R2K-Klim+ ist Teil der Förderrichtlinie „RegIKlim“ (REGionale Informationen zum KLIMahandeln). Im Projekt wird ein Entscheidungsunterstützungssystem erstellt, um sich in Duisburg und entlang des Rheins an den Klimawandel anzupassen. Prognos unterstützt das Projekt seit August 2019 noch bis Juni 2023 durch verschiedene Modellierungen: Wie werden sich Güterverkehr und Regionalwirtschaft in Zukunft unter den Folgen des Klimawandels verändern? Das Konsortium wird vom Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft (FiW) der RWTH Aachen geleitet.
Die Hintergründe
Eine Grundvoraussetzung für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie die allgemeine Stärkung der Klimaresilienz von Wirtschaft, Gesellschaft, Ökosystemen und Infrastrukturen ist die Verfügbarkeit von verlässlichen Informationen für die regionalen und überregionalen Akteurinnen und Akteure: Wie werden sich Klimaveränderungen lokal und regional auswirken? Welche Folgen sind mit diesen Klimawirkungen verbunden? Welche Möglichkeiten und Handlungsoptionen für eine Anpassung bestehen? Wie kann die Klimaresilienz von Wirtschaft, Gesellschaft, Ökosystemen und Infrastrukturen lokal gestärkt werden?
Bisher sind diese Informationen noch nicht ausreichend verfügbar bzw. den Akteurinnen und Akteuren noch unbekannt. Hier setzt die BMBF-Fördermaßnahme „Regionale Informationen zum Klimahandeln (RegIKlim)“ an: entsprechendes Wissen generieren und Akteurinnen und Akteuren zur Verfügung stellen. Diese sollen befähigt werden, eigenständig und vorausschauend Anpassungsmaßnahmen durchführen zu können. In insgesamt acht über Deutschland verteilten Forschungsprojekten wird in der Fördermaßnahme die Basis für eine verlässliche Informationsgenerierung als Fundament von Entscheidungsprozessen sowie zielgerichteten Anpassungsstrategien und -maßnahmen geschaffen. Während sich die einzelnen Projekte bereits am Beginn der Umsetzungsphase befinden, starten am 22. und 23. März 2021 mit einem Workshop offiziell die übergreifenden Arbeiten und Begleitforschungen.
„Spätestens das Niedrigwasser von 2018 und der zu beobachtende und sich zukünftig eher weiter verstärkende trockene Trend hat es allen gezeigt: der Umgang mit dem Rhein als DER logistischen Lebensader in Europa wird sich nachhaltig verändern“, sagt Oliver Lühr, der das Projekt bei Prognos leitet.
Prognos unterstützt das Projekt R2K-Klim+ im Konsortium, das vom Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft (FiW) der RWTH Aachen geleitet wird. Unsere Expertinnen und Experten untersuchen die ökonomischen Auswirkungen des Klimawandels für Duisburg sowie das Rheineinzugsgebiet. Im Fokus steht, die sich verändernden Güterverkehrsströme und -beziehungen zu modellieren und dabei die regionalwirtschaftlichen Folgen aufzuzeigen: Was passiert, wenn die Niedrigwasserereignisse am Rhein länger anhaltenden und häufiger auftreten.
Weitere Informationen zur RegIKlim- Fördermaßnahme (Website FONA)
Weitere Informationen zum R2K-Klim+-Projekt (Website R2K-Klim)
Methode
Prognos setzt für diese Berechnungen eine Kombination unserer Güterverkehrsmodelle und des regionalwirtschaftlichen Modells REGINA ein. Die zukünftig zu erwartenden Wasserstände des Rheins werden von unserem Projektpartner mit Hilfe von Klimawandel-Szenarien ermittelt.
Auf dieser Basis berechnen wir die sich verändernden Güterverkehrsstrukturen und -beziehungen sowie Transportkosten. In einem zweiten Schritt werden diese veränderten Parameter wiederum in ein regionalökonomisches Modell eingespeist, sodass auch die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der ausbleibenden bzw. verzögerten Lieferungen entlang der Wertschöpfungsketten abgebildet und quantifiziert werden können. Auf der Grundlage dieser Modellierungen untersucht und entwickelt das Forschungskonsortium mögliche Anpassungsmaßnahmen. Diese können neben den zu erwartenden Kosten auch einen konkreten ökonomischen Nutzen für die Region ableiten (im Sinne der vermiedenen wirtschaftlichen Folgeschäden bzw. Verluste). Außerdem unterstützen die Darstellungen der erwarteten Folgen und möglicher Anpassungsmaßnahmen sowie deren Nut-zen eine transparente Entscheidungsfindung zur Anpassung an den Klimawandel auf regionaler Ebene.
14.09.2021 | Erste Ergebnisse auf der European Transport Conference
Am 14. September 2021 präsentierte Alexander Labinsky auf der European Transport Conference erste Zwischenergebnisse aus dem Projekt R2K-Klim+. In der Session zum Thema „Sustainability and Climate Solutions“ stellte der Studienautor und Mobilitätsexperte unter dem Titel „Quantifying the regional economic consequences of climate change by assessing its effect on logistics and transport infrastructures“ die ersten Ergebnisse vor.
Die European Transport Conference ist eine jährlich stattfindende Konferenz der Association for European Transport. Neben Präsentationen bietet sie Best Practice und Forschungsergebnisse aus dem Verkehrsspektrum, die Möglichkeit zum Networking, zur Teilnahme an virtuellen technischen Besichtigungen und zum Besuch einer Online-Ausstellung.
Haben Sie Fragen?
Ihr Kontakt bei Prognos
Oliver Lühr
Vize-Direktor, Bereichsleiter Umwelt-, Kreislaufwirtschaft und Klimawandel
Lukas Eiserbeck
Projektleiter