Trendreport 2025: Smart City nach der Experimentierphase – Sind wir bereit für den nächsten Schritt?

 

Auftraggeber

Behörden Spiegel

Jahr

2025

PDF herunterladen

Wo steht Deutschland in Sachen Smart City? Und wie kann die digitale Daseinsvorsorge fester Bestandteil kommunaler Versorgung werden?

Diese Fragen stellten wir uns zusammen mit dem Behörden Spiegel im Trendreport Digitaler Staat 2025. 

Digitale Städte und Regionen: Eine Zwischenbilanz

Bundesweite Programme wie „Modellprojekte Smart Cities“ und „Smarte. Land. Regionen“ sowie Initiativen der Länder wie „Kommunal. Digital“, „Digitale Modellregionen NRW“ und „Starke Heimat Hessen“ haben Städte, Kreise und Gemeinden in den letzten Jahren dabei unterstützt, neue digitale Lösungen für die Stadt- und Regionalentwicklung zu erproben.

So entstand ein vielfältiger Strauß an Lösungen, Anwendungsfällen und praktischem Wissen.

Dennoch bleiben Herausforderungen – vor allem bei Zuständigkeiten, Finanzierung und der langfristigen Integration in die kommunale Landschaft. Trotz anfänglicher Euphorie und hoher Erwartungen an Smart City haben viele Projekte nicht die erhofften Ergebnisse gebracht.

Wo ist der Mehrwert für Stadt- und Regionalentwicklung?

Wir haben uns deshalb angeschaut, welche Schritte nach Beendigung der Modellprojekte wichtig sind, um die Potenziale von Smart City und Smart Region langfristig zu nutzen:

  1. Die Spreu vom Weizen trennen: Definieren, welche Infrastrukturen, Angebote und Lösungen tatsächliche Mehrwerte für die Stadt- und Regionalentwicklung bieten. Diese Basiskomponenten sind grundlegend für die integrierte Entwicklung sowie die digitale Daseinsvorsorge.
  2. Stufen überspringen für mehr Dynamik: Kommunen sollten befähigt werden, Erkenntnisse aus den Modellprojekten zu nutzen, um schneller voranzukommen. Herausforderungen müssen zügig gelöst und Fehler vermieden werden, sodass Entwicklungsstufen der Modellprojekte übersprungen werden können.
  3. Spiegelbild Verwaltungsdigitalisierung nutzen: Die Erfahrungen der Verwaltungsdigitalisierung können als wertvolle Grundlage dienen. Ähnliche Fragestellungen in Bezug auf Governance, Umsetzung und Standardentwicklung erfordern einen entsprechenden Austausch.
  4. Gedankliche Grenzen abbauen: Smart City ist eng mit der Verwaltungsmodernisierung verbunden. Eine Trennung zwischen digitaler Daseinsvorsorge und digitaler Verwaltung könnte ins Hintertreffen geraten, da beide Perspektiven für die Nutzenden und die Verwaltung von Bedeutung sind.
  5. Auf das passende Mindset kommt es an: Eine kritische Reflexion der Vorgehensweise und Ergebnisse ist auf allen föderalen Ebenen notwendig, insbesondere in Kommunen. Ehrliche Bewertungen sind Voraussetzung, um gute und weniger gute Lösungen unterscheiden zu können.
  6. Mit Blick über den Tellerrand: Der Austausch zwischen Kommunen ist entscheidend. Formate wie Regionalkonferenzen und nationale Netzwerkveranstaltungen fördern den Wissensaustausch, stärken das Selbstvertrauen und zeigen die Vielfalt der Lösungen.
  7. Interföderale Zusammenarbeit bringt’s: Unterstützung von Bund und Ländern ist notwendig, um übergreifende Strukturen zu schaffen, die funktionierende Lösungen auffindbar machen und den Wissenstransfer organisieren. Dies ermöglicht zudem die Weiterentwicklung von Rahmenbedingungen und Standards.

Unsere Vorgehensweise

In einem Drei-Phasen-Modell haben wir nachgezeichnet, wo Deutschlands Regionen auf dem Weg zur Digitalisierung stehen:

Experimentierphase

  • Ist der Ausgangspunkt für viele Kommunen, um sich mit dem Thema zu beschäftigen.
  • Wurde durch Trends wie Digitalisierung, Fachkräftemangel und Klimafragen angetrieben, Förderprogramme und Modellprojekte boten einen Anreiz, um sich mit dem Thema Smart City auseinanderzusetzen.
  • In dieser Phase experimentierten die Kommunen mit verschiedenen Arbeits- und Organisationsformen, um passende Smart-City-Initiativen durchzuführen.

