Apps zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen

 

Auftraggeber

Partnerschaft Deutschland (im Auftrag des BMG)

Jahr

2022


Die Testung zweier Apps, die pflegende An- und Zugehörige bei der Organisation des Pflegealltags unterstützen, zeigt Potenziale auf, macht aber auch ihre Grenzen deutlich: „Der Alltag pflegender Angehöriger besteht aus zahlreichen Aufgaben, Prozessen und Belastungen, die in Gänze nicht in bzw. mit einer einzelnen App abgebildet, unterstützt bzw. behoben werden können.“, betont Laura Sulzer, die das Projekt verantwortete.  

Pflegende Angehörige interessiert an Apps

  • Das Interesse der pflegenden Angehörigen an der Nutzung der Apps zur Organisation des Pflegealltags war groß. Es wurde von den Nutzerinnen und Nutzern positiv hervorgehoben, dass pflegende Angehörige gezielt durch die Initiative Zukunftsregion Digitale Gesundheit (ZDG) angesprochen wurden. Generell fühlt sich die Zielgruppe bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen zu wenig berücksichtigt und wünscht sich mehr Unterstützung.
  • Die Apps leisteten einen Beitrag dazu, Pflege als Aufgabe einer Gruppe bzw. Familie wahrzunehmen und die umfänglichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten besser zu verteilen und vor allem sichtbar zu machen.
  • Unabhängig von der ZDG besteht nach Aussage von pflegenden Angehörigen, die an der Testung beteiligt waren, jedoch eine zentrale Hürde darin, dass pflegende Angehörige häufig nicht wissen, dass digitale Lösungen überhaupt existieren. Informationsangebote z. B. durch die Pflegekassen wären eine Lösung.

Unser Auftrag

Im Rahmen des Projektes Zukunftsregion Digitale Gesundheit (ZDG) Berlin-Brandenburg werden digitale Angebote in der Gesundheitsversorgung erprobt. Für die App-Testung zur Organisation des Pflegealltages konnte die ZDG-Geschäftsstelle insgesamt 208 Teilnehmende aus ganz Deutschland gewinnen. Dabei handelte es sich vor allem um pflegende Angehörige, aber auch Menschen mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf selbst. Die Testung wurde von Prognos wissenschaftlich begleitet. Aufgabe war es, Erkenntnisse über die Nutzung der Apps sowie Umsetzungshürden und Erfolgsfaktoren für die Implementierung und Akzeptanz digitaler Anwendungen zu identifizieren.

Getestet wurden die beiden Apps NUI und Family Cockpit, die das Bundesgesundheitsministerium über ein Vergabeverfahren für die Testung ausgewählt hatte. Sie sollen pflegende Angehörige bei der Organisation ihres Pflegealltages unterstützen sowie Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf mehrere Schultern verteilen.

Unsere Vorgehensweise

Durch regelmäßige Online-Befragungen der Nutzerinnen und Nutzer der digitalen Angebote ermittelte Prognos, in welchem Maße die Apps von den Testpersonen genutzt wurden und ob sie sich durch die Nutzung der Apps in ihrem Pflegealltag unterstützt fühlten. Flankierende Fachgespräche und Workshops mit relevanten Akteurinnen und Akteuren ergänzten die Untersuchungen.

Links und Downloads

Zum Bericht (PDF, Webseite BMG)

Mehr zu unserer Arbeit in diesem Projekt

Projektteam: Laura Sulzer, Dr. Oliver Ehrentraut, Dr. Stefan Moog, Eva Willer

Stand: 09.1.2023

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Laura Sulzer

Senior Projektleiterin

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