahlen für eine Vielzahl von Industrierohstoffen. Betrachtet wurde die Rohstoffversorgung anhand von Lieferrisiken, der Recyclingfähigkeit und Substituierbarkeit, sowie Umweltauswirkungen, Nachfrage- und Preistrends. 

Zusätzlich wurden 12 Schlüsselrohstoffe genauer betrachtet, die von besonderer Bedeutung für die bayerische Volkswirtschaft sind. Die wichtigsten Kernergebnisse geben Aufschluss über den Status quo der bayerischen Ressourceneffizienz:

  • Bayern hat einen erheblichen Ressourcenverbrauch. Es ist bisher nicht gelungen, den absoluten Rohstoffverbrauch (DMI) gegenüber 1994 zu senken. Ein positiver Abwärtstrend bis Mitte der 2000er ist inzwischen wieder verschwunden.
  • Ein Großteil der Rohstoffe muss importiert werden. In den Jahren 2021 und 2022 kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Preise für die gehandelten Rohstoffe. Dieser kann auf unterbrochene Lieferketten im Zuge der Corona Pandemie zurückgeführt werden.
  • Die Entwicklung in Richtung einer „Circular Economy“ kann eine Lösung sein, um negative Umweltauswirkungen und unternehmerische Risiken durch Preisschwankungen zu reduzieren. Die Analyse der bayerischen „Circular Material Use Rate“ (CMU), die als Indikator für den Erreichungsgrad einer „Circular Economy“ gilt, zeigt jedoch, dass lediglich 11,3 Prozent der Rohstoffe in Bayern in den Kreislauf zurück gelangen.

Weiterhin wurden die fünf wichtigsten bayerischen Leitbranchen näher auf ihre Rohstoffeinsparpotenziale hin untersucht. Je Leitbranche wurden drei Szenarien bis 2035 gebildet, die mögliche zukünftige Entwicklungspfade zeichnen.

  • Das erste Szenario unterstellt eine Fortführung der bisherigen Trends und zeigt in allen Leitbranchen einen deutlich erhöhten Rohstoffverbrauch bis 2035.
  • Im zweiten Szenario werden erhöhte Einsätze von Sekundärrohstoffen modelliert, entsprechend den jeweils bestehenden Potenzialen. Im Ergebnis wird eine leichte Reduktion der absoluten Rohstoffverbräuche gegenüber dem Wert von 2020 erreicht.
  • Signifikante Verbrauchsreduktionen können schließlich im dritten Szenario erreicht werden, welches ambitionierte Maßnahmen zur Ressourceneffizienz annimmt.

Unsere Vorgehensweise

Prognos analysierte die verfügbaren Daten zum Ressourcenverbrauch und zu Rohstoffen sowie die wirtschaftlich relevanten Faktoren in Bayern. Die Rohstoffinformationen wurden aufbereitet und anhand dessen eine Potenzialanalyse von Effizienzmaßnahmen abgeleitet. Ziel war die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs für eine effizientere Ressourcennutzung.

Im Rahmen der Analyse wurden verfügbare statistische Daten ausgewertet und neue Indikatoren wie die Circular Material Use Rate (CMU) ermittelt. Ergänzend wurden Interviews und eine Literaturanalyse durchgeführt.

Die Studienergebnisse sollen Akteurinnen und Akteure der bayerischen Wirtschaft dabei unterstützen, Maßnahmen zu entwickeln, die dauerhaft den Ressourcenbedarf senken und strategische Abhängigkeiten reduzieren. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Vorhabens die Angebote des Ressourceneffizienzzentrums (REZ) des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) evaluiert und Potenziale für eine Weiterentwicklung des Angebots identifiziert.

Links und Downloads

Zur Studie (PDF)

Infos zum Vorgängerprojekt

Projektteam: Tim Bichlmeier, Lucas Bierhaus, Nico Dietzsch, Johanna Draeger-Gebhard, Philipp Hutzenthaler, Romy Kölmel, Jannis Lambert, Vera Wechner

Stand: 28.05.2025

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