Agora Energiewende
2022
Consentec GmbH
Bis zum Jahr 2030 sollen 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen stammen, so das Ziel der Bundesregierung. Die Umstellung auf ein erneuerbares Stromsystem ist ein entscheidender Wegbereiter für die gesamtwirtschaftliche Transformation zur Klimaneutralität. Für Agora Energiewende haben wir gemeinsam mit Consentec geprüft, wie die Transformation des deutschen Stromsektor bis 2035 gelingen kann.
Die Studienautorinnen und -autoren haben das Szenario „Klimaneutrales Stromsystem 2035“ (KNS2035) entwickelt. Es widmet sich der Frage, wie die Umstellung des deutschen Stromsystems auf Erneuerbare Energien bis 2035 erfolgen kann. Es analysiert die Konsequenzen für Stromerzeugung und -verbrauch und beleuchtet die Auswirkungen auf Netzausbau und -betrieb. Dabei baut es auf der Studie „Klimaneutrales Deutschland 2045“ (KNDE2045) auf, in der ein gesamtwirtschaftliches Transformationsszenario zur Klimaneutralität modelliert wurde. KNS2035 entwickelt KNDE2045 weiter, indem das bestehende Modell entsprechend den neuen Regierungszielen für erneuerbare Stromerzeugung und Stromverbrauch aktualisiert wurde. Prognos hat bereits die Strommarktmodellierung für KNDE2045 erstellt und nun ein aktualisiertes Strommarktmodell gerechnet. Darauf aufbauend hat die Consentec GmbH eine ergänzende Netzbetrachtung erstellt.
„Unsere neue Analyse zeigt einen gangbaren Pfad zum Erreichen von 80 Prozent Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch bis 2030 auf“ erklärt Projektleiter Marco Wünsch. Zudem weist es nach, dass die konsequente Fortsetzung des Wegs zu 80 Prozent erneuerbarem Strom 2030 zu einem klimaneutralen Stromsystem 2035 führt. Gleichzeitig erfolgt der Kohleausstieg bis 2030 durch Marktinstrumente und den konsequenten und beschleunigten Ausbau von Erneuerbaren Energien; die Deckung der Residuallast wird durch regelbare Gaskraftwerke abgesichert. Die schnelle Umstellung auf Wasserstoff beziehungsweise Wasserstoffderivate senkt dabei den fossilen Gasverbrauch und Treibhausgasemissionen.
Die Analyse unterstreicht gleichzeitig die Größe der Herausforderung: Der Zubau von Windkraft- und Solaranlagen steigt von 7 Gigawatt 2021 auf bereits 29 Gigawatt 2025 und erreicht in der Spitze 39 Gigawatt im Jahr 2030.
Direkt zur Analyse (PDF, Website Agora)
Weitere Infos (Website Agora)
Projektteam: Elias Althoff, Hans Dambeck, Hanno Falkenberg, Aurel Wünsch, Marco Wünsch, Inka Ziegenhagen (Prognos AG), Dr. Christoph Maurer, Sebastian Willemsen, Tom Dröscher (Consentec GmbH)
Fachspezialist
Prinzipal
Die Energiewende hinkt weiter ihren Zielen hinterher – das zeigt unser 12. Monitoring. Bei zwei von vier Bereichen stehen die Ampeln weiter auf Rot.
Die Ausbauziele für die Offshore-Windenergie in Deutschland wurden 2023 deutlich erhöht. Für das BMWK haben wir die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Technologie untersucht.
Wie hat sich die Rolle von Gas angesichts der Gaskrise verändert? Diese Frage klärt unser Energieteam für die KfW.
Der Ausbau der Stromnetze ist die Basis für die Energiewende. Prognos unterstützte den Übertragungsnetzbetreiber TenneT TSO GmbH seit 2019 in der Projektkommunikation zur Errichtung der neuen Westküstenleitung in Schleswig-Holstein.
Unsere Studie für die vbw vergleicht die Strom- und Gaspreise für die Industrie weltweit und gibt einen Ausblick auf die Preisentwicklung bis 2030.
Krisen bedrohen immer wieder globale Handelswege. Die Studie von Prognos und Partnern verweist auf Maßnahmen zur Sicherung von strategisch wichtigen Lieferketten.
Netzbetreiber TenneT hat in Niedersachsen eine wichtige Stromtrasse in Betrieb genommen. Prognos begleitete die Kommunikation zu dem Projekt.
Die durchschnittlichen Großhandelsstrompreise liegen mittel- und langfristig in allen Szenarien über dem Niveau von 2019/2020. In den nächsten Jahren ist jedoch mit einem Rückgang gegenüber dem heutigen Niveau zu rechnen. Wir haben unsere Prognose für die vbw aktualisiert.
Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein in der Energiewende. Welche Kosten und Umweltauswirkungen der Import von Wasserstoff verursacht, untersuchten Prognos, Öko-Institut und IREES für das BMWK.
Der Prognos Energieatlas 2023 zeigt, wie es um die Verfügbarkeit von grünem Strom steht – in allen 400 Kreisen und kreisfreien Städten.
Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.