Machbarkeitsstudie für ein Gewerbegebiet
am Autobahnkreuz A2/A39 

Auftraggeber

Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH

Jahr

2024

Partner

complan Kommunalberatung GmbH, HOFFMANN-LEICHTER Ingenieursgesellschaft mbH, Planungsgemeinschaft LaReG GbR


Der Landkreis Helmstedt steht vor der Herausforderung, den Strukturwandel parallel zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohle auf den Weg zu bringen. Die Ansiedlung neuer Branchen und der Aufbau neuer Wertschöpfungsketten sind hierfür zentral. Durch die Bereitstellung verkehrsgünstiger Industrie- und Gewerbeflächen möchte der Landkreis dabei von den Entwicklungen in der Region mit seinen prosperierenden Oberzentren Braunschweig und Wolfsburg profitieren.

Die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH beauftragte die complan Kommunalberatung und Prognos damit, eine Machbarkeitsstudie für ein neues Gewerbegebiet am Autobahnkreuz A2/A39 (Landkreis Helmstedt) zu erstellen. 

Umsetzung des Gewerbegebiets lohnt sich wirtschaftlich

Die zweistufige Machbarkeitsstudie setzte sich aus Vorprüfung und Vertiefungsphase zusammen. Wir untersuchten den Bedarf, die Entwicklungen des Verkehrs, naturschutzrechtliche Belange, die Wirtschaftlichkeit sowie die Möglichkeiten für die Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbegebiets.

Im Rahmen der Vorprüfung wurde die Entscheidungsgrundlage erarbeitet, ob das Vorhaben weiterverfolgt werden kann oder nicht. Die Ergebnisse der Vorprüfung zeigen:

  • Die Vorprüfung hat keine K.O.-Kriterien deutlich gemacht, die zu einem negativen Ergebnis und Abbruch der Untersuchung führen.
  • Die Chancen und Möglichkeiten einer gewerblichen Entwicklung überwiegen – der Landkreis Helmstedt kann von der Entwicklung des Areals wirtschaftlich profitieren.
  • Es gibt einen mittel- und langfristigen Bedarf für Industrie- und Gewerbeflächen in der Region.
  • Um die Umsetzung des Projekts und die Vermarktung der Flächen zielgerichtet voranzutreiben, braucht es die umliegenden Gebietskörperschaften wie den Landkreis Wolfenbüttel sowie die Städte Braunschweig und Wolfsburg.

Im Ergebnis der Vorprüfung wurde deutlich, dass tiefergehende vor allem umweltschutzrechtliche Untersuchungen notwendig waren. Die Vorprüfung wurde daher im November 2023 mit der Empfehlung abgeschlossen, zunächst erste Kartierungen auf der Betrachtungsfläche durchzuführen, bevor mit der Vertiefung der Machbarkeitsstudie begonnen wird.

Nachdem im Februar 2024 das Untersuchungsgebiet abgegrenzt werden konnte, entschied der Landkreis, die Erstellung der Machbarkeitsstudie fortzusetzen. Im Rahmen dieser Vertiefung analysierten Prognos und complan die regionalwirtschaftliche Machbarkeit des Vorhabens. Wir erstellten ein Worst Case und ein Best Case Szenario. Das sind die zentralen Ergebnisse: 

  • Das Vorhaben ist machbar sowie zugleich ausgesprochen ambitioniert.
  • Durch die geplante Industrie- und Gewerbeentwicklung können im Landkreis Helmstedt 2.400 bis 3.400 Arbeitsplätze entstehen, je nach Szenario.
  • Für die Entwicklung braucht es einen langen Atem: Erste Ansiedlungen von Unternehmen könnten ab Anfang der 2030er erfolgen. 
  • Aus Sicht des Landkreises ergibt sich zwischen dem Jahr 2039 (Best Case) und 2050 (Worst Case) eine positive fiskalische Bilanz. 
  • Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Entwicklung ist die Vermarktungsgeschwindigkeit, die vom interkommunalen Ansatz profitieren kann.

Unsere Vorgehensweise

Die Machbarkeitsstudie bestand aus einer Vorprüfung und einer Vertiefungsphase. Prognos übernahm im Einzelnen folgende Aufgaben: 

  • In Phase A – Bedarfsprüfung: Hier prüfte Prognos zunächst das Angebot an Gewerbeflächen. Anhand von sekundärstatistischen Analysen und einer Erwerbstätigenprognose bis 2045 wurde dann die künftige Nachfrage nach Gewerbeflächen durch das GIFPRO-Modells (Gewerbe- und Industrieflächenprognose) ermittelt.
  • In Phase B – Prüfung der wirtschaftlichen Machbarkeit: Die regionalwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse begann mit einer Bestandserhebung aller relevanten wirtschaftlichen Kenngrößen. Prognos berechnete einen Gesamteffekt, der sich aus Arbeitsplätzen, Bruttowertschöpfung und fiskalischen Effekten (Einkommensteuer, Gewerbesteuer etc.) ergibt. Die steuerlichen Rückflüsse gingen als Nutzen in die Wirtschaftlichkeitsberechnung ein.
Ein Infografik zum Projektablauf der Machbarkeitsstudie für ein Gewerbegebiet am Autobahnkreuz A2/A39

 

Links und Downloads

Zu den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie (PDF)

Zu den Ergebnissen der Vorprüfung (PDF)

Zur Management Summary (PDF)

Zur Projektseite des Auftraggebers


Projektteam: Fabian Malik, Markus Mahle, Lukas Röbke

Stand: 16.12.2024

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Fabian Malik

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