Ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien und ein verstärkter Einsatz von Effizienztechnologien in der Industrie senken die Großhandelsstrompreise und erhöhen das Wirtschaftswachstum. Das ist das Ergebnis unserer Kurzstudie für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Jeder Impuls für sich wirkt positiv auf die Wirtschaftsleistung
Werden Ausbau erneuerbarer Energien und Umsetzung von Effizienzmaßnahmen beschleunigt, müssen weniger fossile Energieträger importiert werden. Bei Effizienzmaßnahmen in der Industrie werden fossile Anwendungen oft durch effizientere Stromanwendungen ersetzt. Daher wächst zwar der Stromverbrauch, aber durch den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung sinken zugleich die Großhandelspreise bis 2030.
Eine solche Beschleunigung setzt zusätzliche Investitionen in Anlagen und Bauten voraus. Diese Maßnahmen „rechnen“ sich aber auch volkswirtschaftlich – abgesehen von ihrer Notwendigkeit für den Klimaschutz. Denn unterstützt durch niedrigere Strompreise und verringerte Energieimporte, erhöht sich je zusätzlich investierten Euro das deutsche BIP um rund 1,7 Euro im Simulationszeitraum bis 2030. Die Brutto-Wertschöpfung liegt bei Umsetzung aller Maßnahmen im Jahr 2030 um vier Prozent über dem Niveau der Referenzentwicklung. Voraussetzung: Die notwendige Mehrarbeit kann (primär) über eine Verlängerung der Arbeitszeit realisiert werden.
Durch die Beschleunigungsmaßnahmen werden folglich Strompreis und Energieträgerimporte reduziert und Mehrinvestitionen getätigt. Jeder Impuls wirkt sich positiv auf die Wirtschaftsleistung in Deutschland aus.
Mehrinvestitionen im Bereich Erneuerbare & Energieeffizienz
Um das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, müssen Ausbau der Erneuerbaren Energien und Umsetzung von Effizienzmaßnahmen in der Industrie beschleunigt werden. Das erfordert Mehrinvestitionen von rund 400 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030. Der Frage, ob sich diese Investitionen auch volkswirtschaftlich lohnen, ging unsere Kurzstudie für die INSM nach.
Wir haben dafür vorhandene Energieszenarien ausgewertet und zum Teil an die aktuellen Preisentwicklungen angepasst. Die Kurzstudie vergleicht ein „Referenzszenario“ und ein „Zielszenario“ mit beschleunigter Entwicklung. Als Zeithorizont wurde jeweils das „Zwischenzieljahr“ 2030 gewählt, eine Etappe auf dem Weg zur Klimaneutralität im Jahr 2045.
Für die Kurzstudie nutzte unser Team zwei Modelle: Mit unserem Strommarktmodell wurde die Entwicklung der Großhandelsstrompreise berechnet. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen wurden mit unserem gesamtwirtschaftlichen Modell ermittelt.
Links und Downloads
Auf der Webseite der INSM finden Sie:
Die Studie (PDF)
Weitere Infos zur Studie
Projektteam: Dr. Almut Kirchner, Dr. Andreas Kemmler, Marco Wünsch, Jan Limbers
Stand: 6.3.2023