Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
2022
Nextra Consulting und Institut für nachhaltige Kapitalanlagen
Grundsätzlich ist es möglich, mit heute bekannten Technologien, die zur Erreichung der Klimaschutzziele notwendige langfristige Transformation klimarelevanter Systeme und Prozesse umzusetzen. Die Transformation erfordert jedoch deutliche Umsteuerungen und private und öffentliche Investitionen – insbesondere in klimafreundliche Technologien, die die Treibhausgasemissionen dauerhaft senken.
Im Auftrag der KfW hat Prognos zusammen mit Nextra Consulting und dem Institut für nachhaltige Kapitalanlagen bereits 2021 eine Studie vorgelegt, die erstmals die gesamten Klimaschutzinvestitionen quantifiziert und nach Sektoren und Betreffnissen aufteilt.
Auf dieser Grundlage haben wir nun in einer weiteren Kurzstudie den öffentlichen Anteil an diesen notwendigen Klimaschutzinvestitionen berechnet.
In der Vorgängerstudie wurden die Klimaschutzinvestitionen quantifiziert, die zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland bis 2050 erforderlich sind (siehe Prognos et al. 2021). Dabei erfolgte eine Untergliederung nach Gesamt- und Mehrinvestitionen sowie nach Sektoren der Energiebilanz und Betreffnissen (u. a. Gebäudeeffizienz, Erneuerbare-Energien-Anlagen, Prozesstechnik, Fahrzeuge, Verkehrsinfrastruktur). Hierauf aufbauend wird in der vorliegenden Studie das (anteilige) Volumen der öffentlichen Klimaschutzinvestitionen bis 2050 nach Sektoren sowie nach Betreffnissen (sofern möglich und sinnvoll) quantifiziert.
Die Aufteilung erfolgt mittels der im jeweiligen Sektor/Betreffnis vorfindbaren institutionellen Rahmenbedingungen sowie der Auswertung von Statistiken und weiteren Quellen. Sofern die Zuordnung des Investitionsträgers nicht unmittelbar eindeutig ist, werden Abschätzungen anhand geeigneter Analogieschlüsse durchgeführt, wie beispielsweise im Bereich der Wohnbauten mittels des öffentlichen Anteils am betreffenden Kapitalstock insgesamt.
Die öffentlichen Investitionsbedarfe zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 lassen sich auf knapp 500 Mrd. Euro schätzen, was jährlichen Klimaschutzinvestitionen von durchschnittlich rund 20 Mrd. Euro entspricht.
Die größten staatlichen Bedarfe werden in den Sektoren Energie (297 Mrd. Euro), Verkehr (137 Mrd. Euro) und bei den Gebäuden (47 Mrd. Euro) anfallen. Diese Beträge sind in den öffentlichen Haushalten finanzierbar, bedeuten aber immerhin eine Versechsfachung des gegenwärtigen Investitionsniveaus. Um die erforderlichen Klimaschutzinvestitionen nachhaltig zu steigern, braucht es eine stringente Anpassung der Zuständigkeiten, Finanzströme und Kompetenzen zwischen den föderalen Ebenen Bund, Länder und Kommunen.
Auf der Seite der KfW finden Sie:
Weitere Infos
Die Kurzstudie (PDF)
Projektteam: Jan Limbers
Stand: 22.07.2022
Senior Experte
Wie lässt sich intelligente Spezialisierung empirisch begründen und steuern? Im Auftrag der Europäischen Kommission setzt Prognos gemeinsam mit einem Partnernetzwerk die S3 Community of Practice um.
Wo stoßen Menschen mit Beeinträchtigungen auf Barrieren, die ihre Teilhabe behindern? Für Niedersachsen erstellen wir eine Teilhabeanalyse.
Trotz volatiler Weltlage: Für deutsche Exportunternehmen gibt es auf den richtigen Auslandsmärkten weiterhin Wachstumspotenzial. Das zeigt unsere neue Studie für die vbw.
Die Bundesregierung will mit dem Rentenpaket die Rentenversicherung stabilisieren. Das hat erhebliche Folgen für den Bundeshaushalt. Wir haben für die INSM nachgerechnet.
Die Anforderungen an resiliente Lieferketten steigen beständig. Doch bei fast allen Vorproduktkategorien gibt es Möglichkeiten zur Diversifizierung. Diese haben wir in unserer Studie für die vbw analysiert.
Medizintechnik, Arzneimittel, Biotechnologie und digitale Gesundheitslösungen können Kosten im Gesundheitssystem reduzieren und damit zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung beitragen. Wie hoch das Potenzial ist, zeigt unsere Studie für den BDI.
Düsseldorf gilt seit jeher als bedeutender Standort für Kultur- und Kreativwirtschaft. Unser Bericht zeigt, wie sich die Branche seit der Corona-Pandemie entwickelt hat, wo sie aktuell steht und welche Chancen sie künftig bietet.
Unser Dossier beleuchtet, wie andere Branchen die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) wahrnehmen – und zeigt, wie konkrete Zusammenarbeit den Blick auf kreative Kooperationen wandelt und Innovationen bringt.
Unsere Kurzstudie analysiert den Digitalisierungsstand und die KI-Nutzung im Kreis Warendorf und bietet Handlungsempfehlungen für Unternehmen im Wandel.
Für das Europäische Forschungsnetzwerk für Raumentwicklung und territorialen Zusammenhalt (ESPON) untersuchen wir, wie die Regionen besser zusammenarbeiten können, um das Klima zu schützen.
Wir vereinen Wirtschaftsforschung und Strategieberatung für tragfähige Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere belastbaren Daten, präzisen Analysen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse ermöglichen faktenbasierten Fortschritt – finanziell unabhängig, politisch neutral.