Erfolgsgeschichte Elterngeld

 

Auftraggeber

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Jahr

2023

Partner

Institut der deutschen Wirtschaft


Wie wirkt sich das Elterngeld auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus? Wie auf das Arbeitskräfteangebot und wo kann es weiterentwickelt werden? Diesen Fragen widmeten sich Prognos und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in ihrem gemeinsamen Papier „Das Elterngeld: Ziele, Wirkungen und Perspektiven“. Es zeigt: Mit dem Elterngeld gehen eine steigende Müttererwerbstätigkeit und eine vermehrte Beteiligung der Väter an der Kinderbetreuung einher. Reformen des Elterngeldes sollten auf dessen Weiterentwicklung ausgerichtet werden.

Unternehmen und Familien profitieren vom Elterngeld

Das Elterngeld wurde im Rahmen der Neuausrichtung der Familienpolitik durch die Bundesregierung vor mehr als fünfzehn Jahren eingeführt. Ziel des Elterngeldes ist es, Eltern, die im ersten Lebensjahr ihr Kind selbst betreuen, bei der Sicherung ihrer Lebensgrundlage finanziell zu unterstützen. Zudem soll es die Gleichstellung von Vätern und Müttern in Bezug auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben fördern.

Wie das Papier zeigt, ist das Elterngeld ein wirksames Instrument:  

  • Die Erwerbstätigkeit von Müttern ist seit der Einführung des Elterngeldes in zweifacher Hinsicht gestiegen: Der prozentuale Anteil ist von 63 Prozent im Jahr 2008 auf 69 Prozent im Jahr 2022 angestiegen. Darüber hinaus haben sich die Pensen der erwerbstätigen Mütter erhöht. Somit leistet das Elterngeld einen Beitrag zur Bewältigung des Fachkräftemangels.
  • Väter beteiligen sich stärker an der Betreuung ihrer Kinder. Dies ist insbesondere auf die Anreizwirkung der exklusiven Partnermonate zurückzuführen, die verfallen, wenn sie nicht in Anspruch genommen werden.
  • Die Einführung des Elterngeldes hat zu einem Kulturwandel in der Arbeitswelt beigetragen. Männer werden selbstverständlicher auch als Väter mit Familienverantwortung wahrgenommen.
  • Das Elterngeld ist ein wesentlicher Bestandteil einer vereinbarkeitsorientierten Familienpolitik, die sich positiv auf das gesamtwirtschaftliche Arbeitskräfteangebot auswirkt.

Perspektiven für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

In den letzten Jahrzehnten hat die Erwerbsbeteiligung von Frauen in Deutschland erheblich zugenommen. Trotzdem bestehen nach wie vor auffällige Unterschiede in den Erwerbsquoten und Arbeitszeiten von Frauen und Männern, insbesondere bei Eltern.

Eine nachhaltige Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann am effektivsten durch die Erweiterung der Betreuungsmöglichkeiten erreicht werden. Ein zusätzlicher Ausbau der Betreuungsangebote erweist sich als wirkungsvoll, um die Erwerbschancen insbesondere der Mütter zu verbessern.

Darüber hinaus beleuchtet das Papier von Prognos und IW verschiedene Vorschläge zur Weiterentwicklung des Elterngeldes. Die skizzierten Möglichkeiten vereint das Ziel, weitere Anreize zu einer gleichmäßigeren Aufteilung der Elternzeit zwischen Müttern und Vätern zu schaffen.

Links und Downloads

Zum Policy-Paper (PDF)

Projektteam: Dr. David Juncke, Prof. Dr. Axel Plünnecke (IW)

Stand: 29.11.2023

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Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. David Juncke

Partner, Leitung Familienpolitik

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