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Auswirkungen der
Investitionen in den
Stromnetzausbau in
Österreich

Auftraggeber

oecolution austria

Jahr

2025


Durch einen Ausbau des Stromnetzes können erneuerbare Energien besser integriert werden. Außerdem steigt dadurch die Versorgungssicherheit, wovon der Standort Österreich insgesamt profitiert. Gleichzeitig beeinflusst der Ausbau der Stromnetze die Entgelte. In einer Studie für oecolution austria haben wir untersucht, welche Wirkungen ein verstärkter Stromnetzausbau in Österreich hätte und wie er finanziert werden könnte.

Stromnetzausbau benötigt Investitionen

Der Ausbau des Stromnetzes verursacht hohe Kosten bei den überregionalen Übertragungsnetzen wie auch den regionalen und lokalen Verteilnetzen, die den Strom bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern liefern. Diese Kosten fallen insbesondere durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, der Wärmepumpen und der Elektromobilität an.

Unterschiedliche Finanzierungsmodelle können die Kosten des Netzausbaus allerdings senken. So kann eine staatliche Förderung des Stromnetzausbaus den Anstieg der Netzentgelte dämpfen, sie bedeutet aber zusätzliche Ausgaben für den Staat. Finanzierungsmodelle, die die Kapitalverzinsung reduzieren, belasten den Staatshaushalt kaum, wenn die Investitionen aus privaten Mitteln finanziert werden.

Das sind die wesentlichen Studienergebnisse:

  • Auf Verteilnetzebene sollten netzoptimierende Maßnahmen (Lastvergleichmäßigung, etwa durch Speicher) so weit wie möglich berücksichtigt werden, um die Ausbaukosten zu reduzieren.
  • Finanzierungsmodelle für die Netzentgelte sind sinnvoll. Hierfür sollte ein Finanzierungsmodell gefunden werden, das den Staatshaushalt möglichst wenig belastet.
  • Nutzerinnen und Nutzer mit hohem Eigenverbrauchsanteil sollten stärker an den Netzentgelten beteiligt werden. Dafür müsste die Netzentgeltsystematik in Österreich geändert werden.
  • Eine Verschiebung des Klimaneutralitätsziels auf 2050 würde bezüglich der Belastung durch den Strompreis (Großhandel und Netzentgelte) für die Industrie in Österreich einen geringen Vorteil bieten. Etwas größer wären die Vorteile zwar für private Haushalte, es sollte aber sorgfältig geprüft werden, ob es sich insgesamt lohnen würde, das Ziel der Klimaneutralität auf 2050 zu verschieben. Dabei wären auch andere Wirkungen – wie etwa höhere Emissionen – zu berücksichtigen.
  • Einzelne Unternehmen und Teilbranchen sind überdurchschnittlich stark von Strom als Input für die Produktion abhängig. Hierzu zählen beispielsweise die Zellstoff- oder die Aluminiumproduktion. Unternehmen unter anderem aus diesen Bereichen sind durch auch nur leicht steigende Strompreise deutlich stärker betroffen als die Gesamtwirtschaft. 

Unsere Vorgehensweise

Die Studie umfasste vier Arbeitsschritte:

  • Ermittlung des Investitionsbedarfs in die Stromnetze
  • Entwicklung der Netzentgelte – mit und ohne staatliche Finanzierung – bis 2040 und 2050
  • Wirkung der Netzentgelte auf unterschiedliche Kundengruppen
  • Bestimmung der kurz- und langfristigen gesamtwirtschaftlichen Effekte

Links und Downloads

Zur Studie (PDF, Webseite oecolution austria)

Projektteam: Dr. Michael Böhmer, Jens Hobohm, Jan Limbers, Melina Lohmann, Dr. Andreas Sachs, Ravi Srikandam, Aurel Wünsch

Stand: 26.06.2025

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