Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH
2022
Ein qualitativ hochwertiges und flächendeckend verfügbares Internet ist eine notwendige Voraussetzung, damit innovative Ideen und Produkte entstehen können. Hierzu leisten die Telekommunikationsanbieter mit dem Netzausbau ihren Beitrag. Im Auftrag des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation GmbH analysierte Prognos, ob und inwiefern der Netzausbau Deutschlands Innovationskraft gestärkt hat und in welchen Regionen dies besonders stark geschehen ist.
Das Ergebnis der Untersuchung ist der Innovationsindex Deutschland (IID.2022). Damit stellt Prognos ein Maß vor, das die Impulse des Netzausbaus auf die Wirtschafts- und Innovationsstärke in Deutschland beziffert.
Aktuell arbeitet das Projektteam an einer Aktualisierung für das Jahr 2023.
Der Innovationsindex Deutschland basiert auf einem Zeit- und Regionenvergleich der 401 Kreise und Städte zwischen 2010 und 2019. Durch die Verwendung präziser Daten werden die Innovationswirkungen des Netzausbaus in Deutschland nicht nur im Gesamtbild, sondern auch auf Ebene der Kreise dargestellt.
Über eine Zeitreihenanalyse mit einem Paneldatensatz schätzen wir den durchschnittlichen Zusammenhang zwischen Netzausbau und Wirtschafts- bzw. Innovationsindikator. Anschließend wird die tatsächliche Entwicklung eines Wirtschafts- oder Innovationsindikators mit der Entwicklung verglichen, die ohne einen Netzausbau zu sehen gewesen wäre. Im Ergebnis erhält man den jeweiligen Wachstumsbeitrag, der direkt auf den Netzausbau zurückzuführen ist.
Zudem wurden wissenschaftliche Publikationen ausgewertet, die sich ebenfalls mit dem Einfluss digitaler Infrastruktur auf verschiedene Innovations- und Wirtschaftsindikatoren befassen.
Im untersuchten Zeitraum stieg die durchschnittliche Breitbandgeschwindigkeit in den Kreisen von 18 auf 85 Mbit/s. Eine Wirkung auf die Innovationsindikatoren zeigt sich zwei bis drei Jahre nach dem Netzausbau.
Auch die ausgewerteten wissenschaftlichen Publikationen belegen den Einfluss digitaler Infrastruktur auf verschiedene Innovations- und Wirtschaftsindikatoren. Eine besonders starke Evidenz zeigt sich für den positiven Effekt des Netzausbaus auf Wirtschaftswachstum, Produktivität und Gründungen.
Konkret löst der Ausbau der Internetversorgung in Deutschland über 5 Mrd. Euro zusätzliches Wirtschaftswachstum pro Jahr aus. Eine verbesserte Netzinfrastruktur legt also den Grundstein für langfristige Wertschöpfung und steigenden Wohlstand. Jedoch schafft eine gute Netzinfrastruktur allein noch keine Innovationen. Dafür sind weitere günstige Rahmenbedingungen vonnöten. Gleichzeitig trägt der Netzausbau durch die Steigerung der Standortattraktivität zu einer Verbesserung genau dieser Rahmenbedingungen bei.
Die verbesserte Netzinfrastruktur erlaubt es, neue Ideen umzusetzen und in den Markt zu bringen. Auch die wissenschaftliche Forschung profitiert. Das belegen jährlich über 1.000 zusätzliche Publikationen und fast 1.000 zusätzliche Patente im Technologiebereich, die auf verbesserte Rahmenbedingungen im digitalen Netz zurückzuführen sind. Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wird somit gestärkt, vor allem im Technologiesektor und der Gesundheitsbranche.
Deutschland weist sowohl bei diesen zusätzlichen Einflussfaktoren als auch in der Verbesserung der Netzinfrastruktur deutliche regionale Unterschiede auf. Die Regionen in Deutschland profitieren demnach in unterschiedlichem Maße und in unterschiedlichen Aspekten vom Netzausbau. Die größten Innovationswirkungen entfalten sich in Regionen, die sowohl die Netzinfrastruktur ausgebaut haben als auch über eine gute Ausgangsbasis hinsichtlich Wirtschaft, Wissenschaft und Bevölkerung verfügen. Doch Regionen mit starkem Netzausbau sind auch besonders attraktiv für Hochqualifizierte, sodass sich die Effekte gegenseitig beflügeln.
Der Netzausbau in Deutschland ermöglicht eine widerstands- und anpassungsfähige Gesellschaft, was uns nicht zuletzt die Corona-Pandemie vor Augen geführt hat. Ein gut leistungsfähiges, schnelles Internet schafft somit nicht nur die notwendigen Voraussetzungen, smarte Produkte und gesellschaftlichen Wohlstand zu schaffen, sondern auch flexibel auf Krisen zu reagieren.
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Projektteam: Dr. Georg Klose, Dr. Oliver Ehrentraut, Dr. Andreas Sachs, Jonathan-Aton Talamo, Philipp Kreuzer, Bernhard Wankmüller, Johanna Thierstein
Stand: 2.11.2022
Prinzipal, Leitung Digital Development
Partner, Direktor, Leitung der volkswirtschaftlichen Abteilung
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