Das Aufwachsen unserer Kinder krisensicher gestalten
Auftraggeber
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Jahr
Präventionsansätze im Grundschulkindalter
Präventive Politik stärkt die Chancengleichheit von Kindern – auch wenn sie in armen Familien aufwachsen. Die Studie „Aufwachsen krisensicher gestalten“, die wir im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) erstellten, verdeutlicht: die Grundschulzeit ist von wichtigen Übergängen in neue Lebensräume geprägt. Dass diese Übergänge gelingen, ist weichenstellend für die langfristige kindliche Entwicklung in allen Lebenslagendimensionen. Im Fokus unserer Studie stehen deshalb präventive Ansätze, die insbesondere im Rahmen des Rechtsanspruchs auf Grundschulkindbetreuung und Schulsozialarbeit umgesetzt werden können. Zentral dabei ist die bessere Kooperation zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Schule.
Die Untersuchung baut auf dem Policy Paper „Perspektiven für die Kinder- und Jugendpolitik im investierenden Sozialstaat“ auf, das Prognos gemeinsam mit der Stiftung SPI erstellt hat.
Ankerpunkte für eine krisensichere Begleitung von Schulkindern und Familien
- der 2026 kommende Rechtsanspruch auf die Grundschulkindbetreuung, der sein präventives Potenzial dann entfalten kann, wenn er sowohl dem Vereinbarkeitsbedarf erwerbstätiger Eltern gerecht wird als auch dem Bedarf der Kinder nach einem entwicklungsförderlichen bzw. kompensierendem Lebens- und Sozialraum
- dies setzt eine gleichwertige Verbindung von schul- und sozialpädagogischen Perspektiven voraus, die in der die Schulsozialarbeit als eine der engsten Kooperationsformen ein tragendes Element der Prävention sein kann
- die gemeinsame Verantwortung von Eltern, Schule und Ganztagsbetreuung kann mit dem Ziel der Erziehungs- und Bildungspartnerschaft eine Elternarbeit auf Augenhöhe und gegenseitiger Akzeptanz von Fachkräften und Eltern fördern
- die Fortsetzung einer Kooperation mit Familienbildung und Erziehungsberatung aus der Frühen Bildung in den Grundschulen und die Bildung von interdisziplinären Teams sind dabei wichtig und sollten in den sich aktuell entwickelnden Konzepten der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder mitgedacht werden
- dies trifft auch auf die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Kinder in Bezug auf Lernen, Erziehungs- und Alltagsgestaltung zu
In einem solchen Präventionsnetzwerk von Bildungs-, Erziehungs- und Beratungsangeboten kann auch die geplante Kindergrundsicherung ihre teilhabefördernde Wirkung besser erreichen.
Unsere Vorgehensweise
Prognos nahm für die Studie die wesentlichen Angebote und Unterstützungssysteme, die bundesweit für die gesamte Grundschulzeit bereits bestehen, unter die Lupe. Aus den beobachteten Risiken und Bedarfen leiteten wir schließlich Empfehlungen für eine krisensichere Gestaltung einer entwicklungsbegleitenden Präventionsstrategie ab. Diese Empfehlungen sollen sowohl mögliche Krisen in der individuellen Entwicklung des einzelnen Kindes als auch die Stabilität des Unterstützungssystems in Krisen – z. B. in Pandemien – berücksichtigen.
Wir bearbeiteten folgende Schwerpunkte:
- Identifikation von krisenanfälligen Übergängen und typischen Risiken im Lebenslauf von Kindern im Grundschulalter
- Ermittlung der relevanten Gesetzgebungen und der Rahmenbedingungen für kommunale Präventionsaufgaben
- Fallstudien zu bereits vorhandenen präventiven Ansätzen für Kinder im Grundschulalter und ihrer Familien in den Bundesländern
- Ableitung von Zielen und Anforderungen an eine bundesweite Präventionsstrategie und kommunale Praxis
Links und Downloads
Onepager: Präventionsansätze im Grundschulkindalter (PDF)
Studie: Aufwachsen krisensicher gestalten (PDF)
Projektteam: Jan-Felix Czichon, Verena Stengel, Dr. Dagmar Weßler-Poßberg
Stand: 16.3.2022
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Ihr Kontakt bei Prognos
Verena Stengel
Projektleiterin
Jan-Felix Czichon
Berater
Dr. Dagmar Weßler-Poßberg
Vize-Direktorin, Themenfeldleitung Gesellschaftspolitik
Über Prognos
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