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Energiepreise für
die Industrie im
internationalen Vergleich

Auftraggeber

vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V

Jahr

2023


In Europa bleiben Strom und Gas teurer als anderswo. Deswegen muss die europäische Industrie aktuell mehr Geld für Energie ausgeben als etwa die Industrie in den USA oder China.

Unsere Studie für die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft vergleicht die Strom- und Gaspreise für die Industrie weltweit und gibt einen Ausblick auf die Preisentwicklung bis 2030.

Rückgang der Industriepreise für Gas und Strom bis 2030 erwartet

Internationaler Vergleich der Strompreise:

  • Sehr niedrige Industriestrompreise haben die USA und China von jeweils rund 8 ct/kWh.
  • Auch Kanada, Südkorea, die Türkei und Mexiko haben deutlich niedrigere Preise als die meisten europäischen Länder.
  • In Deutschland liegen die Industriestrompreise auf dem Niveau des EU-Durchschnitts. Sowohl Polen als auch Frankreich weisen niedrigere Preise auf.

Ausblick:

  • Bis 2030 sinkt das Strompreisniveau in allen betrachteten europäischen Ländern. Der Grund: ein erwarteter Rückgang der Gaspreise bis 2030 gegenüber dem hohen Niveau von 2022. Für die deutschen Preise erwarten wir ein Preisniveau im europäischen Mittelfeld. Für Unternehmen, die von der Strompreiskompensation profitieren, erwarten wir deutlich geringere Strompreise.

Die Annahmen, die unseren Erwartungen zugrunde liegen, finden Sie in Kapitel 2.4.

Internationaler Vergleich der Gaspreise:

  • Besonders niedrige Gaspreise von ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde gibt es in den USA, Mexiko und Kanada. Dies liegt an der dortigen Erdgasförderung, die einen Großteil der Nachfrage deckt und sehr kostengünstig ist.
  • Anders sieht es in China, Japan und Südkorea aus. Dort liegen die Preise um die fünf Cent pro Kilowattstunde, da sie auf vergleichsweise teure LNG-Importe angewiesen sind.
  • Die Gaspreise in Deutschland liegen leicht unter dem EU-Durchschnitt.

Ausblick:

  • Für die amerikanischen Volkswirtschaften und die Türkei werden bis 2030 deutlich niedrigere Preise als für die europäischen und asiatischen Märkte erwartet. Der Grund: Die Preise auf den asiatischen Märkten und in Europa hängen stark von der Preisentwicklung auf den LNG-Märkten ab.

Die Annahmen, die unseren Erwartungen zugrunde liegen, finden Sie in Kapitel 3.3.

Unsere Vorgehensweise

Als Datenquelle hat das Prognos Energieteam offizielle Daten von staatlichen oder halbstaatlichen Stellen verwendet.

Der Vergleich beschränkt sich auf die Energieträger Strom und Gas, da bei diesen leitungsgebundenen Energieträgern große Preisunterschiede zwischen einzelnen Ländern bzw. Märkten auftreten können. Für andere relevante Energieträger, wie z. B. Erdöl und seine Folgeprodukte wie Naphtha oder Heizöl, existiert ein Weltmarkt, so dass die Preisunterschiede zwischen den Weltregionen deutlich kleiner sind. 

Links und Downloads

Mehr Infos zur Studie (Webseite vbw)

Zur Studie (PDF)

Projektteam: Mohammad Alkasabreh, Sven Kreidelmeyer

Stand: 24.10.2023

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Ihr Kontakt bei Prognos

Sven Kreidelmeyer

Projektleiter

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