Transferphase

  • Konsolidierung und Erweiterung der in der Experimentierphase entstandenen Netzwerke und Strukturen.
  • Hier geht es darum, die bewährten Maßnahmen aus der Experimentierphase zu identifizieren und weiterzuverfolgen.
  • Erfolgreiche Ansätze werden skaliert und Standards entwickelt, um langfristige Strategien zu etablieren.

Etablierungsphase

  • Smart City wird zum festen Bestandteil kommunalen Handelns.

Die meisten untersuchten Regionen in Deutschland befinden sich in der Transferphase, die Herausforderung ist nun, das Konzept Smart City und Smart Region nicht hier stoppen zu lassen, sondern flächendeckend als Entwicklungsmotor einzuführen.

Links und Downloads

Zum Trendreport 2025 (PDF)

Zu den vorherigen Ausgaben

Projektteam: Rebaz Ahmad, Matthias Canzler, Bianca Creutz, Joanna Hüffelmann, Miriam Lovis

Stand: 18.03.2025

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Matthias Canzler

Senior Projektleiter

Profil ansehen

Joanna Hüffelmann

Beraterin

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

Arbeitszeituntersuchung der sächsischen Lehrkräfte und Schulleitungen

2025
| Projekt

Wie hoch ist die Arbeitsbelastung von Lehrkräften und Schulleitungen tatsächlich? Für das sächsische Kultusministerium führten wir eine umfassende Arbeitszeituntersuchung durch.

Evaluation der Innovationsallianz Baden-Württemberg

2025
| Projekt

Unsere Evaluation für das Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg bewertet die Qualität und den Erfolg der Forschungs- und Transferarbeit der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW).

Wirtschaftliche und soziale Situation in der Bildenden Kunst

2025
| Projekt

Einkommen, Renten, Arbeitsbedingungen: Wie geht es bildenden Künstlerinnen und Künstlern? Prognos führte eine Befragung mit über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch, um ihre soziale und wirtschaftliche Lage zu erfassen.

Kosten und Nutzen innovativer Arzneimittel

2025
| Projekt

Medikamente ermöglichen vielen Menschen ein längeres und besseres Leben, verursachen aber hohe Kosten. Unsere Studie für den vfa ergänzt die gesundheitspolitische Debatte über innovative Arzneimittel um einen gesamtheitlichen und wissenschaftlichen Blick.

Arbeiten nach Sonnenuntergang: Die Nachtökonomie in Baden-Württemberg

2025
| Projekt

Clubs, Theater, Gastronomie – das nächtliche Treiben zeigt viele Facetten. Prognos beleuchtete, wie Nachtökonomie Wirtschaft, Kultur und Tourismus in Baden-Württemberg prägt.

Deindustrialisierung: Rückgrat unserer Wirtschaft in Gefahr

2025
| Projekt

Jobs, Innovationen, Wertschöpfung: Welche Bedeutung die Industrie für Deutschland und Bayern hat und welche Risiken die Deindustrialisierung birgt, untersuchten wir für die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.

Branchen- und Clusteranalyse Ulm/Neu-Ulm

2025
| Projekt

Im Rahmen der von Prognos neu aktualisierten Branchen- und Clusteranalyse für Ulm/Neu-Ulm stehen die neuesten Entwicklungen und das Profil des Wirtschaftsraums im Fokus.

Wie der Osten aufholt

2025
| Aus dem Projekt

Freie Gewerbeflächen und Großansiedlungen: Damit holen einige ostdeutsche Regionen im Zukunftsatlas auf. Andere kämpfen mit dem Strukturwandel. Für eine Reportage von Markt und Mittelstand sind wir in die Entwicklungen in Ostdeutschland eingetaucht.

Innovationen in der ambulanten Pflege

2025
| Projekt

Fachkräftemangel und mehr pflegebedürftige Menschen: Die ambulante Pflege ist stark gefordert. Für das Sächsische Sozialministerium evaluierte Prognos die Umsetzung des Buurtzorg-Ansatzes, ein innovatives Modell für die ambulante Pflege.

Was der Süden richtig macht

2025
| Aus dem Projekt

Regionen in Bayern und Baden-Württemberg sind für die Zukunft gut aufgestellt. Was ist ihr Erfolgsrezept? Eine Reportage von Markt und Mittelstand zum Zukunftsatlas 2025.

Über Prognos

Wir vereinen Wirtschaftsforschung und Strategieberatung für tragfähige Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere belastbaren Daten, präzisen Analysen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse ermöglichen faktenbasierten Fortschritt – finanziell unabhängig, politisch neutral.

Mehr erfahren