Standortentwicklungsstrategie 2030+ für Münster

Auftraggeber

Stadt Münster

Jahr

2025


In einer Welt im Wandel müssen Städte mehr denn je lebendig, attraktiv, nachhaltig und produktiv bleiben. Sie brauchen klare Strategien, um den demografischen Wandel, wirtschaftliche Umbrüche und das Ziel der Klimaresilienz aktiv anzugehen. Nur so sichern sie Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit.

Die Stadt Münster hat Prognos damit beauftragt, eine Strategie für die Standortentwicklung bis 2030 zu entwerfen. Sie soll den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig machen sowie die sozioökonomischen und wissenschaftlichen Potenziale optimal ausschöpfen. 

Das Projekt zeigt: Münster hat gute Chancen für die Zukunft, diese erfordern strategische Fokussierung und gemeinschaftliches Handeln. Die Strategie schlägt konkrete und umsetzbare Maßnahmen vor, die sowohl die Wirtschaft stärken als auch die Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger verbessern.

Standortentwicklungsstrategie 2030+: Münsters Weg in die Zukunft

Münster ist ein dynamischer und krisenstabiler Wirtschaftsstandort im Herzen Europas mit engen Beziehungen zum Münsterland und zu den benachbarten niederländischen Partnerregionen. Als Stadt mit einer großen Universität und zehn weiteren Hochschulen zieht sie eine hochqualifizierte Bevölkerung an. 

Die Wirtschaft der Stadt ist breit aufgestellt: Sie setzt Schwerpunkte in Gesundheitswirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Verwaltung, Handel, Finanzen und Versicherungen, Handwerk und wichtigen Industrieunternehmen.

Münster steht wirtschaftlich gut da, muss sich aber den Herausforderungen des Wandels stellen und diese als Chancen begreifen. Künftig gilt es, die guten Voraussetzungen besser zu nutzen, ungenutzte Potenziale auszuschöpfen und den Spielraum für eine nachhaltige, innovative Wirtschaft zu erweitern. Die großen Herausforderungen in den Kernbereichen erfordern Lösungen. Mit der Standortentwicklungsstrategie 2030+ hat die Stadt in einem dialogorientierten Prozess ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet. 

Das sind die strategischen Leitlinien:

Eine Infografik, die die strategischen Leitlinien der Standortstrategie zeigt

Handlungsfelder und Maßnahmen zur Umsetzung

Die strategischen Leitlinien stützen sich auf sieben Handlungsfelder, die praxisnah umgesetzt werden können. Diese Felder verknüpfen die Stärken der Münsteraner Wirtschaft und Wissenschaft mit den in der Analyse erkannten Wachstumspotenzialen. 

Jedes Handlungsfeld fokussiert einen Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung Münsters und setzt Ziele für die Zukunft. Dazu gehören Infrastruktur, Innovationen und Wissenstransfer, räumliche Entwicklung, Zusammenleben und Verwaltung, Fachkräfte, Mittelstand und Gründungen sowie weiche Standortfaktoren. Die Abbildung zeigt die strategischen Handlungsfelder zusammen mit den Leitlinien und sektoralen Stärken:

Eine Infografik, die die strategischen Handlungsfelder zusammen mit den Leitlinien und sektoralen Stärken zeigt

Die Handlungsfelder enthalten 32 Maßnahmen, die der Standortentwicklungsstrategie Münster 2030+ eine umsetzungsorientierte Dimension verleihen. Diese Maßnahmen setzen die strategischen Ziele der Stadt um und sollen den Wirtschaftsstandort, etwa durch die Entwicklung zur BatteryCity, zukunftsfähig machen.

Unsere Vorgehensweise

Für die Erstellung der Standortentwicklungsstrategie haben wir eine umfassende Methodik angewandt, die sowohl quantitative als auch qualitative Ansätze umfasst. Zu den zentralen Elementen gehörten:

  • Datenanalyse: Umfassende Auswertungen von demografischen, wirtschaftlichen und infrastrukturellen Daten haben die Basis für fundierte Schlussfolgerungen gelegt.
  • Stärken- und Schwächenanalyse: Durchführung einer SWOT-Analyse zur Identifizierung zentraler Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Standorts.
  • Schlüsselpersonengespräche, vertiefende Workshops sowie Gespräche mit Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik: Der dialogorientierte und partizipative Prozess war entscheidend, um Bedürfnisse und Perspektiven der Wirtschaftsakteurinnen und -akteure, Wissenschaft und Politik in die Strategie einfließen zu lassen.
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen konnten die vielschichtigen Herausforderungen der Stadtentwicklung ganzheitlich betrachtet und bearbeitet werden.

