Halbzeitevaluation des Programms Interreg Bayern-Tschechien 2021-2027

 

Auftraggeber

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Jahr

2025

Partner

M&E Factory monitoring and evaluation GmbH


Das Programm Interreg Bayern-Tschechien 2021-2027 fördert mit EU-Mitteln in Höhe von 99 Millionen Euro die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Ziel ist es, Bayern und Tschechien einander näherzubringen und gemeinsame Herausforderungen zu meistern. Gefördert werden Projekte in den Bereichen Forschung und Wissenstransfer, Klimawandelanpassung, Umweltschutz, Bildung, Kultur, nachhaltiger Tourismus und eine bessere Interreg-Governance. Damit stärkt das Programm die regionale Entwicklung und den Zusammenhalt in der Grenzregion.  

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie haben wir gemeinsam mit der M&E Factory monitoring and evaluation GmbH eine Halbzeitbewertung des Programms durchgeführt. Sie liefert den Verantwortlichen Empfehlungen, um das Programm für den verbleibenden Zeitraum zu verbessern.  

Kernergebnisse der Halbzeitevaluation:  

  • Genehmigungsquote und Projektfortschritt: Bis Ende 2024 wurden 49 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 39,3 Millionen Euro genehmigt. Das entspricht einem Genehmigungsstand von etwa 43 Prozent der verfügbaren EU-Mittel.
  • Identifikation von Risiken: Auf Basis einer Betrachtung des finanziellen Umsetzungsstandes und der Soll-Ist-Werte von Kennzahlen weisen drei spezifische Ziele ein erhöhtes Risiko auf, nicht erreicht zu werden. Sie beziehen sich auf die Anpassung an den Klimawandel, Förderung von Kultur und nachhaltigem Tourismus und die rechtliche und institutionelle Zusammenarbeit.  
  • Erfolg von Kleinprojekten: Kleinprojekte zeigen eine hohe Erfolgsquote auf, was die finanzielle Umsetzung und erzielten Wirkungen betrifft. Sie sind häufig als Begegnungsprojekte organisiert, um den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Menschen von beiden Seiten der Grenze zu fördern. Vereinfachte Abrechnungen für Projektträger und deren Beratung durch Programmverantwortliche tragen zum Erfolg bei. 

Aus den Ergebnissen lassen sich verschiedene Handlungsempfehlungen ableiten, um die Programmumsetzung zu optimieren. Im Mittelpunkt stehen intensivere und gezieltere Kommunikationsmaßnahmen zur Mobilisierung von möglichen Antragsstellenden sowie Anpassungen der spezifischen Ziele, um die Mittelbindung und -ausschöpfung insgesamt zu erhöhen.

Unsere Vorgehensweise

Für die Halbzeitbewertung kombinierten wir quantitative und qualitative Methoden, um ein umfassendes Bild der Programmumsetzung zu zeichnen. Die quantitative Analyse stützte sich auf eine Auswertung von Projektdaten aus dem Monitoring-System. Sie wurde durch halbstrukturierte Interviews mit bayerischen und tschechischen Projektbeteiligten sowie einer Analyse von Projektberichten ergänzt, um den Beitrag der Projekte und Rahmenbedingungen zur Erreichung der Ziele zu bewerten. Bestimmte Themen wie das Zusammenwirken von Klein- und Großprojekten haben wir dabei vertieft untersucht. Abschließende Fokusgruppen lieferten zusätzliche Einblicke in Projekte, die Bedürfnisse der Beteiligten und Handlungsoptionen. Der gesamte Prozess entstand in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltungsbehörde und relevanten Interessengruppen, um die Validität der Ergebnisse zu garantieren.  

Links und Downloads

Zum Bericht (PDF, by-cz.eu)

Zur Webseite des Programms (by-cz.eu)

Projektteam: Dr. Bärbel Birnstengel, Markus Zock

Stand: 19.08.2025 

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