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Ausbildungsabbrüche verhindern

Auftraggeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung, vertreten durch das Bundesinstitut für Berufsbildung

Jahr

2024


Die bundesweite Initiative „Verhinderung von Abbrüchen und Stärkung von Jugendlichen in der Berufsausbildung“ (VerA) unterstützt Jugendliche in der Berufsausbildung. In ca. drei Viertel der Ausbildungsbegleitungen gelingt es, Ausbildungsverläufe positiv zu beeinflussen und Abbrüche zu verhindern. Außerdem stärkt VerA die (Weiter-)Entwicklung von fachlichen, sprachlichen, personalen oder sozialen Kompetenzen der Auszubildenden. Die Initiative wurde 2008 als Reaktion auf steigende Vertragslösungsquoten in Ausbildungsberufen ins Leben gerufen. Seither wurden bundesweit 27.529 Auszubildende durch ehrenamtliche Berufserfahrene begleitet, davon 7.059 während der dritten Förderphase (2019–2022).

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), vertreten durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), hat Prognos mit einer Evaluation der dritten Phase der Initiative beauftragt.

Ein wertvoller Mosaikstein zur Fachkräftesicherung

Die berufliche Ausbildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland. 2021 wurden bundesweit allerdings 141.207 Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. 26,7 Prozent der Auszubildenden wechselten also vor ihrem Abschluss den Ausbildungsbetrieb oder -beruf oder brachen die Ausbildung ganz ab.

Durch eine 1:1-Betreuung im Rahmen von VerA lässt sich dem entgegenwirken. Die ehrenamtlichen Ausbildungsbegleitungen können sich an den konkreten Bedarfen der Auszubildenden ausrichten. Als Erfolgsfaktoren der Initiative erweisen sich die Niedrigschwelligkeit und die hohe Flexibilität.

Die Initiative VerA ist dezentral organisiert und lebt vom ehrenamtlichen Einsatz. Neben den hauptamtlichen Mitarbeitenden in der Zentrale des „Senior Experten Service“, des Initiators und Trägers der Initiative, gibt es 85 Regionalkoordinatorinnen und -koordinatoren, die insgesamt für über 5.000 ehrenamtliche Ausbildungsbegleitungen zuständig sind.

Klare Ziele und gute Sichtbarkeit in den Regionen

Aus der Evaluation haben sich folgende vier Entwicklungsfelder für die Initiative ergeben:

  • Das Profil der Initiative schärfen: Der Leistungsumfang und die Grenzen der Initiative sollten klarer definiert werden.
  • Die Steuerung weiterentwickeln – unter Berücksichtigung der Ehrenamtsstruktur: Ziel sollte es sein, die Initiative in den Regionen einheitlicher auszugestalten und das Selbst- und Aufgabenverständnis der Senior-Expertinnen und -Experten als Coaches und Gatekeeper zu stärken.
  • Interpersonelle (Mindest-)Standards einführen: Das On- und Offboarding von Ehrenamtlichen in die Initiative sollte stärker unterstützt werden. 
  • Den Transfer von regionenübergreifendem Handlungs- und Lösungswissen verbessern: Etabliert werden sollte ein Wissensmanagement, das Wissen und Erfahrungen aus den Regionen zentral bündelt und zugänglich macht.

Die Initiative kann ihr Potenzial am besten entfalten, wenn sie möglichst verbindlich in die regionale Ausbildungslandschaft eingebunden ist mit einer klaren gemeinsamen Zielsetzung und durch einen regelmäßigen Austausch.

Unsere Vorgehensweise

Um die Zielerreichung, Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der dritten Förderphase (2019–2022) von VerA zu überprüfen, haben wir quantitative und qualitative Methoden kombiniert. Die Evaluation umfasste Daten- und Dokumentenanalysen, drei Online-Befragungen verschiedener beteiligter Akteursgruppen und qualitative Vertiefungsstudien in acht ausgewählten VerA-Regionen, bei welchen insbesondere auch Schnittstellenakteure und Betriebe einbezogen wurden.

Links und Downloads

Zur Studie (PDF, Website BMBF)

Mehr über die Initiative VerA (Website BMBF)

Mehr über die Evaluation der Initiative Bildungsketten

Projektteam: Susanne Heinzelmann, Eva Moser, Helga Orozco Klaß, Martina Reimann 

Stand: 10.07.2024

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Susanne Heinzelmann

Partnerin, Bereichsleitung Bildung & Beschäftigung

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Eva Moser

Projektleiterin

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