Die Mikroelektronik und Photonik sind die technologischen Schwerpunkte der heutigen und zukünftigen Entwicklung in Ostdeutschland. Sie nehmen im nationalen wie auch im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle ein – sowohl in der Forschung als auch bei der Anwendung in Unternehmen.
Berlin, Dresden, Leipzig und Jena sind die dominanten Technologiestandorte der ostdeutschen Länder. Dort sind die meisten Unternehmen ansässig. Berlin weist dabei eine deutliche Diversifizierung auf. Dort werden die meisten der ostdeutschen Stellen mit Bezug zu Digitalisierung (künstliche Intelligenz, Internet of Things), Biotechnologie, Augmented Reality/Virtual Reality und Quantentechnologien angeboten.
Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik in Ostdeutschland
- Die Schlüsseltechnologien mit einer guten Ausgangsposition – sowohl aufseiten der Forschung als auch mit Blick auf die Anwendung – sollten mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden, etwa durch Ansiedelungsinitiativen der Länder und eine Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit des Standorts Ostdeutschland.
- Bei Schlüsseltechnologien, die ein heterogenes Stärken- und Schwächen-Profil aufweisen, sollte eine kritische Masse an Forschungseinrichtungen und Unternehmen aufgebaut werden, etwa über eine Intensivierung des Wissens- und Technologietransfers.
- Bei den Schlüsseltechnologien, bei denen es nur vereinzelt Anzeichen für eine Forschungs- bzw. Verwertungsperspektive gibt, sollte die Förderung gezielt die grundlegenden Schwächen der ostdeutschen Wirtschaft adressieren. Zentral ist hier der Aufbau von Infrastruktur, sowohl der digitalen als auch der Verkehrsinfrastruktur.
Fragestellung und Ziel
Der technologische Wandel ist eine wichtige Wachstumsquelle für Volkswirtschaften. Dabei spielen Schlüsseltechnologien eine zentrale Rolle. Sie verändern den Charakter von Prozessen und Produkten und damit die Wertschöpfung in zahlreichen Sektoren. Viele Anwendungen in ganz unterschiedlichen Feldern beruhen auf Schlüsseltechnologien. Dies reicht von neuen Batterietechnologien über das Internet of Things und Mikroelektronik, Big-Data-Technologien bis hin zu disruptiven Forschungsfeldern wie der Quantentechnologie.
Daher beruht auch die künftige Wettbewerbsfähigkeit Ostdeutschlands auf Schlüsseltechnologien. Die Studie für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ermittelte technologische Zukunftsfelder in Ostdeutschland und gibt Handlungsempfehlungen für die Politik.
Unsere Vorgehensweise
Zunächst wurde ermittelt, welche Akteure aus Ostdeutschland an der Entwicklung von Schlüsseltechnologien beteiligt sind. Dafür haben wir Patente und Publikationen analysiert und die teilanonymisierten Förderdaten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des BMWK ausgewertet. Außerdem wurden Workshops, Round Tables und Interviews mit Fachleuten durchgeführt. Mit Methoden der Zukunftsforschung haben wir auf Basis dieser Ergebnisse Entwicklungspfade für die Schlüsseltechnologien erarbeitet. Darüber hinaus fanden Expertenhearings statt, um aus den Befunden Handlungsempfehlungen und -optionen für die Politik abzuleiten.
Links und Downloads
Zur Studie (ostbeauftragter.de)
Projektteam: Dr. Thomas Stehnken, Dr. Elena Aminova, Dr. Benjamin Klement (Fraunhofer IMW), Victor Wichmann, Miguel Wahle
Stand: 01.03.2023