Halbzeitbewertung des Binnenmarktprogramms

Auftraggeber

Europäische Kommission, Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GD GROW)

Jahr

2025

Partner

Centre for Strategy & Evaluation Services (Europe) Ltd, PPMI Group, UAB, KMU Forschung Austria (KMFA), G.A.C. Group und Spark Legal and Policy Consulting


Der europäische Binnenmarkt ist seit fast drei Jahrzehnten das Herzstück der Europäischen Union – er ermöglicht freien Warenverkehr, stärkt den Verbraucherschutz, bietet Unternehmen verlässliche Rahmenbedingungen sowie Zugang zu einem der größten Wirtschaftsräume der Welt.

In einer Zeit globaler Unsicherheiten – von geopolitischen Spannungen über gestörte Lieferketten bis hin zu digitalen und ökologischen Transformationsprozessen – gewinnt seine Stärkung weiter an Bedeutung. Um Europa wirtschaftlich widerstandsfähiger, innovativer und wettbewerbsfähiger aufzustellen, hat die EU das Binnenmarktprogramm ins Leben gerufen. Die 4,2 Milliarden Euro schwere Initiative der EU (2021–2027) zielt darauf ab, das Potenzial des Binnenmarktes zu maximieren und die Erholung Europas von der COVID-19-Pandemie zu unterstützen.

Im Auftrag der Europäischen Kommission evaluierte Prognos gemeinsam mit Partnern, wie gut das Binnenmarktprogramm bisher seine Ziele erreicht hat – in Bezug auf Relevanz, Wirksamkeit, Effizienz, Kohärenz und den Mehrwert für die EU. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Programms für die verbleibende Förderiode und helfen der Kommission, dessen Wirkung zu verbessern. 

Kernergebnisse der Evaluation

Die Evaluation beleuchtete sowohl die Struktur des Programms in den folgenden sechs thematischen Säulen als auch deren inhaltliche Umsetzung: 

  1. Ein effektiverer Binnenmarkt;
  2. Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU);
  3. Normung;
  4. Verbraucherschutz;
  5. Lebens- und Futtermitteln;
  6. Hochwertige europäische Statistiken.

Prognos evaluierte die zweite Säule des Programms „Unterstützung für KMU“ mit den folgenden Erkenntnissen:

  • Unterstützungsdienste wie das Enterprise Europe Network, das Erasmus-Programm für Jungunternehmer (EYE) oder für die Sozialwirtschaft haben vielen KMU geholfen, zu überleben, international zu wachsen und innovativer zu werden. Die Zufriedenheit der Nutzer ist hoch.  
  • Das Binnenmarktprogramm hat durch Mobilitätsmaßnahmen wie EYE zahlreiche erfahrene und angehende Unternehmer direkt gefördert, ihre Fähigkeiten gestärkt und sie motiviert, eigene Firmen zu gründen beziehungswiese sie zu verbessern.
  • Die zweite Säule schafft ein unternehmensfreundlicheres Umfeld, treibt den digitalen Wandel voran und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von KMU. Sie zeigt Erfolge bei Innovationen, wirtschaftlichen Clustern und internationalen Partnerschaften.
  • Einige Stellen kritisieren unzureichende Budgets für die wirksame Umsetzung von Vorhaben. Künftige Programme sollten flexibler sein und Synergien besser nutzen.
  • Um die langfristigen Auswirkungen zu bewerten, sind weitere Untersuchungen über 2021-2023 hinaus und das fortlaufende Monitoring nötig. 

Unsere Vorgehensweise

Die Evaluation der zweiten Säule basierte auf Sekundärforschung, Datenanalysen, Umfragen sowie Interviews mit Begünstigten und Beteiligten.

Links und Downloads

Zum Abschlussbericht (Webseite EU, Englisch)

Zur Executive Summary (Webseite EU, Englisch)

Weitere Informationen zum Binnenmarktprogramm (Webseite EU-Kommission, englisch)

Weitere Infos zum Erasmus-Programm EYE (Webseite Erasmus)

Projektteam: Dr. Jan-Philipp Kramer, Markus Zock

Stand: 27.08.2025

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Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Jan-Philipp Kramer

Partner, Leitung EU-Services

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Markus Zock

Projektleiter

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