Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat sich in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt. Offen bleibt die Frage: Steht bis 2030 eine ausreichende Anzahl an Fachkräften zur Verfügung, um die Klimaschutzziele des Landes Schleswig-Holstein zu erreichen? Diese Frage hat Prognos für das schleswig-holsteinische Arbeitsministerium im Jahr 2023 beantwortet.
Fehlende Arbeitskräfte ein Hemmnis für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen
In nahezu jeder der Berufshauptgruppen, die relevant für das Erreichen der Klimaschutzziele sind, bleiben bis 2030 Stellen unbesetzt. Die Studie zeigt außerdem, dass über alle Branchen hinweg bis 2030 etwa 120.000 Arbeitskräfte fehlen. Das bedeutet, dass rund zehn Prozent der nachgefragten Stellen nicht vom Angebot gedeckt werden. Den größten Bedarf wird es bei den gut ausgebildeten Fachkräften geben.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass Engpässe an qualifizierten Arbeitskräften ein Risiko für die Umsetzung der geplanten Klimaschmutzmaßnahmen des Bundeslandes darstellen. Es gilt, dem Fachkräftemangel mit geeigneten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung entgegenzutreten. Das Autorenteam der Studie macht geeignete Vorschläge:
- Stärkung der beruflichen Ausbildung
- Übergang von Hochschulabsolventinnen und -Absolventen in den regionalen Arbeitsmarkt
- Gezielte Adressierung unterschiedlicher Zielgruppen
- Gestaltung und Förderung von Weiterbildung
- Gezieltes Standortmarketing – Gewinnung von Fachkräften aus dem In- und Ausland
Die Auswahl möglicher Handlungsfelder und die zugehörigen beschriebenen Maßnahmen dienen dabei als Ausgangspunkt für die weitere Ausgestaltung einer Fachkräftestrategie.
Fokus auf Berufsgruppen, die für Klimaschutzmaßnahmen besonders relevant sind
Das Prognos-Team identifizierte die für die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen besonders relevante Branchen und Schlüsselberufe unter anderem anhand eines Abgleichs der im Bundesland geplanten Klimaschutzmaßnahmen mit den auf Bundesebene geplanten Maßnahmen. Die geschätzten Arbeitsplatzeffekte wurden anhand eines Szenarioaufschlages in das Rechenmodell eingepflegt.
Ein Abgleich mit dem bis zum Jahr 2030 zur Verfügung stehenden regionalen Fachkräfteangebot zeigt auf, in welchen Teilbereichen des Arbeitsmarktes mit Fachkräfteengpässen gerechnet werden muss. Hierbei liegt der Fokus auf der beruflichen und akademischen Bildung. Auch wurden die daraus resultierenden Maßnahmen zur Fachkräftesicherung untersucht.
Link & Download
Weitere Infos und die Studie finden Sie auf der Webseite des Land Schleswig-Holstein
Infos & Studie
Projektteam (alphabetisch): Dr. Jonathan Eberle, Markus Hoch, Sven Kreidelmeyer, Philipp Kreuzer, Claudia Münch, Hannah Staab, Kristina Stegner, Lauritz Wandhoff
Stand 08.03.2023