alle Projekte

Klimaschutzinvestitionen
für die Transformation
des Energiesystems

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Jahr

2024


In den nächsten 10 bis 15 Jahren muss deutlich mehr in den Klimaschutz investiert werden als bisher. Das zeigt unsere Berechnung für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Hohe Investitionen fallen bei Gebäuden und Energiewirtschaft an

Das sind die Kernergebnisse der Studie:

  • Für die Transformation des deutschen Energiesystems zur Klimaneutralität 2045 werden in den nächsten Jahren deutlich höhere Investitionen als in den vergangenen Jahren benötigt.
  • Der größte Anteil der Investitionen wird in den kommenden 10-15 Jahren anfallen, vor allem in den Sektoren Gebäude und Energiewirtschaft.
  • Energiewirtschaft: Neben der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien sind auch die Netze mit hohen Investitionen verbunden.
  • Gebäude: Hier zeigt sich ein sehr hoher Investitionsbedarf. Die relevanten Güter (Gebäude, Wärmeerzeuger) sind aber sehr langlebig. Betrachtet über die gesamte Lebensdauer wiegen die eingesparten Energiekosten die Mehrinvestitionen in den Klimaschutz in etwa auf.
  • Verkehr: Mehrinvestitionen für Klimaschutz sind im Vergleich zu den anderen Sektoren gering, zudem ergeben sich bei den Energiekosten hohe Einsparungen, so dass die Klimaschutzinvestitionen meist wirtschaftlich sind.
  • Industrie: Im Vergleich zu den anderen Sektoren sind die notwendigen Klimaschutzinvestitionen im Industriesektor gering. Sie müssen jedoch für die Transformation im Vergleich zum Jahr 2020 um etwa den Faktor 2 bis 2,5 erhöht werden. In einigen Branchen ergeben sich durch den notwendigen Einsatz von Wasserstoff zusätzlich höhere Energiekosten.
  • Die durchschnittlichen jährlichen Investitionen für Klimaschutz steigen von rund 50 Milliarden Euro im Zeitraum 2015-2020 bis zum Jahr 2030 auf rund 150 Milliarden Euro/Jahr an. Dies entspricht dann einem Anteil von etwa 4 Prozent des BIP. Zum Vergleich: Der Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP liegt aktuell bei rund 13 Prozent. Nach 2035 nimmt der Bedarf an Klimaschutzinvestitionen wieder ab.
  • Durch die Klimaschutzinvestitionen werden die Importe fossiler Energie und die Ausgaben für Energie erheblich verringert.

Unsere Vorgehensweise

Ziel der Studie war es, die notwendigen Klimaschutzinvestitionen für den Umbau des Kapitalstocks zur Klimaneutralität abzuschätzen. Zwei Transformationspfade wurden betrachtet: Der erste Pfad zielte auf die Klimaziele für 2030 und 2045 ab. Der zweite Pfad setzt den Regulierungsstand von 2020 fort und erreicht eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um etwa 80 Prozent bis 2045 im Vergleich zu 1990.

Die Klimaschutzinvestitionen wurden nach Sektoren und Technologien aufgeschlüsselt, um die Verteilung der Investitionen im Zeitverlauf detailliert darzustellen. Zudem vergleicht die Studie die Klimaschutzinvestitionen mit den eingesparten Energiekosten und untersucht, inwieweit die Investitionen durch die Einsparungen bei den Energiekosten kompensiert werden können.

Allein anhand der (zusätzlichen) Investitionen für den Klimaschutz und den eingesparten Energiekosten kann der Effekt auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland aber nicht abgeschätzt werden. Dazu ist eine gesamtwirtschaftliche Modellierung nötig, die Rückkoppelungen und Wechselwirkungen innerhalb der Volkswirtschaft, aber auch mit dem Ausland berücksichtigt. Diese Analyse wird in einem parallellaufenden Vorhaben zusammen mit der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) untersucht.

Links und Downloads

Zur Studie (PDF)

Projektteam: Dr. Andreas Kemmler, Dr. Almut Kirchner

Stand: 07.01.2025

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Dr. Andreas Kemmler

Prinzipal

Profil ansehen

Dr. Almut Kirchner

Partnerin, Direktorin

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

More studies & projects on this topic

Net-Zero in der Industrie: Das Marktpotenzial von klimaneutraler Prozesswärme

2025
| Projekt

Die Dekarbonisierung der Industrie bringt wirtschaftliche Chancen für Deutschland und die EU. Wir haben die Potenziale der industriellen Prozesswärme untersucht.

Klimaverträglichkeitskonzept für Vorpommern-Greifswald

laufend
| Projekt

Im Auftrag des Landkreises Vorpommern-Greifswald entwickelt Prognos ein integriertes Klimaschutz-Vorreiterkonzept, das den Weg zur Klimaneutralität bis 2040 ebnet.

Klimawandelanpassung in der Landwirtschaft

laufend
| Projekt

Prognos erstellt Beratungsunterlagen, um Landwirtinnen und Landwirte in Schleswig-Holstein bei der Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel zu unterstützen.

Soziale Wärmewende

2025
| Projekt

Unsere gemeinsame Studie mit dem Fraunhofer IEE im Auftrag von Agora Energiewende zeigt, wie der richtige Politikmix die soziale Wärmewende ermöglichen kann.

Untersuchung des Marktes für Energiedienstleistungen

laufend
| Projekt

Nach den Energiekrisenjahren 2022 und 2023 muss der deutsche Markt für Energiedienstleistungen sich erst einmal wieder stabilisieren. Das zeigt eine Analyse von Prognos, ifeu und Verian, die diese Märkte seit 2016 jährlich untersuchen.

Rail4Climate: Effizienzsteigerung im österreichischen Bahnsektor

laufend
| Projekt

Der Klima- und Energiefonds fördert mit Rail4Climate die Kapazitäts- und Effizienzsteigerung im österreichischen Bahnsektor mit Fokus auf digitaler Betriebssteuerung, Datennutzung und automatisierter Instandhaltung. Wir begleiten das Projekt durch ein indikatorengestütztes Evaluationssystem.

Klima- und ressourcenoptimierte Wärmeversorgung von Industriegebieten

laufend
| Projekt

Das Forschungsprojekt „Ind-Supply“ hat das Ziel, ein innovatives Planungstool zu entwickeln, das Kommunen hilft, nachhaltige Energieversorgungsoptionen für ihre Industriegebiete zu entwickeln.

Auswirkungen der Investitionen in den Stromnetzausbau in Österreich

2025
| Projekt

Der Ausbau der Stromnetze mit erneuerbaren Energien, Wärmepumpen und Elektromobilität führt zu höheren Netzentgelten. Neben möglichen Finanzierungsmodellen untersuchten wir die Auswirkungen auf verschiedene Kundengruppen.

Klimaanpassung im Gebäudesektor: Wegbereiter für eine resiliente Transformation

2025
| Projekt

Für das Baugewerbe und den Baustoffhandel quantifizierten wir Investitionsbedarf und Geschäftschancen bis 2035 infolge der Anpassung an die Klimawandelfolgen im Gebäudesektor.

Carbon-Management-Studie für das Land Brandenburg

2025
| Projekt

Prognos untersuchte für das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz des Landes Brandenburg, welche Rolle CO2-Abscheidung in dem Bundesland spielen können.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren