Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)
2023
infas - Institut für angewandte Sozialwissenschaft; Prof. Dr. Gudrun Wansing (Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) ist ein besonderes Beratungsangebot für Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen. Die EUTB informiert und berät kostenlos mit über 500 Angeboten bundesweit in allen Fragen zur Rehabilitation und Teilhabe und die damit zusammenhängenden Leistungen. Im Jahr 2018 wurde die EUTB modellhaft eingeführt, 2023 ist sie in den Regelbetrieb übergegangen.
Prognos begleitete die fünfjährige Modellphase der EUTB in Kooperation mit dem infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft und Prof. Dr. Gudrun Wansing aus wissenschaftlicher Perspektive. Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales standen dabei grundsätzliche Fragen zu den Umsetzungs- und Wirkungsbedingungen der EUTB im Mittelpunkt.
Für die wissenschaftliche Begleitung kam ein breiter sozialwissenschaftlicher Methodenmix zum Einsatz, um die Perspektiven der beteiligten Gruppen umfassend zu berücksichtigen. Hierzu gehörten standardisierte Befragungen von EUTB-Angeboten sowie nicht durch die EUTB geförderten Beratungseinrichtungen und deren Ratsuchenden, Beobachtungen von Beratungsgesprächen, regelmäßige Datenauswertungen sowie zahlreiche Workshops, Gruppengespräche und Interviews. Prognos sprach im Zuge der Untersuchungen mit mehreren hundert Leitungs- und Beratungskräften von EUTB-Angeboten, ratsuchenden Menschen mit Behinderungen, Ansprechpersonen von Leistungsträgern und Mitarbeitenden der Fachstelle Teilhabeberatung.
Der im Mai 2023 veröffentlichte Abschlussbericht führt die Untersuchungsergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung systematisch zusammen und gibt Empfehlungen für die Weiterentwicklung der EUTB.
Insgesamt zeigt sich, dass es der EUTB gelungen ist, ein breit akzeptiertes Informations- und Beratungsangebot zu entwickeln, das die vorhandene Beratungsinfrastruktur im Bereich Rehabilitation und Teilhabe ergänzt. Die Fachstelle Teilhabeberatung hat fachlich hochwertige Schulungen und Materialien entwickelt und leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einheitlichen Qualitätsstandards. Von den Ratsuchenden wird die Beratung durch die EUTB sehr positiv bewertet. Insbesondere die Peer-Beratung, also die Beratung von Betroffenen für Betroffene, erfährt hohen Zuspruch und stellt sich als Alleinstellungsmerkmal der EUTB heraus. Statistische Analysen weisen zudem nach, dass die EUTB einen nennenswerten Beitrag zur Stärkung der Selbstbestimmung und gesellschaftlichen Teilhabe der Ratsuchenden leistet.
Zur Evaluation (Website BMAS) Zum Zwischenbericht Projektteam: Andreas Heimer, Patrick Frankenbach, Jan-Felix Czichon, Jakob Maetzel, Jan Braukmann, Lätizia Ludwig, Christina Resnischek (alle Prognos), Dr. Holger Schütz, Maurice Fiedler, Dr. Christian Deutschmann, Julia Harand, Niclas Kievelitz (alle infas), Prof. Dr. Gudrun Wansing (Humboldt-Universität zu Berlin), Micah Jordan (Universität Kassel)
Stand: 25. Mai 2023
Partner, Direktor
Projektleiter
Die Reform des Niedersächsischen Behindertengleichstellungsgesetzes wies den Kommunen neue Aufgaben zu. Welche Kosten ihnen dadurch entstehen, ermittelte Prognos für das Landessozialministerium.
Barrieren abbauen und vor Diskriminierung schützen: Dazu verpflichtet das Thüringer Gleichstellungs- und Inklusionsgesetz. Wir zeigen, wie es umgesetzt wird und wie wirksam es ist.
Mehr Pflegebedürftige und steigende Kosten: Dass wir älter werden, stellt die Pflegeversicherung vor große Herausforderungen. Eine neue Analyse zeigt den künftigen Finanzierungsbedarf.
Inwiefern vereinfachen die Bundesempfehlungen zur Kurzzeitpflege die Verhandlungen zur Vergütung der Leistungserbringer und erweitern das Angebot an Pflegeplätzen? Das evaluieren wir für das Bundesgesundheitsministerium.
Über ein Online-Portal einen Pflegeplatz oder ein Unterstützungsangebot finden? Prognos untersucht für den GKV-Spitzenverband, wie digitale Tools für die Suche und Vermittlung von Pflege genutzt und weiterentwickelt werden können.
Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen plant den Landespsychiatrieplan von 2017 fortzuschreiben. Hierfür untersucht Prognos die aktuelle Situation der Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Fachkräftemangel und mehr pflegebedürftige Menschen: die ambulante Pflege ist stark gefordert. Für das Sächsische Sozialministerium evaluiert Prognos die Umsetzung des Buurtzorg-Ansatzes, ein innovatives Modell für die ambulante Pflege.
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland berät und informiert zu gesundheitlichen Fragen. Wir haben ihre Arbeit unter die Lupe genommen.
Für die Landesregierung NRW sichtet und analysiert Prognos Daten und Fakten zur Lebenssituation von Menschen mit Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebenslagen.
Für den Verband der Privaten Krankenversicherung begleitet und evaluiert Prognos die Entwicklung des Programmes „Anfangsglück: Ernährung gemeinsam entdecken“.
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.