Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes
2023
u-Institut & ISTARI.AI
In der Kultur- und Kreativwirtschaft kann ein deutlich höherer Anteil an innovativen Unternehmen (34 Prozent) im Vergleich zur Gesamtwirtschaft (20 Prozent) identifiziert werden. Bei sozialen Innovationen wird der Unterschied zwischen der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Gesamtwirtschaft noch deutlicher. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse innovativer Kultur- und Kreativunternehmen, die Prognos gemeinsam mit dem Kooperationspartner ISTARI.AI im Auftrag des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes erstellte. Innovative Unternehmen wurden dabei mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) identifiziert.
Die Innovationsaktivitäten der Kultur- und Kreativwirtschaft sind ebenso diversifiziert wie deren Produkte und Dienstleistungen. Zudem gibt es regionale Unterschiede beim Innovationsgeschehen in der Kultur- und Kreativwirtschaft. So können in Bundesländern wie Berlin, Hamburg oder Bayern besonders viele Innovationsaktivitäten verortet werden.
Zu den zentralen Innovationsthemen gehören
Die Spitzenposition beim Anteil innovativer Unternehmen belegt der Teilmarkt Software- und Games. Überdurchschnittlich innovativ sind auch die Teilmärkte Design, Musik, Rundfunk, Film und Werbung. Im Durchschnitt befinden sich die Teilmärkte Architektur, Kunst, darstellende Kunst, Buchmarkt und Presse.
Die Akteurinnen und Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft sind an der Mitgestaltung der wichtigsten Zukunftsthemen beteiligt. Diese reichen vom Wohnen der Zukunft, über das Arbeiten bis zur Unterhaltung der Zukunft. Eine große Themenspannweite ist typisch für die Unternehmenslandschaft der Kultur- und Kreativwirtschaft und bietet Potenziale für viele Anwendungsfelder. Ziel der Analyse war es herauszufinden,
Die Analyse bietet einen Einblick in das Innovationsgeschehen und die Innovationsfelder der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Die klassischen Methoden zur Messung von Innovationen in der Wirtschaft – wie FuE-Ausgaben, FuE-Personal oder Patente – sind aus Sicht vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Kultur- und Kreativwirtschaft zu eng gefasst. Daher wurde in dieser Analyse ein völlig neuer Weg beschritten: Innovative Unternehmen wurden mithilfe künstlicher Intelligenz identifiziert. Im Fokus standen nicht einzelne Innovationen wie neue Produkte, sondern Unternehmen mit einem innovationsbezogenen Tätigkeitsprofil.
Prognos hat hierfür mit dem Kooperationspartner ISTARI.AI zusammengearbeitet, die einen sogenannten Innovationsagenten entwickelt haben. Dieses selbstlernende System ist darauf trainiert, die Webseiten von innovativen Unternehmen zu erkennen. Die Trainingsdaten für den Innovationsagenten basieren auf einer fragebogenbasierten Innovationserhebung. Verkürzt dargestellt durchsucht der Innovationsagent die Webseite des Kultur- oder Kreativunternehmens und ermittelt ein innovationsbezogenes Tätigkeitsprofil hinsichtlich sozialer und nichttechnischer Innovationen.
62.000 Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft aus allen Teilmärkten der Branche flossen in die Untersuchung ein. Die Innovationsfelder der innovativen Kreativunternehmen wurden über ein sogenanntes Topic Modelling identifiziert. Zudem wurde eine Begriffsliste mit Innovationsthemen erstellt und die Websites der innovativen Unternehmen danach durchsucht.
Die Analyse bietet einen umfassenden Einblick in das Innovationsgeschehen und die Innovationsfelder der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Am 19.07. von 12:00-13:00 Uhr lädt unser Kultur- und Kreativwirtschaftsteam zu einem DOSSIER LIVE ein. Die Autorinnen und Autoren stellen die wesentlichen Erkenntnisse des Dossiers vor und beantworten Ihre Fragen.
Diskussionspunkte sind u.a.:
Anmeldungslink
Zum Dossier (PDF, kreativ-bund.de)
Unsere Arbeit für das Kompetenzzentrum
Projektteam: Dr. Olaf Arndt, Bianca Creutz, Bernhard Wankmüller
Stand: 26.06.2023
Beraterin
Vize-Direktor, Bereichsleitung Region & Standort
Projektleiter
In einer umfassenden Studie analysiert Prognos die soziale und wirtschaftliche Lage von freischaffenden und hybrid erwerbstätigen Kreativen. Die Ergebnisse dienen als Basis für zielgerichtete Verbesserungen.
Neue Anforderungen, hoher Fachkräftebedarf: Weiterbildung ist längst kein „Könnte“ mehr, sondern ein „Muss“. Unser Themendossier zeigt Möglichkeiten und Bedarfe in der Kreativ-Branche.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung evaluiert Prognos das Förderprogramm für kulturelle Bildung auch in der zweiten Förderphase 2018 bis 2023.
Den Kreativschaffenden mangelt es an Eigen- und Fremdkapital. Ein Dossier fasst die Finanzierungsmöglichkeiten für die Kreativbranche zusammen und unterstützt bei der Auswahl.
Kreativschaffende auf dem Land? Wir wollen das gestalterische Potenzial und die innovativen Impulse sichtbar machen. Dafür begleiten wir das Modellprojekt KreativLand Baden-Württemberg als wissenschaftlicher Partner.
Eine aktive Gründerszene steht für Innovation und Wachstum. Wie sieht es diesbezüglich in Kultur- und Kreativbranche aus? Wir haben die Entwicklung seit 2017 untersucht.
Junge Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern, ist das Ziel des „Kulturrucksacks NRW“. Ob das Programm seine Ziele erreicht, untersucht Prognos erneut für das Kulturministerium NRW.
Die Technologie ermöglicht neue Geschäftsmodelle für Kreativschaffende. Und sie bietet Lösungsansätze für zentrale Herausforderungen der Branche.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Innovationen sind charakteristisch für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Prognos untersuchte, welche Faktoren branchenübergreifende Kooperationen fördern.
Impulse für eine neue Zeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Kreativunternehmerinnen und -unternehmern.
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.