Umweltbundesamt (UBA)
2022
Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e. V., Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V.
Kann CO2-Bepreisung in den Sektoren Wärme und Verkehr das Klima schützen? Wie wirkt sich der nationale Emissionshandel (nEHS) auf die Energiepreise und somit auf private Haushalte aus? Diese Fragen bearbeitete Prognos zusammen mit dem Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag des Umweltbundesamts. Das Fazit unserer Evaluierung: Wenn der CO2-Preis hoch genug angesetzt und mit anderen Maßnahmen kombiniert wird, kann der Brennstoffemissionshandel eine wichtige Funktion im deutschen Klimaschutzprogramm einnehmen.
Mit der Verabschiedung des Bundes-Klimaschutzgesetzes im Dezember 2019 wurde der Klimaschutz in Deutschland gesetzlich verankert. Eine wichtige Rolle zum Erreichen der Klimaschutzziele soll der nationale Emissionshandel (nEHS) in den Bereichen Wärme und Verkehr spielen, welcher im Januar 2021 auf Grundlage des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) eingeführt wurde.
Der nEHS verpflichtet alle Inverkehrbringer von fossilen Brenn- und Treibstoffen wie Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas (sowie ab 2024 auch Kohle) zum Erwerb von CO2-Emissionszertifikaten. Während der Einführungsphase bis zum Jahr 2025 werden die Zertifikate zu Festpreisen verkauft, anschließend werden sie im Rahmen von Auktionen mit einem Preiskorridor versteigert. Der Preis für die Zertifikate wird auf die Verbraucherpreise überwälzt, dadurch steigen die Kosten für die Nutzung fossiler Energie. Dies soll sowohl für die Industrie als auch für die Endverbraucher erneuerbare Energien und klimaschonende Technologien attraktiver machen.
Damit der nEHS eine entscheidende Rolle zur Erreichung der klimapolitischen Zielsetzungen spielen kann und gleichzeitig sozialverträglich wirkt, sind eine kritische Analyse der Wirkung des nEHS als Klimaschutzinstrument sowie dessen soziale Verteilungswirkungen entscheidend.
Im Auftrag des Umweltbundesamtes entwickelt Prognos daher geeignete Ansätze zur Wirkungsabschätzung des nEHS. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Verkehr und Gebäude. Unter anderem wird das Projektteam die Wirkungen auf die Flottenstruktur bei Pkw und Schwerverkehr, die Absatz- und Bestandsentwicklungen bei Wärmeerzeugern und die Wirkung auf das Verbraucherverhalten untersuchen. Unser Projektpartner DIW führt ergänzend eine Analyse der sozialen Verteilungseffekte durch und untersucht verschiedene Belastungsoptionen.
Die Ergebnisse dienen dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bei der Erstellung der Evaluationsberichte des BEHG und der Weiterentwicklung des nEHS. Der Bericht vom November 2022 ist der erste von drei Berichten, die Prognos und seine Partner in diesem Zusammenhang erstellen.
Mehr Informationen zum Nationalen Emissionshandel finden Sie auf der Seite der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt):
Evaluationsbericht (PDF) Infos zum nEHS
Projektteam: Dr. Andreas Kemmler, Noha Saad, Alex Auf der Maur, Paurnima Atul Kulkarni, Tim Trachsel, Andreas Brutsche, Karsten Weinert
Stand 14.12.2022
Prinzipal
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