Eine gemeinsame Standortkonferenz mit vielen Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung hat verdeutlicht, dass die Standortentwicklungsstrategie Münster 2030+ keine alleinige Strategie der Stadt ist, sondern gemeinsames Maßnahmenprogramm von Partnerinnen und Partnern aus Münster, Münsterland und dem deutsch-niederländischen Grenzraum (EUREGIO, TECH.LAND), deren Umsetzung als Gemeinschaftsaufgabe begriffen wird.

Links und Downloads

Zur Standortentwicklungsstrategie (PDF)

Zur Pressemitteilung der Stadt Münster (Webseite)

Projektteam: Dr. Olaf Arndt, Jan Lukas Röbke, Bernhard Wankmüller

Stand: 06.03.2025

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Olaf Arndt

Partner, Bereichsleitung Region & Standort

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

Standortfaktor für die Region: Wirtschaftliche Bedeutung der Messe Frankfurt

2025
| Projekt

Milliardenumsätze und 30.000 Arbeitsplätze: Die Messe Frankfurt hat einen großen wirtschaftlichen Einfluss auf die Region. Die Stadt Frankfurt profitiert am stärksten, wie unsere Studie zeigt.

Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Clean Energy Technologien

2025
| Projekt

In den vergangenen Jahren hat Europa seine starke Position im globalen Markt für Clean-Energy-Technologien behauptet, steht jedoch vor wachsendem Wettbewerb. Im Auftrag der EU-Kommission untersuchten wir die Wettbewerbsfähigkeit dieser Technologien.

Evaluation der EFRE-Förderung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

2025
| Projekt

Wie wirksam ist die EU-Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)? Im Auftrag der Europäischen Kommission evaluierte Prognos gemeinsam mit CSIL die EFRE-Förderung von 2014 bis 2020.

Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder: Wo die Länder aktuell stehen

laufend
| Projekt

Deutschland braucht bis zum Sommer rund 166.000 zusätzliche Ganztagsplätze für Grundschulkinder. Wie das gelingt, prüfen wir für das Bundesbildungsministerium.

Ökonomisches Potenzial der Familienpolitik

| Aus dem Projekt

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bringt volkswirtschaftliche Wachstumschancen mit sich. Unser Policy Paper zeigt: Wenn die Erwerbstätigkeit von Müttern steigt, wächst auch die deutsche Wirtschaft.

Mit neuen Märkten zurück in die Erfolgsspur?

| Expertise

Welche Aussichten haben deutsche Unternehmen, wenn der Handel mit Europa, USA und China kein Wachstum mehr ermöglicht? Im Fokus von Dr. Michael Böhmers neuer Kolumne im CEO.Table stehen 13 Länder, die attraktive Exportmärkte sein könnten.

Gastbeitrag im Handelsblatt: „Was treibt einen Wirtschaftsverband bloß in die Arme der AfD?“

2025
| Expertise

Die Partei bietet für keine der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen konstruktive Lösungen. Dass der Verband der Familienunternehmen sich dennoch für sie öffnet, ist gefährlich, meint Christian Böllhoff in seinem Gastbeitrag im Handelsblatt.

Evaluation European Green Deal

2025
| Projekt

Wie gut hilft die EU-Kohäsions- und Strukturpolitik dabei, den grünen Wandel in Europa voranzutreiben? Diese und anderen Fragen untersuchten wir gemeinsam mit COWI, Milieu und CSIL im Auftrag der Europäischen Kommission (DG REGIO).

Unterstützung des Regionalen Transformationsnetzwerks Südostniedersachsen (ReTraSON)

2025
| Projekt

Prognos unterstützte die Mobilitätsregion Südostniedersachsen im Transformationsprozess der Fahrzeug- und Zuliefererindustrie durch die Entwicklung von Zukunftsszenarien und einer KI-Analyse.

S3 Community of Practice: Intelligente Spezialisierung in Europa

laufend
| Projekt

Wie lässt sich intelligente Spezialisierung empirisch begründen und steuern? Im Auftrag der Europäischen Kommission setzt Prognos gemeinsam mit einem Partnernetzwerk die S3 Community of Practice um.

Über Prognos

Wir vereinen Wirtschaftsforschung und Strategieberatung für tragfähige Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere belastbaren Daten, präzisen Analysen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse ermöglichen faktenbasierten Fortschritt – finanziell unabhängig, politisch neutral.

Mehr erfahren