alle Projekte

Lieferketten: Ohne Rohstoffe keine Klimaneutralität

Auftraggeber

Stiftung Klimaneutralität

Jahr

2023

Partner

Öko-Institut, Wuppertal Institut


Krisen wie die Covid-19-Pandemie oder der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine gefährden die weltweiten Lieferketten. Doch damit Deutschland bis 2045 klimaneutral werden kann, ist die Versorgung mit Rohstoffen, Komponenten und strategischen Gütern essenziell.

Krisen zu bewältigen ist nicht nur eine ökonomische Herausforderung, sondern eine Frage der nationalen Sicherheit, Souveränität – und der Erreichung der Klimaziele. Unsere Studie untersucht die zentralen Prioritäten, Handlungsfelder und politischen Maßnahmen, die nötig sind, um die Transformation zur Klimaneutralität durch resiliente Lieferketten zu sichern. Auftraggeber der Studie, die Prognos gemeinsam mit dem Öko-Institut und dem Wuppertal Institut erstellte, ist die Stiftung Klimaneutralität.

Diversifizierung und Deglobalisierung beim Bezug von kritischen Rohstoffen

Einige Schlüsselindustrien – darunter Photovoltaik, Windkraft oder die Batterieherstellung für E-Autos – spielen auf dem Weg zur Klimaneutralität eine strategische Rolle. Ihre Versorgung mit kritischen Rohstoffen und Komponenten muss deshalb gewährleistet sein.

Doch Lieferketten sind nur so resilient wie ihr schwächstes Glied. Unter anderem sollten deshalb folgende Maßnahmen zur Absicherung der Lieferketten ergriffen werden:

  • gezielte Investitionen in heimische Transformationsindustrien
  • die Ansiedlung besonders kritischer Teile der Lieferketten in Deutschland oder Europa
  • eine internationale Diversifizierung beim Bezug von kritischen Rohstoffen, Komponenten und strategischen Gütern, also der Aufbau neuer Handelsbeziehungen
  • rechtzeitige Investitionen in den Aufbau von Rohstoffrecycling
  • eine Verringerung der Rohstoffintensitäten und die Entwicklung alternativer technologischer Optionen

Zu den zentralen Strategien zur Erhöhung der Resilienz der Lieferketten gehören laut der Studie unter anderem:

  • ein umfassendes, institutionell verankertes Resilienz-Monitoring
  • die Ermöglichung von Einkaufsgemeinschaften für strategische Rohstoffe und Güter sowie die Bündelung von Lieferverträgen
  • der Ausbau von Transformationspartnerschaften auf Augenhöhe

Klimaziele mit resilienten Lieferketten sichern

Die Studie zeigt, wo heute oder in absehbarer Zukunft Abhängigkeiten vom Ausland bei der Versorgung mit Rohstoffen, Komponenten und strategischen Gütern bestehen und inwiefern diese kritisch für das Erreichen der Klimaneutralität sein können. Dafür haben wir die zentralen Schlüsseltechnologien, Zwischenprodukte und Rohstoffe für die Transformation zur Klimaneutralität identifiziert. Im nächsten Schritt analysierten wir die zentralen Lieferketten und ihre jeweiligen Schwachstellen. Darauf basierend entwickelten wir für jede der Schlüsseltechnologien Lösungswege und Empfehlungen zu ersten politischen Weichenstellungen.

Die Studie basiert auf der Grundlagenstudie Klimaneutrales Deutschland 2045 (Prognos, Öko-Institut, Wuppertal Institut, 2021).

Links und Downloads

Zur Studie (PDF)

Kurzfassung (PDF)

Projektteam: Elias Althoff, Tim Bichlmeier, Lucas Bierhaus, Nico Dietzsch, Hans Dambeck, Dr. Andreas Kemmler, Leonard Krampe, Sebastian Lübbers, Malek Sahnoun, Lennart Schulz, Minh Phuong Vu, Paul Wendring, Aurel Wünsch, Marco Wünsch, Inka Ziegenhagen

Stand: 5.9.2023

Haben Sie Fragen?

Ihr Kontakt bei Prognos

Marco Wünsch

Prinzipal

Profil ansehen

Inka Ziegenhagen

Prinzipal

Profil ansehen

Mehr Studien & Projekte zu diesem Thema

More studies & projects on this topic

Net-Zero in der Industrie: Das Marktpotenzial von klimaneutraler Prozesswärme

2025
| Projekt

Die Dekarbonisierung der Industrie bringt wirtschaftliche Chancen für Deutschland und die EU. Wir haben die Potenziale der industriellen Prozesswärme untersucht.

Indikatoren für gleichwertige Lebensverhältnisse

2025
| Projekt

Die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Deutschland, ist ein wichtiges Ziel der Bundesregierung. Doch wie misst man die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse? Prognos entwickelte ein Indikatorenset.

Industrielle Cluster für Net-Zero-Technologien in der Europäischen Union

laufend
| Projekt

Im Zuge des Net-Zero Industry Act konzeptionalisieren wir für die EU-Kommission gemeinsam mit unseren Partnern die Net-Zero Acceleration Valleys.

Die 850-Milliarden-Wette

2025
| Expertise

Das wäre optimistisch. Was erforderlich ist, damit die neuen Schulden tragfähig bleiben, beschreibt unser Chefvolkswirt Dr. Michael Böhmer in seiner Kolumne für Table.Media.

Reha wirkt – volkswirtschaftlich und individuell

2025
| Projekt

Egal ob nach einer Operation oder Krankheit: Eine Reha hilft Betroffenen, wieder gesund zu werden. Aber nicht nur das. Die Reha trägt auch zur Stabilität der Wirtschaft bei. Unsere Studie untersucht den volkswirtschaftlichen Nutzen.

Altersvorsorge: Fünf Impulse für höhere Renten von Frauen

2025
| Projekt

Frauen erhalten im Durchschnitt deutlich weniger Rente als Männer. Wie sie ihre Altersvorsorge stärken können, zeigt unsere Studie für den GDV.

Der deutsche Exportsektor im Wettbewerb mit China

2025
| Projekt

China ist mit Abstand Exportweltmeister. Doch unsere Vergleichsstudie für die vbw zeigt, in welchen Bereichen und Regionen der deutsche Exportsektor durchaus wettbewerbsfähig ist.

Der Zukunftsatlas 2025 ist da

2025
| Expertise

Wie steht es um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Regionen? Antworten hat der neue Prognos Zukunftsatlas. Er ist am 4. Juli exklusiv im Handelsblatt erschienen.

Klima- und ressourcenoptimierte Wärmeversorgung von Industriegebieten

laufend
| Projekt

Das Forschungsprojekt „Ind-Supply“ hat das Ziel, ein innovatives Planungstool zu entwickeln, das Kommunen hilft, nachhaltige Energieversorgungsoptionen für ihre Industriegebiete zu entwickeln.

Auswirkungen der Investitionen in den Stromnetzausbau in Österreich

2025
| Projekt

Der Ausbau der Stromnetze mit erneuerbaren Energien, Wärmepumpen und Elektromobilität führt zu höheren Netzentgelten. Neben möglichen Finanzierungsmodellen untersuchten wir die Auswirkungen auf verschiedene Kundengruppen.

Über Prognos

Wir geben Orientierung.

Prognos ist eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas. An der Universität Basel gegründet, forschen Prognos-Expertinnen und -Experten seit 1959 für verschiedenste Auftraggeber aus dem öffentlichen und privaten Sektor – politisch unabhängig, wissenschaftlich fundiert.

Mehr erfahren