Abfallvermeidungskonzept für die Stadt Essen

 

Auftraggeber

Grüne Hauptstadt Agentur Stadt Essen

Jahr

laufend

Partner

Wuppertal Institut, INFA GmbH


Die Vermeidung von Abfall steht laut der im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und der Europäischen Abfallrahmenrichtlinie verankerten Abfallhierarchie an erster Stelle: Nur wenn sich Abfall nicht sinnvoll vermeiden lässt, sollen Recycling oder thermische Verwertung folgen.

In der Praxis bleibt diese Vorgabe jedoch weitgehend wirkungslos. Zwar konnte Deutschland das Abfallaufkommen teilweise vom Wirtschaftswachstum entkoppeln, doch eine absolute Reduktion der Abfallmengen blieb aus.

Erst in den letzten Jahren gewann die Abfallvermeidung an Bedeutung – etwa durch den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission und die darauffolgende Überarbeitung des KrWG, das nun die verbindliche Entwicklung kommunaler Abfallvermeidungskonzepte fordert.

Die Stadt Essen beauftragte ein Konsortium bestehend aus Wuppertal Institut, INFA und Prognos mit der Erstellung eines Abfallvermeidungskonzeptes.

Wie können Abfälle vermieden werden? Das Abfallvermeidungskonzept schafft ein klares Vorgehen

Die Abfallvermeidung gewinnt zunehmend an Bedeutung für eine nachhaltige Zukunft und den sparsamen Umgang mit unseren wertvollen Ressourcen. Städte und Kommunen stehen dabei im Mittelpunkt, da sie an der entscheidenden Schnittstelle zwischen Produktion und Konsum agieren. Durch gezielte Maßnahmen können sie die Entstehung von Abfällen aktiv steuern und damit einen wesentlichen Beitrag zu einem nachhaltigeren Wirtschaften leisten.

Die Stadt Essen hat bereits zahlreiche Initiativen zur Abfallvermeidung gestartet. Das Konsortium soll aufbauend darauf ein umfassendes Abfallvermeidungskonzept erstellen. Dieses soll nicht nur bestehende Maßnahmen bewerten, sondern auch neue Schwerpunkte, Potentiale und Synergien aufzeigen. Ziel ist es, Abfälle nachhaltig zu reduzieren und die Grundlage für zirkuläres Wirtschaften zu schaffen.

Prognos erstellt zudem eine Energie- und Treibhausgasbilanz für den Abfallsektor nach der Bilanzierungssystematik Kommunal (BISKO).

Unsere Vorgehensweise

Die Erstellung des Abfallvermeidungskonzepts erfolgt in drei wesentlichen Schritten:

  1. Bestandsaufnahme: Zuerst erfassen wir umfassend die bereits umgesetzten Abfallvermeidungsmaßnahmen und vorhandenen Potenziale. Diese Grundlage hilft, sektorspezifische Ziele und relevante Schwerpunktthemen zu bestimmen.
  2. Zielverknüpfung: In der zweiten Phase unterlegen wir diese Ziele mit konkreten Maßnahmen und stimmen sie mit den beteiligten Stakeholdern ab. Dabei legen wir auch Zeithorizonte für die Umsetzung fest, um einen strukturierten Ablauf zu gewährleisten.
  3. Konzepterstellung: Zum Abschluss erstellen wir das Abfallvermeidungskonzept (AVK), das die ermittelten Maßnahmen konkretisiert und die Umsetzungsschritte beschreibt. Mehrere Workshops und intensive Öffentlichkeitsarbeit identifizieren und integrieren die Schlüsselakteure, um breite Unterstützung und Akzeptanz für das Konzept zu sichern.

Mit diesem integrierten Ansatz wird die Stadt Essen in der Lage sein, innovative Strategien zur Abfallvermeidung zu entwickeln und die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.

Links und Downloads

Weitere Informationen zum Aktionsplan Kreislaufwirtschaft (Webseite Europäischer Rat)

Projektteam: Patrick Bechhaus, Bärbel Birnstengel, Anna-Maria Grodeke, Yanik Moldt, Max Willinghöfer

Stand: 03.02.2025

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