Transformation mit der Kultur- und Kreativwirtschaft
2022
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Projekt
Impulse für eine neue Zeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Kreativunternehmerinnen und -unternehmern.
Bundesministerium für Gesundheit
Der Innovationsfonds verfolgt seit 2016 das Ziel, die Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) weiterzuentwickeln. Dafür stellen die gesetzlichen Krankenkassen und der Gesundheitsfonds jedes Jahr Mittel zur Verfügung. Gefördert werden neue Versorgungsformen, die über die Regelversorgung hinausgehen, und Vorhaben der Versorgungsforschung. Die Projekte sollen belastbare Erkenntnisse generieren. Auf dieser Grundlage werden dann Empfehlungen zur Überführung in die GKV-Regelversorgung gegeben.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) führte Prognos von 2018 bis 2021 die wissenschaftliche Begleitevaluation durch und untersuchte, ob der Innovationsfonds zur Weiterentwicklung der GKV-Versorgung geeignet ist und seine gesteckten Ziele erreicht.
Die Evaluation verwendete einen Methodenmix aus Dokumenten- und Förderdatenanalysen. Außerdem wurden Interviews und Onlinebefragungen durchgeführt, um Informationen und Einschätzungen von allen Beteiligten sowie von externen Akteuren einzuholen.
Die Gesamtevaluation ergab, dass die Förderstrukturen des Innovationsfonds und die Zusammenarbeit der Gremien leistungsfähig und effektiv sind. Die Mittel werden budgetkonform verwendet. Die strukturierte Dokumentation, unabhängige Evaluation und Transparenz der Projektergebnisse sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass die Ergebnisse in der Fläche eine Wirkung entfalten können.
Im Rahmen der geförderten Projekte arbeiten zahlreiche Akteure des Gesundheitswesens zusammen, darunter Leistungserbringer, Forschungseinrichtungen und Krankenkassen. Diese Zusammenarbeit stärkt das Innovationsgeschehen im deutschen Gesundheitswesen insgesamt. Der Innovationsfonds ermöglicht eine interdisziplinäre, interprofessionelle, herstellerunabhängige und strukturierte Innovationsförderung. Dabei stehen das Erkenntnisinteresse und die Schaffung von Evidenz im Zentrum – bei einem direkten Umsetzungsbezug.
Die Evaluation zeigt auch konkrete Verbesserungsmöglichkeiten am Fonds auf. Zum Beispiel sollte die Beteiligung nicht akademischer Berufsgruppen und anderer Sozialleistungsträger noch gesteigert werden, um Grenzen zwischen Sektoren und Professionen besser zu überwinden. Auch eine noch intensivere Nutzung und Kommunikation der Projektergebnisse wird empfohlen. Die langfristige Wirkung des Innovationsfonds wird davon abhängen, inwiefern die Akteure im Gesundheitswesen die gewonnenen Erkenntnisse tatsächlich nutzen.
Insgesamt besitzt der Innovationsfonds ein hohes Potenzial zur Weiterentwicklung der GKV-Versorgung. Daher empfiehlt Prognos, den Innovationsfonds über das Jahr 2024 hinaus fortzuführen. Auch in den kommenden Jahren muss sich das deutsche Gesundheitswesen Veränderungen stellen, etwa den Folgen der demografischen Entwicklung oder der fortschreitenden Digitalisierung.
Janko Vollmer, Dr. Wolfgang Riedel, Dr. Stefanie Ettelt, Anna Hornik, Carsten Maday, Jan-Felix Czichon, Andreas Heimer, Gesa Kröger
Projektleiter
Senior Projektleiterin
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.
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