Philip Morris
2022
Produkt- und Markenpiraterie sind ein oftmals unterschätztes Problem industrialisierter Volks-wirtschaften. Produktion, Import und Verkauf von (illegalen) Produkten dämpfen Umsätze und Gewinne von legal operierenden Unternehmen im Wettbewerb. Arbeitsplatzverluste oder fehlende Steuereinnahmen sind zwei weitere negative gesamtwirtschaftliche Folgen.
Wirtschaftliche Schäden entstehen nicht nur in Deutschland, sondern entlang der Wertschöpfungskette der legal gefertigten Produkte, die in der Regel global organisiert ist. Vor diesem Hintergrund haben wir auf Basis von Daten der OECD den globalen Verlust an Wertschöpfung durch den illegalen Verkauf gefälschter Produkte in Deutschland berechnet. Dabei wurden drei Produktkategorien – Kleidung und (persönliches) Zubehör, Arzneimittel und Körperpflegeprodukte – betrachtet.
Die Studie im Auftrag von Philip Morris besteht aus mehreren Inhalten, wobei Prognos-Autorinnen und Autoren die Berechnungen der volkswirtschaftlichen Schäden durch Produktpiraterie beigesteuert haben. Ein weiterer Teil der Studie wurde bspw. von Kantar beigesteuert.
Mittels Daten des deutschen Zolls sowie Informationen aus der einschlägigen Literatur wird der wirtschaftliche Schaden durch in Deutschland verkaufte Fälschungen geschätzt. Dieser geschätzte wirtschaftliche Schaden durch in Deutschland verkaufte Fälschungen wird anschließend durch Daten zu Wertschöpfungsverflechtungen global verteilt. Die Grundannahme dabei ist, dass für jedes illegal verkaufte Produkt ein regulär gefertigtes Produkt verdrängt wird.
Die Berechnungen zeigen, dass die Fälschungen in den drei Produktgruppen Deutschland pro Jahr 1,9 Milliarden Euro Wertschöpfung kosten. In Europa führen die aus dem Markt gedrängten und damit nicht produzierten Waren zu einem Wertschöpfungsverlust von rund zwei Drittel oder knapp 1,3 Milliarden Euro. In Asien fehlen durch Marken- und Produktpiraterie rund 500 Millionen Euro Wertschöpfung.
Die globalen Beschäftigungsverluste durch den Verkauf von gefälschten Waren in Deutschland sind ebenfalls erheblich. Da insbesondere asiatische und afrikanische Länder arbeitsintensiv produzieren, wirkt sich dort ein Produktionsrückgang durch verdrängte Wertschöpfung deutlich stärker auf die Beschäftigung aus, als dies in Europa oder Amerika der Fall ist. In Deutschland verkaufte Produkt- und Markenfälschungen tragen demnach vor allem in Asien und Afrika zu einem Beschäftigungsrückgang bei. Zusätzlich zu den globalen Wertschöpfungsverlusten sorgt der Verkauf von Fälschungen zu Steuermindereinnahmen durch entgangene Umsatzsteuereinnahmen sowie Einkommenssteuereinnahmen. Hinzu kommen nicht gezahlte Zölle auf importierte legal gefertigte Waren und damit Mindereinnahmen für die EU.
Zusammenfassung der Studie (smokersplanet.de)
Projektteam: Dr. Andreas Sachs, Dr. Michael Böhmer, Eva Willer
Stand: 26.09.2022
Partner, Leiter Corporate Services
Projektleiter
Beraterin
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