vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
2022
Die bilateralen Abkommen, die die Schweiz und die EU um die Jahrtausendwende abgeschlossen hatten, legten den Grundstein für eine enge wirtschaftliche Kooperation zwischen der Schweiz und Deutschland. Diese wirtschaftliche Erfolgsgeschichte ist aber zunehmend in Gefahr, da die Schweiz 2021 die Verhandlung eines Rahmenabkommens, das die Beziehungen zwischen ihr und der EU umfassend regeln sollte, abgebrochen hat.
Die Studie untersucht die institutionellen und wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen der Schweiz und der EU und beziffert damit die ökonomischen Verwerfungen, die bei einem Scheitern des Rahmenabkommens drohen.
Zunächst beleuchtet die Studie das komplexe Gefüge der institutionellen Beziehungen der Schweiz mit der EU. Im Anschluss untersuchen wir die wirtschaftlichen Austauschbeziehungen und analysieren, inwieweit sie für beide Seiten gewinnbringend sind.
In einem nächsten Schritt wird der Status quo mit Alternativen verglichen, die ohne eine Einigung denkbar werden: etwa ein „Rückfall“ auf die standardisierten Regeln der Welthandelsorganisation oder der Abschluss eines Brexit-ähnlichen Abkommens.
In der Gesamtschau wird der drohende wirtschaftliche Schaden verdeutlicht, der mit einem Fortbestand des politischen Konflikts zwischen der schweizerischen Regierung und der EU einhergeht.
Gegenwärtig ist die Schweiz über 120 bilaterale Abkommen wirtschaftlich eng mit der EU verflochten. Besonders eng sind die Beziehungen im Außenhandel. So generiert die europäische Nachfrage innerhalb der Schweiz knapp 93 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung und sichert rechnerisch die Beschäftigung von 549.000 Personen.
Aus Schweizer Sicht ist Deutschland der größte Handelspartner überhaupt: 45 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung (7 Prozent der gesamten Schweizer Bruttowertschöpfung) und 268.000 Beschäftigte sind auf die Nachfrage aus Deutschland zurückzuführen.
Für Deutschland ist jedoch auch die Schweiz ein wichtiger Handelspartner. In Deutschland hängen 33 Milliarden Euro Bruttowertschöpfung und die Beschäftigung von 440.000 Personen vom Außenhandel mit der Schweiz ab.
Diese von der jeweiligen Partnerseite abhängige Bruttowertschöpfung und Beschäftigung sowie Investitionen und Forschungskooperationen sind ohne eine Einigung zwischen der EU und der Schweiz in Gefahr. Für Deutschland wäre dieser Verlust zwar absolut und relativ weniger gravierend als für die Schweiz, es ist dennoch im Interesse beider Parteien, eine Lösung für die aktuelle Pattsituation zu finden.
Folgende Dokumente und Informationen finden Sie auf der Webseite
Studie, PDF Weitere Infos beim vbw
Projektteam: Jakob Ambros, Dr. Michael Böhmer, Philipp Kreuzer, Mathis Vornholt, Johann Weiß, Eva Willer
Stand: 27. Juni 2022
Chefvolkswirt, Leitung Corporate Services
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