Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
2022
Öko-Institut, Becker Büttner Held, Deutsche Energie-Agentur, Ernst & Young, heimrich + hannot
Wenn Vermieterinnen und Vermieter künftig nur noch Warmmieten erheben, könnte das der Energiewende im Gebäudesektor Auftrieb geben. Allerdings wäre die (Teil-)Warmmiete mit immensem bürokratischem Aufwand verbunden. Was eine Umstellung im Einzelnen bedeutet, zeigte eine Studie des Öko-Instituts im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, für das Prognos wichtige Rahmendaten lieferte.
Die Gegenüberstellung verschiedener Modelle zeigte: Eine Teilwarmmiete auf Basis des Energieverbrauchs kann für Mieterinnen und Mieter weiterhin die notwendigen Anreize schaffen, Energie zu sparen. Dabei werden die Heizkosten zwar zunächst in der Warmmiete gleichmäßig auf die Wohnungen verteilt. Abhängig vom Verbrauch erfolgt aber ein Zahlungstransfer zwischen den Mietparteien. Die Studie attestierte die rechtliche und technische Machbarkeit des Modells. Sie offenbarte aber auch: Die notwendigen Anpassungen wären mit einem erheblichen administrativen Aufwand verbunden. So müssten alle bestehenden Mietverhältnisse neue Verträge erhalten und für jedes einzelne Gebäude umfangreiche Berechnungen erfolgen.
Wer in Deutschland ein Mietshaus energetisch saniert, hat zu Anfang wenig davon. Denn zunächst profitieren nur die Mieterinnen und Mieter: Sie zahlen weniger Heizkosten. Die Vermietenden können ihre Investitionen zwar auf die Mietenden umlegen, aber nur nach und nach. Das bedeutet: Die Anreize für mehr Klimaschutz im (Miet-)Gebäudebestand sind gering.
Abhilfe für dieses Mieter-Vermieter-Dilemma könnte ein (Teil-)Warmmietenmodell schaffen. Dann wäre im Mietvertrag der Preis für die Warmmiete festgelegt und eine energetische Verbesserung des Gebäudes käme vor allem dessen Besitzern und Besitzerinnen zugute. Das Öko-Institut hat in einer Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz die Machbarkeit verschiedener Modelle untersucht. Prognos hat einige Rahmendaten geliefert.
In der Studie wurden verschiedene Modelle einer (Teil-)Warmmiete einander gegenübergestellt. Prognos lieferte die Daten, die notwendig waren, um die Kosten für Mietende und Vermietende in diesen verschiedenen Modellen zu berechnen. Dazu gehörten vor allem die energetisch relevanten Gebäudekennzahlen. Darüber hinaus hat Prognos die Studie wissenschaftlich begleitet und die Veröffentlichungen der Wohnungswirtschaft zum Thema Warmmieten ausgewertet.
Zum Kurzgutachten (Website Öko-Institut)
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