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KreativLand
Baden-Württemberg

Auftraggeber

MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH

Jahr

2024


Kreativschaffende leben und arbeiten nicht nur in Metropolregionen und urbanen Zentren – auch im ländlichen Raum sind sie ein bedeutender Teil der Wirtschaftsstruktur. 

In Baden-Württemberg ist die Kultur- und Kreativwirtschaft trotz kleinteiliger Strukturen eine bedeutsame Wirtschaftskraft im ländlichen Raum. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie, die Prognos im Auftrag der Medien und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH erstellt hat. Rund 6.500 Kreativunternehmen erwirtschaften im Jahre 2021 einen Mindestumsatz von 1,91 Mrd. Euro. Die Studie nimmt deutschlandweit erstmalig die Situation der Kreativbranche im ländlichen Raum in den Blick.

Die Kultur- und Kreativbranche ist eine bedeutende Wirtschaftskraft für den ländlichen Raum

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Kultur- und Kreativwirtschaft trotz kleinteiliger Strukturen eine bedeutsame Wirtschaftskraft im ländlichen Raum in Baden-Württemberg ist. Mit 53.000 Gesamterwerbstätigen ist jeder 5. Kultur- und Kreativschaffende in Baden-Württemberg im ländlichen Raum tätig. Damit ist die Branche ein bedeutender und vielseitiger Arbeitgeber. Neben der Software- und Gamesindustrie sind der Architekturmarkt, der Pressemarkt, die Designwirtschaft und der Werbemarkt starke Teilmärkte.

Kreativschaffende sind regional in allen Landkreisen vertreten. Regionale Schwerpunkte von Kultur- und Kreativunternehmen liegen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenaukreis, Ostalbkreis, Landkreis Ravensburg, Landkreis Schwäbisch Hall, Schwarzwald-Baar-Kreis und Landkreis Tuttlingen.

Der ländliche Raum und die Kreativen:
Potenziale und Chancen

Der ländliche Raum bietet vielfältige Potenziale und Chancen für Kultur- und Kreativunternehmen. Gleichzeitig profitiert dieser erheblich von den Kreativschaffenden. Diese identifizieren sich mit ihrer Heimatregion und haben großes Interesse daran, die Region mitzugestalten. 

Aufgrund der hohen Lebensqualität, niedrigeren Lebenshaltungskosten sowie der Nähe zur Natur ist der ländliche Raum ein attraktiver Arbeits- und Lebensraum für Kultur- und Kreativschaffende. Vor allem aber bieten die ländlichen Gebiete große Gestaltungsmöglichkeiten und Freiräume.

Ein besonderes Potenzial stellt die Innovations- und Transformationskraft der Kultur- und Kreativwirtschaft für die ländlichen Regionen dar. Sowohl mittelständische Unternehmen der klassischen Wirtschaftsbranchen als auch Kultureinrichtungen benötigen (digitale) Kreativleistungen und Technologien sowie innovative Arbeitsmethoden der Kultur- und Kreativschaffenden.

Der ländliche Raum und die Kreativen: Herausforderungen

Für Kultur- und Kreativunternehmen im ländlichen Raum ergeben sich Herausforderungen aufgrund einer geringeren Konzentration von Kreativschaffenden. Es gestaltet sich schwieriger, Netzwerke aufzubauen und die allgemeine Sichtbarkeit sowie die Wertschätzung von Kultur- und Kreativschaffenden sowie ihren Produkten und Dienstleistungen zu erreichen. 

Zugleich steht die Branchen vor der Herausforderung, Fachkräfte zu gewinnen. Dies versuchen sie durch Kommunikationsstrategien und eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur zu bewältigen.

Kultur- und Kreativwirschaft im ländlichen Raum sichtbar machen und vernetzen 

Die Studie KreativLand Baden-Württemberg verfolgte das Ziel, konkrete Daten über die Kreativbranche in ländlichen Räumen zu erheben, zu analysieren und Empfehlungen für die Zukunft zu formulieren. Die Ergebnisse des Projekts münden in folgenden Handlungsempfehlungen: 

  • Basis schaffen: Identifizierung und Vernetzung der Branche
  • Innovations- und Wirtschaftskraft aktivieren: Branchenübergreifende Vernetzung
  • Sichtbarkeit und Verständnis für die Kreativbranche im ländlichen Raum schaffen
  • Finanzielle Förderung für die Kreativbranche optimieren und entwickeln
  • Anschluss und Entwicklung ermöglichen: Branchenspezifische Angebote
  • Fachkräfte für die mittelständische Kultur- und Kreativwirtschaft gewinnen
  • Gemeinde- und Regionalentwicklung mit und für die Kreativwirtschaft fördern
  • Erkenntnisse erweitern: Vertiefende Analysen zu Branchen und Regionen

Unsere Vorgehensweise

Prognos war als wissenschaftlicher Partner in dem Projekt tätig. Die Aufgabe unseres Kreativwirtschaftsteams lag in der Beschaffung, Auswertung und Aufbereitung von Kennzahlen zur Kreativbranche in ländlichen Räumen. 
Außerdem führten wir qualitative Interviews mit Personen aus der Branche zur Situation der Kultur- und Kreativwirtschaft in ländlichen Räumen durch. Diese analytischen Ergebnisse bildeten gemeinsam mit einem parallel laufenden Dialogprozess die Grundlage für die Entwicklung von Handlungsempfehlungen.

Links und Downloads

Zur Studie

Zur Pressemitteilung (Webseite Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz)

Mehr zu unserer Arbeit in diesem Themengebiet  

Projektteam: Dr. Olaf Arndt, Dr. Anna Heugel, Kathleen Freitag

Stand: 21.03.2024

Neuigkeiten aus dem Projekt

Zukunft der Kultur- und Kreativwirtschaft im Ländlichen Raum Baden-Württembergs

| Event

Auf einer Dialogveranstaltung in Offenburg präsentieren Dr. Olaf Arndt und Dr. Anna Heugel aktuelle Zahlen zur Kultur- und Kreativwirtschaftsbranche in Baden-Württemberg.

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Olaf Arndt

Partner, Bereichsleitung Region & Standort

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Dr. Anna Heugel

Beraterin

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