Fragestellung und Ziel
Der Strukturwandel im Rheinischen Revier soll beispielhaft für Deutschland und Europa demonstrieren, dass die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation klimaneutral und ressourceneffizient umgesetzt werden kann. Die Ressourcenwende hat in diesem Zusammenhang eine zentrale Bedeutung: Die aktuell verbreiteten, linearen Produktions- und Konsumprozesse haben ein nachhaltiges Niveau längst überschritten.
Der Facharbeitskreis „Revierknoten Ressourcen und Agrobusiness“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH beauftragte das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH und die Prognos AG, ein methodisches Konzept einer Ressourcenwende für die Region zu erarbeiten. Im Kontext eines regionalen Kreislaufwirtschaftssystems wurden nicht nur Primärrohstoffe betrachtet, sondern auch Bodennutzung bzw. Flächenverbrauch sowie Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen.
Unsere Vorgehensweise
Zur Eingrenzung und Konkretisierung einer Regionalstrategie Ressourcenwende wurden drei zentrale Ressourcendimensionen definiert:
- (erneuerbare und nichterneuerbare) Primärrohstoffe
- Fläche
- Biodiversität/Ökosystemdienstleistungen
In Bezug auf diese Dimensionen wurden drei übergeordnete Teilziele der Ressourcenwende festgelegt:
- die absolute Reduktion des Ressourcenverbrauchs im Rheinischen Revier
- die Steigerung der Ressourcenproduktivität
- die faire Verteilung sozioökonomischer Vor- und Nachteile der Ressourcenwende
In einem nächsten Schritt stellte das Projektteam eine Übersicht über alle bereits abgeschlossenen, laufenden oder geplanten Projekte und Initiativen mit Bezug zu einer Ressourcenwende zusammen. Die 222 Einträge wurden qualitativ bewertet und auf deren Basis konnten 63 Schlüsselakteurinnen und -akteure sowie 30 Best-Practice-Beispiele identifiziert werden.
Zur Ableitung spezifischer Voraussetzungen und Herausforderungen für die Ressourcenwende fanden von Februar bis April 2022 mehrere Expertinnen- und Expertengespräche sowie (Online-)Workshops statt. Es kristallisierten sich 20 Fokusthemen als Kernstück einer möglichen Ressourcenwende im Rheinischen Revier – heraus. Die erarbeiteten Ergebnisse bilden die Grundlage für die weitere Entwicklung und Umsetzung einer Regionalstrategie zur Ressourcenwende.
Kernergebnisse
Das Projektteam erarbeitete zwei aufeinander aufbauende und miteinander verzahnte Kernelemente: eine Regionalstrategie (Wuppertal Institut) sowie ein Monitoringkonzept zur Abbildung einer Ressourcenwende im Rheinischen Revier (Prognos AG).
Die folgenden Themenfelder wurden als zentral für die regionale Ressourcenwende identifiziert:
- Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft
- Roh- und grundstoffnahe Industrie
- Bau und Infrastruktur
- Technologien und Innovationen für die Ressourcenwende
Um die Fortschritte einer Ressourcenwende u.a. in diesen Themenfeldern nachvollziehen zu können und gegebenenfalls die Strategie anzupassen, entwickelte das Projektteam der Prognos AG ein entsprechendes Indikatorensystem. Regionale Akteurinnen und Akteure diskutierten potenzielle Indikatoren und Anforderungen an das Monitoringsystem in mehreren Workshops . Im Ergebnis stehen 21 Indikatoren zu den Fokusthemen in den vier zentralen Themenfeldern.
Die Kernergebnisse des Projekts wurden am 23. Juni 2022 in der Abschlussveranstaltung des Revierknotens „Ressourcen und Agrobusiness“ vorgestellt.
Links und Downloads
Zur Studie (epub.wupperinst.org)
Projektteam: Oliver Lühr, Lukas Eiserbeck, Romy Kölmel, Katharina Wilkskamp
Stand: 2.12.2022