Evaluation der Innovationsallianz Baden-Württemberg

Auftraggeber

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg

Jahr

2025


Die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) ist ein Verbund von wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen in Baden-Württemberg. Ziel ist es, den Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern, für die Wirtschaft relevante Technologiefelder frühzeitig aufzugreifen, insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Baden-Württemberg in Forschung und Entwicklung zu unterstützten, um so einen Beitrag zum Aufbau und Erhalt der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit baden-württembergischer Unternehmen zu leisten.

Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg evaluierten wir die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW). Dabei bewerteten wir die Qualität und den Erfolg ihrer Forschungs- und Transferarbeit.

Kernergebnisse der Evaluation

  • Die Institute der innBW sind ein wesentliches Asset für Baden-Württemberg. Dies sollte deutlicher wahrgenommen und in das Bewusstsein von Verwaltung, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gerückt werden.
  • Die Institute verfügen über eine hohe wissenschaftliche Kompetenz in ihren jeweiligen wissenschaftlichen Disziplinen, sind sehr gut aufgestellt und zeigen eine hohe Transferorientierung. Gleichwohl stehen die Institute in einem Spannungsfeld zwischen Vorlaufforschung/wissenschaftlicher Exzellenz und Wirtschaftsnähe.
  • Die Institute bieten durch ihre Arbeit einen niederschwelligen Zugang für Unternehmen zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Hochtechnologie sowie eine Plattform für Forschung und Innovation. Mit zahlreichen direkten Aufträgen aus der Wirtschaft und Kooperationen in Verbundprojekten beweisen sie ihre Nähe zur Industrie und unterstützen vor allem KMU bei technologischen Herausforderungen.  
  • Die institutionelle Förderung (Grundfinanzierung) des Landes ist im Betrachtungszeitraum (2017-2023) um 29 Prozent auf 36,4 Millionen Euro angestiegen. Sie zeigt eine starke Hebelwirkung, da sie erhebliche Multiplikatoreffekte bei Einnahmen durch öffentliche Forschungsprojekten und direkten Wirtschaftsaufträgen erzeugt.  

Abgeleitete Handlungsempfehlungen für die Institute, Landespolitik und Landesverwaltung 

  • Grundfinanzierung und wirtschaftliche Situation: Die institutionelle Förderung des Landes über die Grundfinanzierung sollte bestehen bleiben. Gleichzeitig ist ein gutes Risikomanagement und eine stärkere Fokussierung auf Kernthemen für die Institute sehr wichtig. Die Institute sind in den letzten Jahren stark gewachsen und sind mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert.  
  • Marketing und Unternehmensansprache: Um Unternehmen besser anzusprechen und neue Kunden zu gewinnen, sollten die Institute eine gezielte Strategie entwickeln, die sich an den spezifischen Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Unternehmen müssen leicht auffindbar sein, und der Zugang sollte unkompliziert erfolgen. Im Marketing liegt Potenzial: Eine klare Kommunikationsstrategie könnte die Sichtbarkeit der innBW und ihrer Institute in der Fachöffentlichkeit deutlich erhöhen.
  • Ausgründungen und Start-ups: Um Start-ups und Ausgründungen aus den Instituten erfolgreicher zu machen, sollten das Land und die Institute gemeinsam eine Strategie erarbeiten. Dabei gilt es, bestehende Programme und Förderstrukturen auf mögliche Anpassungen oder Erweiterungen zu prüfen.
  • Anbindung an die Wissenschaft: Die Verbindung zwischen den Instituten der innBW und den Hochschulen im Land sollte durch den Ausbau von Brückenprofessuren gestärkt werden. Zudem brauchen die Institute eine strategische Planung, um den Generationenwechsel in Führungspositionen zu meistern und qualifiziertes Personal zu gewinnen.
  • Ziele und Strategie der Allianz: Ein gemeinsamer strategischer Prozess ist nötig, um langfristige Ziele und Leitlinien klar zu definieren. So lässt sich die Sichtbarkeit und Wirkung der Institute in Wissenschaft und Wirtschaft steigern. Die Zusammenarbeit innerhalb der Allianz bietet Chancen, doch die Institute sollten ihre Kooperation weiter vertiefen. Das Land kann von der Expertise der Institute profitieren und sollte sie gezielt in den Transformationsprozess sowie in die Entwicklung übergeordneter Landesstrategien einbinden. 

Unsere Vorgehensweise

Die Evaluation führten wir mithilfe eines „Informed Peer Review“-Verfahrens durch. Insgesamt 32 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft prüften die Forschungs- und Transferarbeit der Institute der innBW. Grundlage waren qualitative und quantitative Berichte, Vor-Ort-Besuche und strukturierte Interviews mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Diese Methodik ermöglichte eine fundierte Analyse der Stärken und Herausforderungen der Innovationsallianz. 

Links und Downloads

Zur Studie (PDF, baden-wuerttemberg.de)

Projektteam: Dr. Anna Heugel, Tim Kaltenthaler, Markus Mahle, Marion Neumann, Dr. Thomas Stehnken, Maike Fließbach-Schendzielorz 

Stand: 01.10.2025 

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Dr. Thomas Stehnken

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Marion Neumann

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Markus Mahle

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