Gewerbeflächenanalyse für eine Gemeinde

Auftraggeber

Gemeinde am Rande eines wirtschaftsstarken Ballungsraums

Jahr

2024


Die Nachfrage nach Flächen für Gewerbe ist hoch. Aber die Plätze sind knapp. Gerade unter Einbezug von Umweltaspekten, Belangen der Bevölkerung und ökonomischen sowie politischen Faktoren stellen sich viele Fragen für Städte und Gemeinden.

Prognos wurde von einer Gemeinde am Rande eines Ballungsraums in Baden-Württemberg mit der Erstellung eines Gewerbeflächenkonzepts beauftragt. Dieses soll die Grundlage für eine klare, geordnete Weiter- und Neuentwicklung des Gewerbeflächenstandorts bilden.

Ein Gewerbeflächenkonzept dient dazu, die Entwicklung und Nutzung von Gewerbeflächen zu planen und zu steuern. Dabei sollen die Bedarfe der Wirtschaft mit den vorhandenen Flächenressourcen gegenübergestellt und in Einklang gebracht werden. Das Konzept verfolgt das Ziel einer nachhaltigen Flächennutzung, indem Umweltaspekte, soziale Belange und ökonomische Faktoren berücksichtigt werden.

Bis 2040 benötigt die lokale Wirtschaft zusätzliche Gewerbeflächen – Potenziale sind vorhanden

Bevor wir die Potenziale und Bedarfe ermittelten, führten wir eine Analyse der Ausgangsbedingungen des Wirtschaftsstandorts durch. Dabei analysierten wir u. a. die Unternehmens- und Branchenstruktur, die Arbeitsmarktentwicklung, die demografische Entwicklung und der Gewerbeflächenbestand hinsichtlich der aktuellen Nutzung sowie möglicher Aktivierungspotentiale.

Zusätzlich betrachteten wir Verflechtungen mit den umliegenden Gemeinden sowie andere Flächennutzungen insbesondere des Wohnens, um eine abschließende Bewertung des Standorts im Status Quo vornehmen zu können.

Daran anschließend führten wir die quantitative Bedarfsanalyse für Gewerbeflächen durch und prognostizierten den Flächenbedarf bis 2040 basierend auf dem GIFPRO-Modell. Die Gegenüberstellung mit den Ergebnissen aus der Bestandsanalyse zeigt, dass eine Erweiterung des Gewerbeflächenangebots nötig ist, um den ermittelten Bedarf bis ins Jahr 2040 zu decken. Auf den Bestandsflächen bestehen aktuell kaum Möglichkeiten, zusätzliche Bedarfe abzudecken und die Nachfrage nach Gewerbeflächen zu bedienen.

Um die zukünftige Entwicklung des Gewerbestandorts strategisch zu unterstützen, wurden verschiedene Potenzialflächen von Prognos auf ihre Eignung hin untersucht, verglichen und priorisiert. Die Einordnung der Flächen erfolgte anhand eines festgelegten Kriterienkatalogs. Kriterien waren beispielsweise planerische Rahmenbedingungen bzw. Restriktionen, technische Erschließungsmöglichkeiten oder Umweltbelange.

Das Ergebnis zeigt, dass es in der Gemeinde potenzielle Flächen für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes gibt.

Vertiefende Analyse der Potenzialflächen werden nötig

Aus den Ergebnissen der Analysen ergeben sich folgende Handlungsempfehlungen:

  • Strategische Standortentwicklung: Förderung einer gemeinsam abgestimmten und geordneten Weiterentwicklung des Gewerbestandorts.
  • Potenzialflächen bewerten: Vertiefte Bewertung und Priorisierung der Potenzialflächen für die Gewerbeentwicklung.
  • Aktive Bodenpolitik: Verzahnung der Gewerbeflächenausweisung mit Instrumenten der aktiven Bodenpolitik.
  • Stakeholder einbeziehen: Frühzeitige Einbeziehung von Stakeholdern in den Entwicklungsprozess.

Unsere Vorgehensweise

Das Gewerbeflächenkonzept beinhaltet folgende Bausteine:

  • Analyse des Wirtschaftsstandorts: Untersuchung der sozio-ökonomischen Ausgangslage, der Gewerbeflächenentwicklung sowie Umfeldanalyse und Benchmarking.
  • Prognose des zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs: Erstellung einer Prognose des Flächenbedarfs bis 2040 basierend auf dem GIFPRO-Modell.
  • Analyse von Potenzialflächen: Identifizierung und Bewertung potenzieller Flächen zur Erweiterung der Gewerbeflächen.
  • Empfehlungen zur strategischen Weiterentwicklung: Ableitung von Handlungsempfehlungen zur zukünftigen strategischen Gewerbeflächenentwicklung bis 2040.

Projektteam: Dr. Anna Heugel, Markus Mahle, Marion Neumann

Stand: 06.08.2024

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Marion Neumann

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