alle Projekte

Gutachten zur
Wärmespeicherstrategie

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Jahr

2025

Partner

dena, bbh, EY, FIW, Fraunhofer ISI, Öko-Institut, Guidehouse


Die Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung in Gebäuden, Wärmenetzen und der Industrie stellt eine zentrale Herausforderung für die Energiewende dar. Fossile Energieträger müssen durch klimaneutrale Alternativen ersetzt werden, darunter Umweltwärme, Geothermie, Solarthermie sowie die effiziente Nutzung von Bioenergie.

Das verstärkte Einsetzen dieser Alternativen führt jedoch zu einem signifikanten Anstieg des Speicherbedarfs: Während Erdgas und Heizöl selbst gut speicher- und flexibel einsetzbar sind, ist die klimaneutrale Wärmebereitstellung oft fluktuierend. Speicher leisten einen wichtigen Beitrag dazu, Wärmeerzeugung und -nachfrage in Einklang zu bringen.  

In der Studie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben unsere Partner die Nutzung, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit von Wärmespeichern in verschiedenen Anwendungsbereichen untersucht. Darunter fallen die Sektoren Gebäude, Wärmenetze sowie Industrie. Gleichzeitig wurden Hemmnisse für den effizienten Einsatz identifiziert und Lösungsvorschläge entwickelt. Prognos hat den fachlichen Review der Studie durchgeführt.

Potenziale und Hemmnisse von Wärmespeichern

  • Vielfältige Technologien: Es stehen verschiedene Wärmespeicher-Technologien zur Verfügung, darunter sensible Speicher wie Wasser- und Erdbeckenspeicher, latente Speicher und thermochemische Speicher.
  • Anwendungen und Funktionen: Wärmespeicher können nicht nur fluktuierende Wärmeerzeugung glätten, sondern auch Flexibilität im Energiesystem bieten und die Energieeffizienz industrieller Prozesse steigern.
  • Wirtschaftliche Hemmnisse: Derzeit besteht ein ökonomisches Hindernis in der relativen Günstigkeit fossiler Wärmeerzeugung. Auch lange Amortisierungszeiten bei Investitionen und technologische Risiken bremsen den Ausbau.
  • Förderung und Anreize: Zur Erhöhung der Nutzung von Wärmespeichern ist eine gezielte Förderung der klimaneutralen Wärme erforderlich, die neben den Erzeugungsanlagen auch die Speicher umfasst. Flexible Stromtarife könnten die Attraktivität von Wärmespeichern steigern.

Die Studie empfiehlt folgende Maßnahmen zur Unterstützung der Wärmespeicherung:

  • Innovative Materialien und Prozesse: Die Forschung sollte den Einsatz innovativer, kostengünstiger Speichermaterialien fördern.
  • Verfügbarkeitsdaten: Die Einführung eines Registers für das Potenzial von Aquifer-Speichern könnte die Datenverfügbarkeit erhöhen.
  • Raumplanung optimieren: Eine Anpassung der Raumplanung und Genehmigungsverfahren an die Bedürfnisse der Energiewende ist essenziell.
  • Informationskampagnen: Der Aufbau des öffentlichen Wissens über die Vorteile von Wärmespeichern ist notwendig, um Akzeptanz und Anwendung zu steigern.

Eine systemische Betrachtung und anpassungsfähige Regulierung sind notwendig, um die relativen Vorzüge von Wärmespeichern gegenüber anderen Energiespeichern besser zu nutzen.

Links und Downloads

Zur Studie (PDF)  

Projektteam: Elias Althoff

Stand: 22.05.2025 

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Elias Althoff

Projektleiter

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

More studies & projects on this topic

Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf Verkehrsinfrastruktur

laufend
| Projekt

Überflutete Straßen, ausgetrocknete Flüsse, zerstörte Bahnbrücken: Wir untersuchen die Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf das Verkehrssystem und die Wirtschaft.

Internationaler
Strompreisvergleich

2025
| Projekt

Für die österreichische Stromwirtschaft hat Prognos die internationalen Industriestrompreise verglichen. Auf Basis der Analyse erstellten wir zudem Empfehlungen für staatliche Instrumente zur Senkung der Stromkosten.

Hitzeaktionsplanung für die Emscher-Region

laufend
| Projekt

Im Kampf gegen Hitzewellen: Prognos unterstützt die Emscher-Region im Auftrag der Zukunftsinitiative Klima.Werk mit der Entwicklung und Umsetzung einer regionalen Hitzeaktionsplanung.

Konzeption und Durchführung der Resilience Expo

laufend
| Projekt

Prognos unterstützt das nordrhein-westfälische Umweltministerium bei der Organisation, Durchführung und Etablierung der weltweit ersten Fachausstellung für die Klimaanpassungswirtschaft.

Gesamtwirkung von Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung auf die deutsche Wirtschaft

2025
| Projekt

In einem Gutachten für das Bundeswirtschaftsministerium haben wir und GWS erstmals die volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieser drei Bereiche abgeschätzt.

Evaluation der
Bundesförderung für
effiziente Gebäude (BEG)

laufend
| Projekt

Im Auftrag des BMWK evaluieren wir zusammen mit ifeu, ITG und FIW die Wirkung des BEG im Förderzeitraum 2021 – 2025.

Auswirkungen von New Work auf die Mobilität der Menschen in Bayern

2025
| Projekt

Wie wirkt sich New Work auf die Arbeitswelt in Bayern aus? Und kann New Work auch positive Effekte auf die Umwelt haben? Das untersuchten wir im Auftrag der vbw.

Untersuchung des Marktes für Energiedienstleistungen

laufend
| Projekt

Nach den Energiekrisenjahren 2022 und 2023 muss der deutsche Markt für Energiedienstleistungen sich erst einmal wieder stabilisieren. Das zeigt eine Analyse von Prognos, ifeu und Kantar, die diese Märkte seit 2016 jährlich untersuchen.

Analyse der Kostenentwicklung von Wasserstoff

2025
| Expertise

Wasserstoffpreise sind immer noch unsicher. Unser Paper entwickelt Kostenpfade bis 2030, 2040 und 2050.

Evaluation der Förderprogramme für nachhaltigen Neubau

laufend
| Projekt

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen setzt mit Förderprogrammen auf klimafreundlichen Neubau. Prognos evaluiert die Programme, um begleitend die Effektivität und Wirtschaftlichkeit sicherzustellen.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren