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Auswirkungen des E-Commerce auf CO2-Emissionen und Luftverschmutzung

Auftraggeber

EU-Kommission, DG GROW

Jahr

2022

Partner

KE-Consult, Sphera


Fragestellung und Ziel

Der Online-Handel ist in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen. Auf diesen Trend hat der stationäre Handel reagiert und die beiden Vertriebswege in einem Omnichannel-Ansatz zusammengeführt. Der Boom des E-Commerce hat auch Auswirkungen auf das Transportsystem und damit auf die Umweltbelastung des Sektors. Die Studie soll die Folgen für die Umwelt, die durch den Online-Handel hervorgerufen werden, mit denen des stationären Handels vergleichen.

Ein Konsortium, bestehend aus Prognos, Sphera und KE-Consult, wurde von der EU-Kommission mit der Durchführung der Studie betraut.

Unsere Vorgehensweise

In einem ersten Schritt untersuchten wir die Transportkette des Online-Handels und des stationären Handels, um die einzelnen Etappen in den beiden Lieferketten zu identifizieren. Dabei wurden die Transportwege vom Hersteller zu den Kundinnen und Kunden berücksichtigt. Dann entwickelten wir in einem zweiten Schritt ein Modellierungswerkzeug, um die Umweltbelastung (CO2-Emissionen und Luftverschmutzung) jeder Transportetappe berechnen zu können. Dieses Modellierungswerkzeug wurde schließlich im dritten Schritt dazu genutzt, um die Umweltfolgen anhand von Fallbeispielen aus der Praxis zu berechnen.

Kernergebnisse

Auf die CO2-Emissionen und die Luftverschmutzung haben zwei Transportetappen einen besonders starken Einfluss: der weltumspannende Ferntransport bis zum ersten Paketdrehkreuz in der EU sowie der Transport vom Paketzentrum zu den Kundinnen und Kunden („letzte Meile").

Es gibt eine Reihe von Faktoren, die die Emissionen während des Transports beeinflussen. Die Studie hat u. a. folgende ermittelt:

  • Eine Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs senkt die Emissionen, wenn auch nicht auf null.
  • Die Kundinnen und Kunden beeinflussen durch die Wahl des Verkehrsmittels bei der Abholung, beim Kauf oder bei der Rückgabe von Waren ebenfalls die Emissionen. Hier gibt es ein großes Einsparpotenzial, etwa wenn Pkw-Fahrten entfallen.
  • Eine bewusste Wahl der Verlangsamung der Lieferkette, etwa indem die Lieferung am selben Tag oder Luftfracht abgeschafft werden, kann ebenfalls die Transportemissionen senken.

Außerdem wurden fünf Maßnahmen identifiziert, die die Umweltbelastung der Transportkette im Einzelhandel reduzieren können:

  • der Einsatz von Null-Emission-Fahrzeugen
  • mehr Abholstellen in Wohngebieten
  • bewusste Konsumentenentscheidungen
  • eine optimierte Organisation von Lieferungen zu Endkundinnen und -kunden
  • eine Verlagerung des Luft-, Straßen- und Seeverkehrs auf die Schiene

Links und Downloads

Zur Executive Summary der Studie (EU-Kommission, PDF auf Englisch)

Projektteam: Sven Altenburg, Hans-Paul Kienzler

 

Stand: 17.11.2022

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Ihr Kontakt bei Prognos

Sven Altenburg

Prinzipal, Bereichsleitung Mobilität & Transport

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