Prognos-Umfrage
zum zukünftigen Einsatz
von mineralischen Ersatzbaustoffen

 

Auftraggeber

BDE, MIRO, bvse, BRB, FEhS-Institut, GGMHS, IGAM, ITAD

Jahr

2024


Die Herstellung traditioneller Baumaterialien wie Zement und Beton verbraucht viele Ressourcen, ist energieintensiv und verursacht CO2-Emissionen. Der Einsatz von Ersatzbaustoffen wie Recyclingbaustoffen, Gleisschotter, Boden- und Ziegelmaterial bzw. industrieller Nebenprodukte wie Stahlwerksschlacken kann einen wesentlichen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz leisten.

Nach aktueller Gesetzeslage gelten diese mineralischen Ersatzbaustoffe (MEB) jedoch immer noch als Abfall. Entsprechend zurückhaltend setzt die Baubranche diese ein.

Der Gesetzgeber arbeitet deshalb an einer neuen „Abfallende-Verordnung“ für mineralische Ersatzbaustoffe (MEB). In dieser schlägt er vor, welche der 16 MEB als geregelte Bauprodukte gelten sollen. Eine Prognos-Umfrage unter den potenziellen MEB-Abnehmerinnen und -Abnehmern ging der Frage nach, wie sich die zukünftige Verwendung von MEB bei den zu erwartenden Neuregelungen verändern wird. 

Einstufung als Produkt macht MEB attraktiver

Die Regelung im Eckpunktepapier würde unter den Ersatzbaustoffen eine Zweiteilung bewirken: in MEB, die als Produkte klassifiziert werden und MEB, die weiterhin als Abfall eingestuft sind. 

Das sind die wichtigsten Umfrageergebnisse im Einzelnen:

  • 77 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Umsetzung des Produktstatus für alle MEB in allen Materialkassen zu einer Erhöhung der Einbaumengen führen würde.
  • Sollten hingegen nur die „besten“ Materialklassen einen Produktstatus erhalten, vermuten 75 Prozent der Teilnehmenden eine noch stärker fokussierte Nachfrage nach den „besten“ Materialklassen. 
  • Gleichzeitig gehen 79 Prozent davon aus, dass die MEB der übrigen Materialklassen voraussichtlich auf Deponien verwertet oder beseitigt werden müssten. Gründe hierfür wären unter anderem mangelnde alternative Verwertungs-/Entsorgungswege, Kosten, (Rechts-)sicherheit und geringe Akzeptanz.

Eine Regelung im Sinne der Kreislaufwirtschaft

Die Befragten wünschen sich für MEB vor allem den Produktstatus sowie mehr Informationen, Handlungshilfen und Leitfäden zur korrekten Verwendung. Der Gesetzgeber solle deshalb in der Abfallende-Verordnung alle Baustoffklassen als Bauprodukte klassifizieren. Andernfalls sei mit umfassenden negativen Auswirkungen und Stoffstromverschiebungen zu rechnen.

Unsere Vorgehensweise

Wir haben zwischen dem 15. Dezember 2023 und dem 26. Februar 2024 eine bundesweite Online-Umfrage zum aktuellen Einsatz und den potenziellen Auswirkungen einer neuen Abfallende-Verordnung für MEB durchgeführt, an der insgesamt 457 Unternehmen, Behörden und Dienstleiter teilnahmen. Den Teilnehmenden wurden meist geschlossene Fragen gestellt, die sie im Multiple-Choice-Verfahren beantworteten.

Links und Downloads

Zu den Umfrage-Ergebnissen (PDF)

Projektteam: Dr. Bärbel Birnstengel, Dr. Jochen Hoffmeister, Sören Mohr, Nadja Schütz 

Stand: 07.06.2024

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Bärbel Birnstengel

Prinzipal

Profil ansehen

Nadja Schütz

Projektleiterin

Profil ansehen

Dr. Jochen Hoffmeister

Partner, Direktor

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

Brandenburg in Bewegung – 35 Jahre Einheit

2025
| Projekt

Der Standort Brandenburg hat sich seit der Deutschen Einheit und Neugründung des Landes wirtschaftlich sehr positiv entwickelt. Unsere Studie zeigt, wo Brandenburg jetzt steht und zeichnet die Entwicklung nach.

Wasserstoffpreise für die Industrie

2025
| Projekt

Unsere Studie identifiziert die zentralen Kostenkomponenten für treibhausgasarmen blauen und grünen Wasserstoff und berechnet die Bereitstellungskosten von Wasserstoff für die Industrie.

Arbeiten nach Sonnenuntergang: Die Nachtökonomie in Baden-Württemberg

2025
| Projekt

Clubs, Theater, Gastronomie – das nächtliche Treiben zeigt viele Facetten. Prognos beleuchtete, wie Nachtökonomie Wirtschaft, Kultur und Tourismus in Baden-Württemberg prägt.

Deindustrialisierung: Rückgrat unserer Wirtschaft in Gefahr

2025
| Projekt

Jobs, Innovationen, Wertschöpfung: Welche Bedeutung die Industrie für Deutschland und Bayern hat und welche Risiken die Deindustrialisierung birgt, untersuchten wir für die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

Branchen- und Clusteranalyse Ulm/Neu-Ulm

2025
| Projekt

Im Rahmen der von Prognos neu aktualisierten Branchen- und Clusteranalyse für Ulm/Neu-Ulm stehen die neuesten Entwicklungen und das Profil des Wirtschaftsraums im Fokus.

Wie der Osten aufholt

2025
| Aus dem Projekt

Freie Gewerbeflächen und Großansiedlungen: Damit holen einige ostdeutsche Regionen im Zukunftsatlas auf. Andere kämpfen mit dem Strukturwandel. Für eine Reportage von Markt und Mittelstand sind wir in die Entwicklungen in Ostdeutschland eingetaucht.

Was der Süden richtig macht

2025
| Aus dem Projekt

Regionen in Bayern und Baden-Württemberg sind für die Zukunft gut aufgestellt. Was ist ihr Erfolgsrezept? Eine Reportage von Markt und Mittelstand zum Zukunftsatlas 2025.

Strategische Weiterentwicklung des InnoQuarters Itzehoe

2025
| Projekt

Im Auftrag der Gesellschaft für Technologieförderung Itzehoe mbH (IZET) führten wir eine Status-Quo-Analyse und Standortbewertung durch, um Grundlage für die Weiterentwicklung der Innovations- und Zukunftsfähigkeit des InnoQuarter zu sichern.

Halbzeitevaluation des Programms Interreg Bayern-Tschechien 2021-2027

2025
| Projekt

Für das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie evaluierten wir zur Halbzeit das Programm Interreg Bayern-Tschechien 2021-2027.

Stärkung der europäischen Strukturpolitik durch REGIO Peer2Peer

laufend
| Projekt

Die Peer2Peer Communities sind ein Netzwerk von Vertreterinnen und Vertretern regionaler und nationaler Behörden aus allen EU-Mitgliedstaaten. Kürzlich übernahm Prognos das Management der Circular Economy Community.

Über Prognos

Wir vereinen Wirtschaftsforschung und Strategieberatung für tragfähige Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere belastbaren Daten, präzisen Analysen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse ermöglichen faktenbasierten Fortschritt – finanziell unabhängig, politisch neutral.

Mehr erfahren