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Auswirkungen von Corona-Tests auf Volkswirtschaft und Gesundheitswesen

Auftraggeber

Roche Diagnostics GmbH

Jahr

2022


Nach einer zehnjährigen Wachstumsphase ist die deutsche Volkswirtschaft im Zuge der Corona-Pandemie 2020 um 4,9 Prozent geschrumpft. Die Tests auf das SARS-CoV-2-Virus dienen dazu, die Infektionsketten zu durchbrechen und die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So sollen unter anderem mehr wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aktivitäten ermöglicht, die Belastungen des Gesundheitssystems reduziert und Todesfälle verhindert werden. Sowohl PCR- als auch Antigenschnelltests leisten somit einen wichtigen Beitrag, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Volkswirtschaft, das Gesundheitswesen und die Gesellschaft einzudämmen.

Bisher ließ sich der Nutzen von Tests für die Wirtschaft und das Gesundheitssystem nur qualitativ bewerten. Roche beauftragte Prognos mit einer Analyse der quantitativen Wirkung der Tests.

Ermittlung der quantitativen Wirkung von Corona-Tests

Wie sich Tests auf das landesweite Infektionsgeschehen auswirken und negativer Effekte der Pandemie eindämmen, wurde aus der Literatur abgeleitet. Diese abgeleiteten Wirkungsgrößen sind jedoch unsicher, da sie von Faktoren wie Zeitraum, Region und Testsetting abhängen. Daher wurden drei verschiedene Reduktionswirkungen durch Tests betrachtet: mittlerer, geringer und hoher Effekt. Unterschiede zwischen den Berechnungen ergeben sich durch unterschiedliche Annahmen des Rückgangs des Infektionsgeschehens durch Tests. Die Quantifizierungen erfolgten aufgrund der beiden folgenden Fragestellungen:

  • In welchem Ausmaß konnten und können Tests die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts stabilisieren?
  • Wie stark konnten und können Tests durch vermiedene Infektionen das Gesundheitssystem entlasten und Gesundheitsrisiken für die Menschen abmildern?

Betrachtet wurde der Zeitraum zwischen April 2020 und September 2021, da zum Zeitpunkt der Modellierung für diesen Zeitraum alle relevanten Daten vorlagen. Dies war eine Phase, in der noch kein Impfstoff verfügbar war oder noch nicht alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen. Das Infektionsgeschehen in diesem Zeitraum wurde insbesondere von der Alpha- und später der Delta-Variante des Coronavirus dominiert. Später aufkommende oder komplett neue Varianten wie Omikron zeigen neue Dynamiken und Ansteckungswege und können die Zuverlässigkeit bisheriger (Schnell-)Tests beeinflussen. Diese Varianten wurden in den Berechnungen nicht berücksichtigt.

Testen wirkt sich positiv aus

In der Berechnung „mittlerer Effekt“ gehen wir von einer Reduktion des Infektionsgeschehens durch Corona-Tests um 40 Prozent aus. Demgemäß konnten durch die Tests zwischen April 2020 und September 2021 rund 2,8 Millionen Infektionen in Deutschland vermieden und längere Lockdowns umgangen werden. Damit konnte ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 36,5 Milliarden Euro vermieden werden (knapp 0,8 Prozent des gesamten BIP in diesem Zeitraum). Zugleich konnten schätzungsweise 62.000 Todesfälle und 274.000 Krankenhauseinweisungen (davon 84.000 Einweisungen auf die Intensivstation) vermieden werden. Dies hat zu erheblichen Entlastungen im Gesundheitssystem und Kosteneinsparungen für stationäre Behandlungen in Höhe von mindestens 2,8 Milliarden Euro geführt.

In der Berechnung „niedriger Effekt“ gehen wir von einer Reduktion des Infektionsgeschehens um 20 Prozent, in der Berechnung „hoher Effekt“ um 70 Prozent aus. Der gesamtwirtschaftliche Nutzen von Tests beträgt im Minimalszenario 19 Milliarden Euro, im Maximalszenario rund 50 Milliarden Euro. Die Zahl der vermiedenen Infektionen reicht von 1,1 Millionen im Minimalszenario bis 9,9 Millionen im Maximalszenario. Dadurch konnten Kosten für stationäre Behandlungen zwischen 1 Milliarde Euro im Minimalszenario und 9,8 Milliarden Euro im Maximalszenario vermieden werden.

Links und Downloads

Die Ergebnisse (Webmag)

Auch für Roche Schweiz wurde der Nutzen von Corona-Tests auf die Volkswirtschaft und das Gesundheitswesen in einer weiteren Untersuchung analysiert.

Die Ergebnisse (PDF)

Projektteam

Dr. Andreas Sachs, Eva Willer, Heiko Burret, Dr. Michael Böhmer

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Dr. Andreas Sachs

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Dr. Michael Böhmer

Managing Partner | Chefvolkswirt

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