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Dekarbonisierung der
Automobilindustrie

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Jahr

2024

Partner

Fraunhofer IAO


Digitalisierung, Dekarbonisierung und Elektrifizierung des Antriebsstranges stellen die Automobilwirtschaft vor große Herausforderungen. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen und Wertschöpfung, Arbeits- und Ausbildungsplätze am Automobilstandort Deutschland zu sichern, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft ins Leben gerufen. 

Zur Unterstützung der Arbeit des Expertenkreises wurde die Ad-hoc-Arbeitsgruppe (AhG) „Dekarbonisierung der automobilen Wertschöpfungskette“ eingerichtet. Im Auftrag des BMWK hat Prognos gemeinsam mit dem Fraunhofer IAO die Begleitforschung der AhG zur Dekarbonisierung der automobilen Wettschöpfungskette durchgeführt. 

Prognos liefert Input für Handlungsempfehlungen

Die Begleitforschung leistet einen Beitrag dazu, 

  • Handlungsbedarfe bei der Erfassung, Quantifizierung und Ausweisung von CO2-Emissionen entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette aufzuzeigen,
  • die (regulatorischen) Anforderungen an Unternehmen bei der Erfassung und Berichterstattung von CO2-Emissionen systematisch darzustellen, 
  • die Perspektiven des Finanzmarkts auf die Klimabilanzierung aufzuzeigen. 

Damit liefert die Begleitforschung wertvollen Input, um Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, wie der Automobilstandort Deutschland klimaneutral werden sowie Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichern kann.

Dreiteiliger Endbericht zur Klimabilanzierung 

Der Endbericht für das BMWK umfasst drei Teilberichte: 

1. Handlungsbedarfe in der Klimabilanzierung

Der erste Teilbericht beinhaltet eine Übersicht zu Handlungsbedarfen in der unternehmens- und produktbezogenen Klimabilanzierung. Ausgewählte Ergebnisse sind: 

  • Die Ziele und Anforderungen an eine Klimabilanzierung müssen geklärt werden. Es braucht sowohl Hot-Spot- sowie perspektivisch Carbon-Accounting-Ansätze.
  • Zentrale Methoden und Standards der Klimabilanzierung sollten international harmonisiert werden. Eine Ausweitung einheitlicher Regeln der Klimabilanzierung auf Nicht-EU-Länder ist mittelfristig notwendig.
  • Für die Berichterstattung muss eine Datengrundlage und IT-Infrastruktur geschaffen und ein effizientes Verifizierungssystems eingeführt werden. 
  • Die Umsetzung der Klimabilanzierung setzt Transparenz über die gesamte Lieferkette und die Befähigung aller beteiligten Akteure voraus.

Für die Ermittlung dieser Handlungsbedarfe wurden basierend auf einer Befragung von Akteuren der automobilen Wertschöpfungskette Thesen formuliert, die anschließend in vertiefenden Interviews überprüft wurden. 

2. Emissionserfassung und -berichterstattung von Unternehmen

Der zweite Teilbericht analysiert (regulatorische) Anforderungen an Unternehmen bei der Erfassung und Berichterstattung von CO2-Emissionen. Der Teilbericht zeigt insbesondere:

  • Die Zahl regulatorischer Anforderungen mit einem Fokus auf die Klimabilanzierung steigt. Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen durch unterschiedliche Methodenansprüche und Unklarheiten über Zusammenhänge. 
  • Die Erfassung und Berechnung von CO2-Emissionen ist zunehmend auf Produkt- und nicht auf Unternehmensebene erforderlich und fordert die Nutzung von Primärdaten.
  • Methodische Grundlage sind oftmals das Greenhouse Gas (GHG)-Protokoll sowie die EU-Methoden des ökologischen Fußabdrucks.
  • Perspektivisch ermöglichen die Anforderungen insgesamt mehr Transparenz, eine erhöhte Resilienz in der Wertschöpfungskette, ein verbessertes Risikomanagement und eine höhere Glaubwürdigkeit.

3. Perspektiven des Finanzmarkts auf die Klimabilanzierung

Der dritte Teilbericht untersucht, welche Perspektiven der Finanzmarkt auf die Klimabilanzierung hat. Dafür wurden Experteninterviews mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren aus dem Finanzmarkt durchgeführt. Daraus lassen sich u.a. folgende Erkenntnisse ableiten:

  • Die Klimabilanz von Unternehmen spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Sie hat einen finanziellen Einfluss, da sie potenzielle Kreditaufschläge rechtfertigt und den Kapitalzugang erschweren kann.
  • Die Regulierung der Klimabilanzierung erhöht die Finanzmarktstabilität. Dabei zeigt sich, dass es noch großen Handlungsbedarf gibt.
  • ESG-Ratingagenturen beeinflussen Investitionsströme stark. Die Einschätzungen der ESG-Ratingagenturen zu Emissionsprofilen von Unternehmen schwanken jedoch stark. Freiheitsgrade in der Bilanzierungsmethode werden aktuell weitergegeben. 
  • Vonseiten des Kapitalmarktes wird die Klimabilanzierung vom Ergebnis her betrachtet. Auch zukünftig ist nicht wahrscheinlich, dass der Finanzmarkt die methodische Weiterentwicklung der Klimabilanzierung maßgeblich vorantreibt. 

Links und Downloads

Zu den Berichten (PDF, Website BMWK)

Mehr zum Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft (Website ETA)

Dr. Jan Trenczek bei der Klausur des Expertenkreises

Projektteam: Michael Astor, Alex auf der Mauer, Nico Dietzsch, Stina Lorenz, Tim Trachsel, Dr. Jan Trenczek

Stand: 17.04.2024

Neuigkeiten aus dem Projekt

Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft

| Event

Dr. Jan Trenczek nimmt an der Ergebnispräsentation der Arbeitsgruppe „Dekarbonisierung der automobilen Wertschöpfungsketten“ im BMWK teil. Prognos begleitet die Arbeitsgruppe des Expertenkreises.

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Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Jan Trenczek

Senior Projektleiter

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Nico Dietzsch

Berater

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